[2/ S. 219:] Die beiden Bände »Wissenschaftliche Briefeditionen und ihre Probleme« (im folgenden WB) und »Die Funktion von Editionen in
Wissenschaft und Gesellschaft« (im folgenden FE) entstanden aus einem Wochenendsymposion 1997 der Freien Universität Berlin
und der Humboldt-Universität Berlin bzw. einer Ringvorlesung des »Studiengebiets Editionswissenschaft« an der FU Berlin (seit
1995). Die Einrichtung des »Studiengebiets Editionswissenschaft« im Zusammenhang mit dem »Berliner Arbeitskreis für Editionswesen«
zeigt die zunehmende Institutionalisierung des Fachs Editorik im deutschen Sprachraum mit interdisziplinärer Ausrichtung.
Ein solcher Professionalisierungsschritt müßte angesichts der langen Geschichte der Edition von Texten - folgt man dem Beitrag
des Herausgebers Hans-Gert Roloff (Die polemische Funktion von Editionen in der Frühen Neuzeit, FE, S. 27-41), mindestens
seit der Frühen Neuzeit - eigentlich überraschen. Doch gibt es bislang nur sehr wenige Institutionen, an denen man sich systematisch
editorisches Wissen aneignen kann, was besonders in Anbetracht der Fülle an editorischen Unternehmungen der jüngsten Zeit
bemerkenswert ist.
Im Anschluß an die Diskussionen um die Wissenschaftstheorie von Thomas S. Kuhn (und Ludwik Fleck) läßt sich von »normal science«
erst dann sprechen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, darunter die methodische Absicherung, die Existenz von Lehrinstitutionen,
Kommunikationsorganen und Lehrbüchern. Man sieht, daß die Editorik diesem Modell nur sehr bedingt bzw. erst seit kurzer Zeit
entspricht. Nun ist die Übertragung der Kuhnschen Kriterien auf die sogenannten Geisteswissenschaften problematisch, doch
zumindest per Analogie möglich. Man könnte dann unter diesen Prämissen sagen, daß sich die Editorik (wieder einmal) in der
Phase ihrer Institutionalisierung befindet (sieht man von den Traditionen der ehemaligen DDR, für die als prominentester Vertreter
Siegfried Scheibe steht, und organisatorischen Verankerungen an deutschen Universitäten, wie z. B. an den Universitäten Osnabrück,
München und Tübingen und jetzt an der FU Berlin, ab). In solchen Konstitutionsphasen steht auch immer die Außenperspektive
der Disziplin zur Debatte. Das läßt sich am Beispiel der Editorik etwa daran ablesen, daß aus einer Hilfswissenschaft eine
Grundlagenwissenschaft werden soll (in der Formulierung von Roloff ist das Ziel der Editorik, »zum wissenschaftlichen Fortschritt
beizutragen und der Forschung verläßliche Grundlagen zu liefern« [FE, S. 29, vgl. auch S. 28]).
Grundlagenforschung betreiben nach dem allgemeinen Sprachgebrauch jene Sektoren der Naturwissenschaften, die sich für eine
marktförmige Verwertung (noch) nicht eignen und deshalb von marktfernen Institutionen, in unserem [2/ S. 220:] Fall letztlich dem Staat, alimentiert werden müssen bzw. sollen. Die Beiträge der beiden Bände sind deutlich vor dem Hintergrund
knapper werdender öffentlicher Mittel verfaßt und haben - wie das Gesamtunternehmen wohl auch - in dieser Hinsicht auch eine
apologetische Funktion.
