Die schönen Tage von Aranjuez. Ein Sommerdialog
Druckfahnen 2. Lauf, Kopie, mit hs. Korrekturen in Kopie von Peter Handke, Raimund Fellinger und vom Verlagskorrektorat, 69 Blatt, 27.11.2011 bis 30.11.2011
Eine Kopie des von Peter Handke geringfügig korrigierten zweiten Fahnenlaufs seines Stücks Die schönen Tage von Aranjuez befindet sich im Privatarchiv von Hans Widrich. Sie umfasst 69 Blatt im DIN-A4-Format (mit jeweils nur einer Buchseite pro Blatt), die nach fünf unpaginierten Blättern eine Seitenzählung von 7-69 aufweisen. Die ersten fünf Blätter bestehen aus dem Schmutztitelblatt (Bl. I), der Vakatseite (Bl. II), dem Titelblatt (Bl. III), dem Impressum (Bl. IV) und der Widmungsseite mit Titel und Figurenverzeichnis (Bl. VI). Das Schmutztitelblatt mit dem Verlagssignet enthält den handschriftlichen Vermerk »2. Lauf«, den Datumsstempel des Verlags »27. NOV. 2011«, das Revisionsdatum des Korrektorats »30/11« (Bl. I) sowie das Datum der Übergabe der Korrekturfahnen an Hans Widrich in Chaville am »3.12.2011« (Bl. I). Diesen Datumsangaben nach müssen Handkes Fahnenkorrekturen Ende November entstanden sein. Das Stück ist Handkes Frau Sophie Semin gewidmet, wobei die Widmung »Für Sophie« zu »Für S.« (Bl. V) gekürzt wurde.
Sämtliche in dieses Exemplar eingetragenen Korrekturen sind mitkopiert: Peter Handkes Anmerkungen und Textergänzungen (z.B. Bl. 7, 40, 41, 42, 51, 67), die zum Teil auch aus längeren Einschüben bestehenden Einträge von Raimund Fellinger (z.B. Bl. 7, 11, 35, 68, 69), die vermutlich im Suhrkamp Verlag von zwei verschiedenen KorrektorInnen markierten Fehler (vgl. Bl. 31, 65 und 13, 14, 20, 21, 26, 27, 31, 32, 33, 36). Beispielsweise fügte Handke nach der Dialogsequenz der Frau »Der Mann und ich, wir hatten gerade, miteinander, ein gutes Werk vollbracht. Wir hatten jemanden, etwas, beschützt. Und statt auf die Uhr schauten wir auf den Kalender: Es war ein Datum! Kein historisches – ein ahistorisches!« den Zusatz ein: »Fest der Leiber – kein stilleres Fest. Die zwei haben's der Welt gegeben. Haben's den laufenden Ereignissen gezeigt.« (Bl. 40) Und in einer späteren Aussage der Frau über die bedrohliche Schönheit der Frauen ergänzte Handke: »Und statt sich für den Mann zu schmücken, haben sie sich verlarvt. Ach, schönes Sichschmücken.« (Bl. 51) Auffällig sind vor allem die Veränderungen am Schluss: Dort hat Raimund Fellinger, vermutlich auf telefonische Anweisung Peter Handkes, Passagen hinzugefügt bzw. umgeordnet (S. 68-69). Der Name des Mannes, den man erst am Ende des Stücks erfährt, lautet »Fernando« (Bl. 69) – er wurde erst in diesem Fahnenlauf eingefügt. (kp)
Tabellarische Daten
Titel, Datum und Ort
Die schönen Tage [/] von Aranjuez [/] Ein Sommerdialog [Bl. II]; Die schönen Tage von Aranjuez [Bl. V]
Materialart und Besitz
Druckfahnen 2. Lauf, Kopie, 69 Blatt, I-IV, pag. 7-69, mit hs. Korrekturen in Kopie von Peter Handke, Raimund Fellinger, vom Korrektorat des Suhrkamp Verlags (2 unterschiedliche Handschriften) und evt. auch von der Verlagsherstellung (z.B. S. 39)
1 Kuvert mit der Aufschrift von Peter Handke: »für Hans Widrich [/] zu seinem Besuch [/] in Chaville [/] 2. Dezember 2011 [/] Dein Peter (Handke)« darunter mit Bleistift von Hans Widrich: »richtig: 3. Dez.«
-
Die schönen Tage von Aranjuez. Ein Sommerdialog (Textfassung 1)
Bleistiftmanuskript, 41 Blatt, ??.07.2011 bis ??.10.2011 -
Die schönen Tage von Aranjuez. Ein Sommerdialog
Druckfahnen 2. Lauf, Kopie, mit hs. Korrekturen in Kopie von Peter Handke, Raimund Fellinger und vom Verlagskorrektorat, 69 Blatt, 27.11.2011 bis 30.11.2011