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StandardsIm Rahmen der Professionalisierung des plakatarchivalischen Arbeitsfeldes spielen internationale und nationale Standards eine entscheidende Rolle. Die folgende Übersicht verzeichnet Regelwerke, Datenformate, Metadatenformate usw., die für die Verwaltung von Plakatsammlungen relevant sind.
Encoded Archival Description (EAD)EAD wurde als Datenstruktur-Standard zur Kodierung von Findbüchern, Registern, Verzeichnissen usw. erarbeitet, die von Archiven, Bibliotheken und Museen hergestellt werden. EAD ermöglicht die Bereitstellung der Findhilfen über das Internet. Da es sich bei EAD um einen nicht-proprietären Standard handelt, ist die Langzeitstabilität der kodierten Daten sichergestellt. Technisch gesehen ist EAD eine DTD (Document Type Definition) auf der Basis von SGML (Standard Generalized Markup Language) bzw. XML (Extensible Markup Language). Die inhaltliche Struktur von EAD basiert auf archivalischen Standards, namentlich der General International Standards Archival Description (ISAD(G)). Zuständig für die Pflege und Weiterentwicklung von EAD ist das Network Development and MARC Standards Office der Library of Congress (LC) gemeinsam mit der Society of American Archivists (SAA). Maschinelles Austauschformat für Bibliotheken (MAB2)Das Datenformat MAB (Maschinelles Austauschformat für Bibliotheken) ermöglicht den Austausch aller im Bibliotheksbereich erzeugten Daten (bibliographische Daten, Norm- und Lokaldaten). Mit der Weiterentwicklung von MAB zu einem allgemeinen Kommunikationsformat ergaben sich neue Anforderungen. 1995 verabschiedete daher der MAB-Ausschuß die neue Formatversion MAB2. Sie enthält alle erforderlichen inhaltlichen, strukturellen und technischen Erweiterungen, um MAB auch als Austauschformat in Online-Umgebungen einsetzen zu können. Zuständig für die Pflege und Weiterentwicklung ist der MAB-Ausschuß. Die Federführung liegt bei Der Deutschen Bibliothek. Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist MAB2 insofern relevant, als die Datenstruktur, die das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) vorgibt, in MAB2 verankert ist. Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD)Die Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD) ist in den 70er Jahren aus den maschinenlesbaren Körperschaftsaufnahmen der Zeitschriftendatenbank (ZDB), Der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main und der Bayerischen Staatsbibliothek München aufgebaut worden. Seitdem wird sie von der Staatsbibliothek zu Berlin, die für die Redaktion der ZDB zuständig ist, der Bayerischen Staatsbibliothek und Der Deutschen Bibliothek ständig aktualisiert und redaktionell betreut. An der Österreichischen Nationalbibliothek wurde 1997 die GKD-Redaktion Österreich eingerichtet. Die GKD enthält Ansetzungs- und Verweisungsformen von Körperschaftsnamen, die nach den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK-WB) erstellt worden sind. Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist die GKD insofern relevant, als sich die Ansetzung von Körperschaftsnamen, die das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) vorgibt, nach der GKD und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) zu richten hat. Personennamendatei (PND)Die Personennamendatei (PND) wurde von 1995 bis 1998 in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt aufgebaut und steht online im Rahmen der Katalogdatenbank ILTIS über das Z39.50-Gateway zur Verfügung. Sie wird in Der Deutschen Bibliothek in Kooperation mit weiteren Teilnehmern geführt. An der Österreichischen Nationalbibliothek wurde 2001 die PND-Redaktion Österreich eingerichtet. Die PND führt alle für die Formal- und Sacherschließung sowie nationale Katalogisierungsunternehmungen wesentlichen Namen zusammen und umfaßt ca. 2 Millionen Namen (davon 500.000 Personen mit individualisierten Datensätzen). Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist die PND insofern relevant, als sich die Ansetzung von Personennamen, die das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) vorgibt, nach der PND zu richten hat. Zeitschriftendatenbank (ZDB)Die Zeitschriftendatenbank (ZDB) ist die umfassendste und weltweit führende Datenbank der in deutschen Bibliotheken vorhandenen Zeitschriften und Zeitungen. Die Trägerschaft der ZDB liegt bei der Staatsbibliothek zu Berlin, für die Systembetreuung zeichnet Die Deutsche Bibliothek verantwortlich. Die ZDB umfaßt gegenwärtig über 1 Million Zeitschriftentitel sowie 5,7 Millionen dazugehörige Bestandsnachweise von rund 4.500 Bibliotheken. Außerdem weist sie etwa 900.000 Körperschaften der Gemeinsamen Körperschaftsdatei (GKD) nach. Zugänglich ist sie über den ZDB-OPAC. Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist die ZDB insofern relevant, als sich die Ansetzung von Körperschaftsnamen, die das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) vorgibt, nach der ZDB und der GKD zu richten hat. Schlagwortnormdatei (SWD)Die Schlagwortnormdatei (SWD) bietet einen normierten, terminologisch kontrollierten Wortschatz an und steht online im Rahmen der Katalogdatenbank ILTIS über das Z39.50-Gatewaya zur Verfügung. Sie enthält Ansetzungs- und Verweisungsformen von Schlagwörtern, die nach den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und den "Praxisregeln zu den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und der Schlagwortnormdatei (SWD)" (3., vollst. neu bearb. und erw. Aufl. Frankfurt am Main: Die Deutsche Bibliothek 2000) festgelegt werden. Die Schlagwörter umfassen alle Fachgebiete und Schlagwortkategorien. Die SWD wird von Der Deutschen Bibliothek in Kooperation mit weiteren bibliothekarischen Einrichtungen erstellt und durch die verbale Inhaltserschließung der beteiligten Bibliotheken täglich aktualisiert. An der Universitätsbibliothek Salzburg wurde 1994 die SWD-Redaktion Österreich eingerichtet. Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist die SWD insofern relevant, als sich die Ansetzung von Ortsnamen, die das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) vorgibt, nach der SWD zu richten hat. Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken (RAK-WB)Die RAK-WB sind das maßgebliche deutsche Regelwerk für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken. Zentral enthalten sie Bestimmungen über die Ansetzung von Personen- und Körperschaftsnamen, die Ansetzung und Bestimmung des Einheitssachtitels, Haupt- und Nebeneintragungen unter Personen, Körperschaften und Sachtiteln, die Bestimmung des Sachtitels oder des Titels für Haupt- und Nebeneintragungen und die Ordnung der Eintragungen. Das Regelwerk liegt gedruckt vor: Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken. RAK-WB. 2., überarb. Ausg. Wiesbaden: Reichert 1995. Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen sind die RAK-WB insofern relevant, als sich die Vereinheitlichung der relevanten Daten, die das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) vorgibt, nach den RAK-WB zu richten hat. Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK)Die Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) regeln die Inhaltserschließung von Bibliotheksbeständen durch die Schlagwortkatalogisierung. Ausgangspunkt ist die Praxis Der Deutschen Bibliothek und der Bibliotheksverbünde, die ihre Bestände unter Nutzung der Schlagwortnormdatei (SWD) erschließen. Die RSWK liefern ein syntaktisches Verfahren, die Schlagwörter, die den dokumentenspezifischen Zusammenhängen entsprechen, zu Schlagwortketten verknüpfen. Bei den Personennamen, Körperschaften und Geographika orientieren sich die RSWK an den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK), mit der Ausnahme, daß sie in allen drei Fällen dem deutschen Sprachgebrauch den Vorzug geben. Ländercode DIN EN 23166Der vom Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) vorgelegte Ländercode DIN EN 23166 dient der normierten Repräsentation von Ländernamen. Er korreliert mit dem Ländercode der International Organization for Standardization (ISO) ISO 3166 und besteht aus jeweils zwei Buchstaben (z. B.: Österreich - AT). Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist DIN EN 23166 insofern relevant, als das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) empfiehlt, die Entstehungsländer der jeweils vorliegenden Unterlagen in dieser codierten Form anzugeben. Zudem ist DIN EN 23166 bei der Erfassung von Personennamen zur Bezeichnung des Geburtslands, Wirkungslands oder Sprachlands zu verwenden. Sprachencode ISO 639-2Der von der International Organization for Standardization (ISO) vorgelegte Sprachencode ISO 639-2 dient der normierten Repräsentation von Sprachennamen. Er umfaßt mehr als 400 Sprachen, deren Codes aus jeweils drei Buchstaben bestehen (z. B.: Englisch - eng). Für die Katalogisierung von Nachlaß- und Autographenbeständen ist ISO 639-2 insofern relevant, als das Regelwerk RNA (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) empfiehlt, die Sprachen der jeweils vorliegenden Unterlagen (bzw. von Titel und Einheitstitel) in dieser codierten Form anzugeben. Dublin Core (DC)Die Dublin Core Metadata Initiative (DCMI) ist ein offenes Forum, das auf ein 1995 in Dublin / Ohio abgehaltenes Workshop zurückgeht. Zentrales Ziel ist die Entwicklung von Online-Metadaten-Standards zur Beschreibung von Internet-Ressourcen zwecks Recherche und Retrieval. Zu diesem Zweck wurde das Metadaten-Set Dublin Core (DC) erarbeitet, das in der aktuellen Version 1.1 aus 15 Elementen besteht (Titel, Verfasser oder Urheber, Thema und Stichwörter, inhaltliche Beschreibung, Verleger bzw. Herausgeber, weitere beteiligte Personen und Körperschaften, Datum, Ressourcenart, Format, Ressourcen-Identifikation, Quelle, Sprache, Beziehung zu anderen Ressourcen, räumliche und zeitliche Maßangaben, rechtliche