Es ist nun bemerkenswert, daß - bei allen in den Bänden gemachten Einwendungen - das Telos editorischer Arbeit nach wie vor
in der historisch-kritischen Ausgabe gesehen wird, also ausgerechnet in der prestigereichsten, aber auch der teuersten und
am meisten esoterischen Gattung. Besonders deutlich wird das an den Beiträgen von Siegfried Scheibe (Welche Editionsart für
welchen Zweck? Bemerkungen zur Funktion von Editionen, FE, S. 43-61; die historisch-kritische Ausgabe als »höchste(n) Form
der editorischen Aufarbeitung eines Werkes« [FE, S. 46]). Aber auch hinter den Vorschlägen zur Briefedition von Winfried Woesler
(Richtlinienvorschläge für Briefkommentare, WB, S. 87-96, vgl. seinen früheren Beitrag zur Textkonstituierung in Briefeditionen
in: editio 2/1988, S. 8-18) stehen dessen Arbeitserfahrungen an der historisch-kritischen Droste-Ausgabe. Mit diesem Ansatz
gehen zuweilen recht deutliche Abqualifizierungen kleinerer, lokalerer, begrenzterer Unternehmungen einher (Scheibe: Lese-
und Studienausgaben können »nicht den Anspruch erheben [...], in jeder Hinsicht wissenschaftlich gearbeitet zu sein« [Probleme
der Briefeditionen am Beispiel der Edition von »Wielands Briefwechsel«, WB, S. 73-86, S. 75, vgl. FE, S. 46]). Täuscht der
Eindruck, daß sich hier mitunter wieder moralische Wertungen einstellen, wie sie aus der Frühzeit der Germanistik bekannt
sind?
Das Problem der editionsphilologischen Vorschläge Scheibes und Woeslers (so brauchbar und wichtig seine Systematisierung auch
als Arbeitsgrundlage für die praktische Arbeit ist) besteht vor allem darin, daß sie keine Differenzierung in verschiedene
Ausgabentypen vornehmen. Ausgangspunkt der Überlegungen ist immer die historisch-kritische Ausgabe. Solche Vorverständnisse
verstärken die Abschottung des Feldes Editorik, »Wissenschaftlichkeit« wird somit zur »killer-phrase«. Das Zusammenrücken
einer Institution Editionswissenschaft ist umso problematischer, als doch fast jeder Literaturwissenschaftler auch einmal
als Editor fungiert und auf die Ergebnisse editorischer Reflexion angewiesen ist. Schließlich werden laufend Editionen publiziert,
wobei hier zunächst gar nicht an die von Verlagen ohne Mitwirkung von Fachkräften veranstalteten Drucke gedacht ist, sondern
etwa an die Leseausgaben des Reclam-Verlags, die ja auch mit dem Anspruch erstellt werden, »gute« Texte zu liefern.
Zudem wird häufig das Problem des Adressatenbezugs editorischer Arbeit und des Vierecks Autor-Editor-Verleger-Leser angesprochen,
so etwa im Beitrag von Hans-Gert Roloff (FE, S. 27). Vor allem hier setzt der wichtige Aufsatz von Barbara Becker-Cantarino
an (Schriftstellerinnen und ihre Texte: Zur Bedeutung der Edition in der literarhistorischen Frauenforschung, FE, S. 277-302),
der seine Prägnanz aus der Sprecherposition bezieht; sie argumentiert nicht aus der Zugehörigkeit zur editorischen Disziplin
im Doppelsinn und muß sich nicht mit der imaginären disziplinären Gemeinschaft identifizieren, deren Abgrenzung nach außen
sich in den topischen Klagen der Editoren vollzieht. - Aus [2/ S. 221:] vergleichbarer Position ist der hervorragende und historisch wohl spannendste Beitrag von Jürgen Rojahn: Edition im Spannungsfeld
von Politik und Wissenschaft (Marx / Engels), FE, S. 133-204, zur Geschichte von MEW und MEGA verfaßt. Becker-Cantarinos Beitrag
läuft auf eine Totalkritik der Editionsgeschichte und der Editionsphilologie hinaus: Ist auch die Tatsache selbst nicht überraschend,
so ist doch frappierend, wie wenige Frauen ediert wurden. Ihre Kritik zielt aber nicht einfach auf eine Ergänzung des Kanons,
