Über die Anfänge der sozialdemokratischen Frauenorganisation in Vorarlberg wurden divergierende Angaben gefunden. Einerseits ist davon die Rede, dass die sozialdemokratische Vorarlberger Parteiführung um 1907 die Gründung einer eigenen Frauenorganisation veranlasste, die anfänglich unbedeutend blieb und andererseits scheint sich ein Frauenlandeskomitee Anfang der 1920er Jahre konstituiert zu haben. Dieses Frauenlandeskomitee wurde auf den jährlich stattfindenen Frauenlandeskonferenzen von den Delegierten gewählt und hatte fünf Frauen an seiner Spitze. Aus diesem Komitee wurde dann eine Vertreterin zu den Frauenreichskonferenzen entsandt. Wichtige Funktionärinnen waren: Anna Fäßler,
Klara Lorenz, Theresia Gunz und Irma Toldo.
Der Prozentsatz der Sozialdemokratinnen an der Bevölkerung war in Vorarlberg am niedrigsten in Österreich. Um die Funktionärinnen zu schulen, wurden sozialdemokratische Frauenschulen in Vorarlberg abgehalten, die je 20 bis 30 Frauen besuchten. Geleitet wurden die Schulungen 1925 und 1926 von
Marie Bock und 1929 von
Gabriele Proft.
Die sozialistischen Ideen fanden in Vorarlberg wenig Anklang und Sozialdemokratinnen setzten sich Kritik und Anfeindungen aus, da eine politische Betätigung für Frauen kaum Zustimmung fand. Auch die Sozialdemokratische Partei entsandte in der Ersten Republik keine Frau in den Landtag.