Persönlichkeiten

1. Biographie:
   • AEIOU - Österreich-Lexikon

   • EXNER, geb. v. Winiwarter, Emilie (Pseud.: Felicie Ewart)
     geb. 7.3.1850 in Wien
     gest. 7.4.1909 in Lovran (Jugoslawien)
     Vater Jurist Josef v. Winiwarter (1809 - 1903). Geh. 1874 Arzt Sigmund Exner in Wien. Sie schrieb über Frauenfragen
     Friedrichs)

   • Exner Emilie, geb. von Winiwarter, Ps. Felicie Ewart. * Wien, 7. 3. 1850; + Lovrana, 7. 4. 1909. Vermählt seit 1874 mit Siegmund E., Mutter des Chirurgen Alfred E. und des Meteorologen Felix E. Geistig hochbegabt und vielseitig gebildet, leistete sie auch als Liebhaberin kunstgewerblicher Techniken Bemerkenswertes. In einem glücklichen Familienleben wurzelnd, stellte sie ihre schriftstellerische und praktische Begabung in den Dienst der ihre Zeit besonders bewegenden Frauen- und Erziehungsfragen. 1901-06 war sie Präs. des Wr. Frauenerwerbver., der dem weiblichen Fortbildungsschulwesen Bahn brach. auf ihre kühne Initiative geht der Bau des Schul- und Vereinshauses IV., Wiedner Gürtel 68, zurück. Weitergehenden Forderungen der Frauenbewegung (nach den akadem. Berufen) stand sie jedoch zurückhaltend gegenüber.
     (aus: ÖBL)

   • Exner, Emilie, geb. Winiwarter, Pseud. Felicie Ewart, österr. Erzählerin, *Wien 7.3.1850, +Lovrana (Adria) 7.4.1909. Stammte aus angesehener Juristenfamilie, erhielt eine gründliche, vom damaligen Schema abweichende Ausbildung, die mit dem Lehrerinnenexamen abschloss. 1874 Heirat mit Sigmund E. Mit 45 Jahren erst begann sie zu schreiben, vor allem über Probleme der Frau. Die Frauenfrage sollte die spezif. weibl., geistigen u. körperl. Fähigkeiten entwickeln; sie verwarf aber jedes Rivalisieren mit dem Mann. 1901-06 Präs. des Wiener Frauenerwerbsvereines, Mitarbeit im Wiener Volksbildungsverein. Freundin der Dichterin Maria von Ebner-Eschenbach.
     (aus: Lexikon der Frau)

   • + Emilie Exner
     geb. von Winiwarter.
     Ein Kreis Tieftrauernder umstand am 10. April die Stätte am Zentralfriedhofe zu Wien, die Emilie Exners sterbliche Hülle aufnehmen sollte. (...) Aber nicht nur die durch Bande des Blutes mit ihr Verbundenen umgaben trauernd die Bahre, sondern eine Gemeinde Gleichgesinnter, die sie um sich gesammelt hatte und die in niewankender Treue zu ihr gestanden hatte, weil die feinsinnige, edle, allem Guten zugewendete Frau sie immer neu fesselte. So hätte Emilie Exners Leben durch Liebe und Freundschaft voll erfüllt sein künnen, aber das war es nicht, denn die Frau, die Marie von Ebner-Eschenbach Freundin nannte, betätigte sich nicht minder in kunstgewerblicher Richtung, stand durch eine Reihe von Jahren als Vorsitzende dem Frauenerwerb-Verein vor, dessen mannigfache Schulen an die Präsidentin große Anforderungen stellen, und war schriftstellerisch tätig. Unter dem Pseudonym Felicie Ewart veröffentlichte Emilie Exner zunächst die Anthologie "Jugenschatz", der im Jahre 1895 "Die Emanzipation in der Ehe" folgte. Die Novelle "Eine Mesalliance", ferner die Broschüre "Eine Abrechnung in der Frauenfrage" (1906), "Zwei Frauenbildnisse" (nicht im Buchhandel erschienen), das Lebensbild "Goethes Vater" (1899) fanden dankbare Leser, weil allen diesen Veröffentlichungen ein äusserst vornehmes Fühlen, ästhetischer Sinn und der Wille zu helfen zugrunde liegt. So kommt es, dass selbst Leserinnen, welche den Schlussfolgerungen der Verfasserin auf dem Gebiete der Frauenbewegung nicht zustimmen können, ihren Darlegungen mit Vergnügen folgen. Den Gipfelpunkt ihrer literarischen Leistungen hat die allzufrüh Dahingeschiedene in dem Referat erreicht, das sie bei Anlass deer Mittelschul-Enquete, die das Unterrichts-Ministerium im Januar 1908 veranstaltete,*) als Grundlage zur Diskussion geliefert hat. Dieses Referat, das von Männern und Frauen in gleicher Weise anerkannt wird, ist ein Denkmal, das sich die hochsinnige Frau als Mutter und Erzieherin gesetzt hat, ein ehrendes Zeugnis für die Frauenwelt und ein Erbstück, das die Grossmutter den Enkelkindern hinterlassen hat, welchen es Segen bringen möge.
     M. H.
     (Nachruf von Marianne Hainisch in: Der Bund, IV. Jahrgang, Nr. 4, Mai 1909, S. 1 - 2)

     *) Mittelschul-Enquete 1908 : Referate und Korreferate. - Wien, Verl. d. k.k. Ministeriums f. Kultus u. Unterricht 1908. Signatur: 739939-C.Neu

2. Werke in der ÖNB:
   • Jugendschatz. Deutsche Dichtungen gesammelt von Felicie Ewart. - Wien : R. v. Waldheim, 1897
     Signatur: 90.529-C
   • Goethes Vater. Eine Studie von Felicie Ewart. Mit einem Bildnis. - Hamburg (usw.) : Leopold Voß, 1899
     Signatur: 97.543-B
   • Weibliche Pharmaceuten. Vortrag gehalten im Vereine "Erwerbende Frauen" am 7. März 1902. - Wien : E. Kainz & R. Liebhart, 1902
     Signatur: 418.749-B
   • Eine Abrechnung in der Frauenfrage. Von Felicie. Ewart (pseud.) - Hamburg : Leopold Voß, 1906
     Signatur: 445.339-B
     Online bei ALO
   • Der Brunnwinkl. Eine Familiengeschichte. - Wien : E. Kainz vorm. J.B. Wallishausser, 1906
     Signatur: 448.740-B
   • Zwei Frauenbildnisse. Zur Erinnerung. Von Felicie Ewart (pseud.) - Wien : Chwala, 1908 [über Josefine und Franziska Wertheimstein]
     Signatur: 235.504-C und 740.579-C
   • Die weltlichen Krankenpflegerinnen in Österreich. - In: Neue Freie Presse, 17. Juni 1909

3. Quellen und Sekundärliteratur:
   • Bettelheim, Anton: Biographenwege. Reden und Aufsätze. [u.a. über Emilie Exner] - Berlin : Gebrüder Paetel, 1913
     Signatur: 497.735-B und 229.833-B

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Letztes Update: 29. Jänner 2009