sondern sie bezieht in ihre Kritik die Editorik selbst ein. Da bei knappen Mitteln jede Edition eine andere ausschließt, ist
das von Becker-Cantarino dargelegte Bias der Editorik hinsichtlich der Erschließung der Literatur von Frauen besonders augenfällig:
»Es fehlen, etwas grob gesagt, 100 Jahre intensiver philologischer Arbeit von zigtausenden, hochqualifizierten Germanisten.«
(FE, S. 285) »Lediglich zwei (!) Schriftstellerinnen-Editionen, die Droste und die Ebner-Eschenbach Ausgabe, erfahren ähnlich
große finanzielle Forschungsförderung wie die über sechzig (!) laufenden kritischen Ausgaben männlicher Autoren, die als ›Monumente
einer Nationalkultur‹ gelten können.« (FE, S. 291) Deutlich wird die angesprochene blinde Stelle der Editionsphilologie, konfrontiert
man diesen Befund etwa mit den Ausführungen Siegfried Scheibes im selben Band: »Allein aus diesem Aufwand von Arbeitskräften
und damit auch von ökonomischen Mitteln ist leicht abzusehen, daß eine historisch-kritische Edition nicht für alle Autoren
erarbeitet werden kann. [...] Es wird sich in der Regel um solche Autoren handeln, deren Bedeutung innerhalb des jeweiligen
Fachgebietes besonders groß ist [...]. Die Entscheidung für eine historisch-kritische Edition ist also stets von der gesellschaftlichen
Bedeutung und Einschätzung eines Autors abhängig (was allerdings nicht ausschließen sollte, daß gerade Editionen für die Neubewertung
von Autoren außerordentlich wichtig werden können).« (FE, S. 53)
Hans-Gert Roloff spricht sich in seiner Einführung (FE, S. 6-10, vgl. auch S. 28f.) angesichts beschränkter Ressourcen dezidiert
gegen Re-Editionen bereits edierter Werke aus, »seitens der Wissenschaften sind Editionen ›neuer‹ Quellen gefragt, denn nur
sie üben eine nachhaltige Wirkung auf den Fortgang der Forschung aus, und zwar in dem Sinne, daß durch sie Umwertungen und
differenzierende Korrekturen an den Konzeptionen traditioneller Anschauungen vorgenommen werden können.« (FE, S. 8) Der sympathische
Befund Roloffs - »Heute basiert die Initiative zu wissenschaftlichen und zu einfachen Lese-Ausgaben nicht mehr auf nationalem
Repräsentationscharakter, sondern auf der Bedeutung von Autor und Werk für die Geistesgeschichte« (FE, S. 28) -, wird allerdings
durch die von Becker-Cantarino aufgezeigten Verhältnisse relativiert. Insofern bedürften auch die Überlegungen Ferdinand van
Ingens (Edition als Legitimation und als Rehabilitation, FE, S. 103-122) zu den »auf den ersten Blick unerkannte[n], ins Betätigungsfeld
des Politischen hinübergreifende[n] Wirkungen« der Editionswissenschaft (FE, S. 106, vgl. auch S. 112) und dem für die »›editorische
Archäologie‹ jüngeren Datums« konstatierten Impuls: »sie arbeitet nicht für Bibliothek oder Archiv, sondern will ihre literarischen
Vermessungen im wahrsten Sinn ›publik‹ machen« (FE, S. 117), der Ergänzung.
[2/ S. 222:] Die Frage des Adressatenbezugs von Editionen, eines der Anliegen der beiden Bände, wird bei Becker-Cantarino mit großer Offenheit
aus der Praxis von Forschung und Lehre in der Literaturwissenschaft beantwortet: »Die Taschenbuchausgaben beherrschen das
Angebot von Schriftstellerinnen und bilden die Grundlage für die literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit diesen so verfügbaren
Texten. [...] Das gefällige Taschenbuch hat praktisch die historisch-kritische und die (teure) Studienausgabe in den Seminaren,
aus dem Bücherbesitz der Studenten (und vieler Hochschullehrer) verdrängt und in die wissenschaftlichen Bibliotheken verbannt.
