Frauen in Bewegung: 1848-1938

1909
Österreich
  • Am 20. Oktober 1909 bringt der Sozialdemokrat Engelbert Pernerstorfer im Reichsrat einen Antrag auf Novellierung des Vereinsrechts ein; der Verfassungsausschuß fasst daraufhin einstimmig den Beschluss, den § 30 (das Vereinsverbot für Frauen) zu eliminieren.
  • Für das Wintersemester 1908/1909 wird (nach Elise Richter) eine weitere Frau an die Universität verpflichtet: die Hofschauspielerin Olga Lewinsky-Precheisen wird Lektorin für Rhetorik an der philosophischen Fakultät.
  • Die Sprachlehrerin Hermine von Vogl wird in Innsbruck erste beeidete Gerichtsdolmetscherin Österreichs.
  • Die Sozialdemokratische Partei gesteht ihren Genossinnen eine "Freie politische Frauenorganisation" zu und anerkennt die Frauenkonferenz als selbständiges Parteiorgan.
 
Andere Länder
  • Die Schwedin Selma Lagerlöf erhält für ihren ersten Roman "Gösta Berling" (ÖnB-Signatur: 223.199-B) im Oktober den Nobelpreis für Literatur.
 
  • 20.000 Näherinnen streiken in Manhattan.
 
  • Zum Sommersemester werden Frauen auch an allen Technischen Universitäten in Preußen zugelassen.
 
  • Auch Mecklenburg erlaubt Frauen das Studium – nunmehr dürfen Frauen in allen deutschen Ländern studieren.
 
  • Der Kongress des Internationalen Frauenbundes in Toronto wählt Alice Salomon zur Schriftführerin.
  • Die Suffragetten demonstrieren in der Londoner Albert Hall gegen die Zwangsernährung ihrer inhaftierten Kameradinnen.
 
  • Die Mathematikerin Emmy Noether, die als einzige Frau an der Erlanger Philosophischen Fakultät studiert hat, wird Mitglied der Deutschen Mathematikervereinigung.
  • Am 20. Februar wird in den USA der erste nationale Frauentag zur Propagierung des Frauenwahlrechts und der Ideen des Sozialismus feierlich begangen.
 
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