Corpus Caesarianum - Eine Ausgabe von 1670
C. Ivlii Cæsaris quæ exstant, cum selectis variorum commentariis, quorum plerique novi, operâ et studio Arnoldi Montani. Accedunt Notitia Galliæ et notæ auctiores ex autographo Iosephi Scaligeri. - Amstelodami : Ex Officina Elzeviriana, 1670. Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 308.386-B.Alt-Mag Detailinformation„Gallia es omnis divisa in partes tres” - vielen von uns fällt vor allem (oder nur mehr) dieser erste Satz aus Julius Caesars Commentarii de bello Gallico ein, wenn sie an die Lateinstunden ihrer Schulzeit denken. In römischer Zeit hatte der Bericht über den Gallischen Krieg vielen Autoren als Stilvorbild gegolten; zu einem Fixpunkt im Schulunterricht wurde er aber erst seit der Renaissance, nachdem frühe Humanisten wie Petrarca und Boccaccio neue Impulse zur Beschäftigung mit der Literatur der griechischen und römischen Antike gegeben hatten. Die erste Druckausgabe der Commentarii erschien 1469 in Rom (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Signatur Ink 4.D.7), die zweite zwei Jahre später in Venedig. Seitdem waren Caesars Schriften ein Dauerbrenner im Buchhandel, wie zahlreiche, von bekannten Gelehrten vorbereitete und kommentierte Editionen beweisen. In Amsterdam führten Daniel Elzevir und sein Cousin und Partner Ludwig (wie schon die frühere Generation der Familie Elzevir in Utrecht) z. B. auch eine beliebte Reihe kleinformatiger, preisgünstiger lateinischer Klassiker in ihrem Verlagsprogramm. 1670 gaben sie die vorliegende, attraktiv ausgestattete Ausgabe des Corpus Caesarianum heraus: Die Kommentarien zum Gallischen und zum Bürgerkrieg und Caesar-Fragmente, dazu die Bücher über den Alexandrinischen, Afrikanischen und Spanischen Krieg, die hier alle drei Aulus Hirtius zugeschrieben werden (inzwischen gilt seine Autorschaft für die letzten beiden als unwahrscheinlich). Eine Faltkarte und einige Kupferstichtafeln veranschaulichen die Beschreibungen, schöne Initialen schmücken die Kapitelanfänge. Der umfangreiche Kommentar zu dieser Ausgabe - die erklärenden Fußnoten nehmen oft sogar den Großteil der Seite ein - stammt von Arnoldus Montanus (eigentlich Arnold van den Berghe), einem niederländischen Theologen, Historiker und Rektor einer Lateinschule. Ergänzt wird das Werk durch die Erklärung der gallischen Orts- und Volksnamen des berühmten Humanisten Joseph Justus Scaliger und durch einen Namens- und Sachindex. |