Sie hat auch die Schwerpunkte der Literaturwissenschaft und -interpretation verlagert und auf die leicht erreichbaren Ausgaben
und Texte von Autorinnen ›und‹ Autoren verwiesen.« (FE, S. 287f.)
Becker-Cantarinos Aufsatz zur aktuellen Situation in der Editorik listet einige Kritikpunkte auf, die modifiziert auch für
die beiden Bände gelten können und hier in vier Einwänden zusammengefaßt werden sollen:
1.) Die Problematisierung des Textbegriffs, die in den letzten 20 Jahren geleistet wurde, bildet sich nicht ab. Die großen
Editorenschlachten in der Germanistik sind zwar geschlagen (Lachmann und seine Gegner, der Streit um die Hölderlin-Ausgaben
nach 1945, die Situation in der DDR bleiben in FE unterbelichtet, mit Ausnahme des ein wenig forciert geratenen Beitrags von
Bodo Plachta, Die Politisch-Herrschenden und ihre Furcht vor Editionen, FE, S. 303-342), doch auch die gegenwärtigen Auseinandersetzungen
um Roland Reuß’ Kafka- und Kleist-Ausgaben sind nicht zuletzt Auseinandersetzungen um »die Funktion von Editionen in Wissenschaft
und Gesellschaft«. Gerade von Reuß - wie immer man zu seinem Ansatz im einzelnen stehen mag - sind ja aus poststrukturalistischer
Sicht sehr weitreichende Einwände und auch Anschuldigungen gegen die herkömmliche Editorik erhoben worden. Gerade der Aufweis
der politischen Imperative an Texte, die der Band FE so hervorragend dokumentiert, und der historischen Relativität editorischer
Dogmatik dürfte nicht vor der Gegenwart haltmachen. Auch hier zeigt sich in den Beiträgen eine eigentümliche Abschottung nach
außen, wenn es um das eigentliche Geschäft der Editorik geht.
2.) Die Verhältnisse in der Editorik im englischen und französischen Sprachraum, um nur die nächstliegenden zu nennen, hätten
hier interessiert; nicht nur andere Vorverständnisse von Wissenschaft, sondern auch aktuelle alternative Projekte in der Editionswissenschaft
hätten in den Blick kommen können. Dieses Manko wird allerdings teilweise ausgeglichen durch die gleichzeitig erschienenen
Beihefte 10 und 11 zu editio, die zahlreiche Beiträge zur Editionsphilologie in anderen Ländern, vor allem zur ›édition génétique‹
enthalten (Textgenetische Edition. Hg. von Gunter Martens und Hans Zeller; Philologie und Philosophie. Hg. von Hans Gerhard
Senger; beide Tübingen: Niemeyer 1998).
3.) Der Adressatenbezug wird nicht hinreichend problematisiert, was insbesondere für WB gilt. Überlegungen zur »Verwertbarkeit«
editorischer Projekte werden nur selten angestellt. Einzig in dem Beitrag von H. T. M. van Vliet (Edito- [2/ S. 223:] ren und Verleger. Gegner oder Partner?, FE, S. 343-368) finden sich konkrete Hinweise zu diesem Komplex und die Präsentation
eines offensichtlich erfolgreichen niederländischen Finanzierungsmodells wissenschaftlich fundierter Editionen am Constantijn
Huygens Institut der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften.
4.) Die Computerphilologie wird nicht erwähnt, obwohl ja gerade hier die Zukunft historisch-kritischer editorischer Projekte
liegen dürfte. Auf diesem Gebiet entstehen neue Arbeits- und Darstellungsformen, die auch für Adressatenbezug und »gesellschaftliche
Funktion« nicht folgenlos bleiben werden (vgl. auch hierzu die zitierten editio-Beihefte). Becker-Cantarinos Beitrag ist auch
hier der einzige, der auf die digitalen Möglichkeiten (Hypertext und die Medien Internet und CD-ROM) hinweist, die in einigen
Initiativen schon erprobt werden (Becker-Cantarinos eigenes »Deutsches Schriftstellerinnen Projekt« ist allerdings noch nicht
weit gediehen, vgl. http://www2.rz.hu-berlin.de/dsp/). Auch aus dieser Sicht sind die Beiträge in FE und WB erstaunlich vergangenheitsorientiert.