Bedingungen). Library of Congress Name Authority File (LCNAF)Der Library of Congress Name Authority File (LCNAF) ist die unter der Koordination der Library of Congress geführte amerikanische Normdatei für Personen- und Körperschaftsnamen. Einzelne Institutionen sind am Aufbau der Normdatei über die Name Authority-Komponente (NACO) des Program for Cooperative Cataloging (PCC) eingebunden. LCNAF basiert auf dem Format MARC21 (Machine-Readable Cataloguing Format) und folgt den Anglo-American Cataloguing Rules (AACR2). Die Normdatei ist online zugänglich. Neuerdings wurden Vorarbeiten zu einem Projekt zur virtuellen Integration der LCNAF und der Personennamendatei (PND) eingeleitet, in dem auch eine organisatorische Lösung für die kontinuierliche Weiterführung einer virtuell integrierten Datei erarbeitet werden soll. General International Standard Archival Description (ISAD(G))Die General International Standard Archival Description (ISAD(G)) ist ein archivarischer Erschließungsstandard, der von einer Arbeitsgruppe des International Council on Archives (ICA) erarbeitet und 1993 als Standard akzeptiert wurde. Seit 2000 liegt ISAD(G) in einer zweiten, revidierten Auflage vor. Der Standard bezieht sich im wesentlichen auf die Beschreibung einer hierarchisch strukturierten Erschließung, die Angaben auf verschiedenen Erschließungsebenen vorsieht. Auf jeder Ebene gibt es mögliche Erschließungseinheiten, wobei die unterste von den Einzelstücken gebildet wird. Zudem wurden 24 Datenelemente zur Beschreibung der archivarischen Einheiten definiert. International Standard Archival Authority Record for Corporate Bodies, Persons, and Families (ISAAR(CPF))Der International Standard Archival Authority Record for Corporate Bodies, Persons, and Families (ISAAR(CPF)) ist ein archivarischer Erschließungsstandard, der 1995 vom International Council on Archives (ICA) vorgelegt wurde. Er definiert ein Datenset zur Identifizierung von Körperschaften, Personen und Familien. Z39.50Z39.50 steht für ein standardisiertes Kommunikationsprotokoll zwischen bibliothekarischen Datenbanksystemen und den Zugriffsprogrammen. "Z39.50" ist die Nummer einer ANSI-Norm (American National Standards Institute), die dem internationalen Standard ISO 23950 (International Organization for Standardization) entspricht: "Information Retrieval (Z39.50): Application Service Definition and Protocol Specification". Das Protokoll erlaubt die weltweite Suche in heterogenen Datenbanken aus der gewohnten lokalen Programmumgebung. Der Einsatz des Protokolls führt zu einer Unabhängigkeit von der Datenbankstruktur, der lokalen Abfragesyntax, dem eingesetzten Betriebssystem und der Hardware. Die Library of Congress fungiert für Z39.50 als Maintenance Agency. Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting (OAI Protocol)Das Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting (OAI Protocol) wurde im Rahmen der Open Archives Initiative (OAI) entwickelt und liegt aktuell in der Version 1.1 (2001) vor. Es handelt sich dabei um ein auf dem Hypertext Transfer Protocol (HTTP) aufsetzendes Protokoll zur Übermittlung von Metadaten, mit dem Search-Engines die Suche statt im gesamten Raum des WWW in dem Teilbereich der auf OAI-konformen Servern vorgehaltenen Metadaten durchführen können. Encoded Archival Context (EAC)Die Initiative Encoded Archival Context (EAC) setzt sich in der Folge der Encoded Archival Description (EAD) zum Ziel, eine DTD (Document Type Definition), die auf der Extensible Markup Language (XML) basiert, zu definieren. EAC betrifft unter anderem die systematische und standardisierte Kennzeichnung der Archivalien-Produzenten (Record Creator). Standard Generalized Markup Language (SGML)Die Standard Generalized Markup Language (SGML) ist der Standard zur Beschreibung von Dokumenten der International Standardization Organization (ISO), der als ISO 8879 im Jahr 1986 veröffentlicht wurde. Ziel ist es, die Struktur des Inhalts eines Dokuments von seiner layoutorientierten Erscheinungsform zu trennen. Damit wird der Schwerpunkt bei der Formatierung von Dokumenten weg vom typografischen Layout hin zur logischen und strukturellen Auszeichnung eines Dokuments verlegt. Daraus resultiert Hard- und Software-Unabhängigkeit und Publikation der Daten auf unterschiedlichen Medien. Extensible Markup Language (XML)Die Extensible Markup Language (XML), die auf der Grundlage der Standard Generalized Markup Language (SGML) entwickelt wurde, ist eine Metasprache und hat sich als Format für strukturierte Dokumente etabliert. XML ist W3C-Standand und somit firmen- und plattformunabhängig. Es bietet die Möglichkeit, anwendungsabhängig Datenstrukturen zu definieren und auszutauschen. Obwohl als Standard für den Dokumentenaustausch gedacht, wird XML heute vorwiegend ganz allgemein als Methode zur Strukturierung von Daten eingesetzt. |
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