Der Wert des Bandes FE liegt ohne Zweifel in seiner interdisziplinären Anlage. Aufschlußreich sind die Beiträge aus dem Bereich
der Theologie (Eef Overgaauw: Antiquiert oder aktuell? Moderne Editionen von theologischen lateinischen Werken der Spätantike
und des Mittelalters, FE, S. 205-225; Falk Wagner: Theologiepolitik durch Editionen oder Klassiker der Theologie zwischen
gemessener Normalität und vermessener Normativität, FE, S. 227-276) und der Musik. Gerade der ausgezeichnete Beitrag von Christian
Martin Schmidt zu den Editionsproblemen bei musikalischen »Texten« läßt die Aufgabenstellungen der literaturwissenschaftlichen
Edition als bescheiden erscheinen (Musikalische Edition im Wandel des historischen Bewußtseins, FE, S. 83-102). Leider wurde
die Chance, über die historische Edition in den Naturwissenschaften ein anderes Feld in den Blick zu bekommen, vergeben (Guido
Jüttner: Die Funktion von Editionen in der Wissenschaftsgeschichte, FE, S. 123-132). Mehrere Beiträge (Plachta, van Ingen,
Rojahn) führen in die Zeitgeschichte, bemerkenswerterweise zweimal im Umweg über Lessing und die Zensurproblematik.
Die Beiträge von Hans-Gerd Koch (Bericht über die Arbeit an der kritischen Ausgabe der Briefe Franz Kafkas, WB, S. 97-105)
und Roger Hermes (Überlegungen zur Beschreibung nur in Photokopie zugänglicher Schriftträger am Beispiel der Kritischen Ausgabe
der Briefe Franz Kafkas, WB, S. 107-112) führen Probleme eines aktuellen editorischen Projekts vor. Hilfreich sind die Bibliographie
in dem informativen Beitrag von Ralf Georg Bogner (Editionen frühneuzeitlicher Briefe. Projekte, Prinzipien, Probleme, WB,
S. 19-42) und die »Auswahlbibliographie zur wissenschaftlichen Briefedition« von Ursula Günther (WB, S. 147-167).
Angeregt sei jedenfalls eine verstärkte Reflexion der Editorik auf Lese- und Studienausgaben. (Das gilt übrigens auch für
die nach wie vor triste Editionslage auf dem Gebiet der österreichischen Literatur.) Im traditionellen hierarchischen Verständnis
der editorischen Gattungen mögen Leseausgaben das geringste Prestige aufweisen, nach ihrer Verbreitung sind sie jedenfalls
die [2/ S. 224:] primären Schnittstellen mit dem Publikum, auf das ja letztlich auch die esoterischen Formen editorischer Arbeit an Texten
rekurrieren müssen. (Gegen dieses Argument wird gewöhnlich eingewendet, Editionen seien per se an die scientific community
gerichtet. Doch wird man den Eindruck nicht los, als eigentliche Abnehmer von großen Editionsprojekten habe man sich die finanzierenden
Institutionen vorzustellen, die durch Gutachter - die Fachkollegenschaft - entscheiden.) Gerade die verschärften Finanzierungsbedingungen
und der Verlust der Funktion des »nationalen Erbes«, das über editorische Arbeit zu legitimieren, aber auch zu befestigen
wäre, könnten die Gelegenheit bieten, »wissenschaftliche«, aber auch gangbare Kriterien für Leseausgaben zu erarbeiten und
mit jenen Kompromissen, mit denen jeder Editor zu rechnen hat, verantwortlich umzugehen.
Max Kaiser / Werner Michler
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