Jetzt | Siglenverzeichnis |
Jetzt1971-1991 |
AutorInnen | ÜbersetzerInnen | KünstlerInnen | Gestaltung |
Titel | Jetzt |
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Erscheinungszeitraum | 1971-1991 |
Kurzbeschreibung | In der Zeitschrift „Jetzt“ von Hermann Theurer-Samek, Beamter in Frühpension, war er selbst der Hauptbeiträger, ein guter Teil der Hefte wurde von ihm allein verfasst. Wenige Jahre nach 1968 gegründet, richtete sich die Zeitschrift gegen alles, wofür dieses Jahr stehen konnte, in Theurer-Sameks Worten: „Auflösungserscheinungen, Dekadenz, Zerstörerisches“ (III.Sondernummer, S. 1). Dazu gehörte auch jede Form experimenteller Lyrik, als Alternative dazu wurde die „spirituelle Lyrik“ von Hermann Kuprian und dem Innsbrucker Turmbund gefördert. Ob all jene Autor(inn)en aus „der Gruppe schreibender Leser“ (XIII.30/31, S. 1) tatsächlich jene „Priester der Liebe“ (I.1, S.[7]) waren, die nach Theuer-Samek die wahren Dichter(innen) seien, kann insoweit in Frage gestellt werden, als viele davon Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus aufzuweisen hatten bzw. keinerlei Berührungsängste mit rechtsextremen Publikationen zeigten (Nathalie Beer, Erna Blaas, Friedrich Sacher, Hildegard Wais, Carl Hans Watzinger). Die von Bund, Land Niederösterreich und der Stadt Mödling geförderte Anthologie, die als Sondernummer von „Jetzt“ erschien, enthielt konsequenterweise bei knapp unter hundert Beiträger(inne)n keine(n) einzige(n) bekanntere(n) Gegenwartsautor(in) der Zeit. Sonst versuchte Theurer-Samek ohne Förderungen auszukommen: „In einem Lande, in dem jeder Fassadenschmierer um eine Subvention oder Spende (was letztlich das gleiche ist) einkommt, lehne ich diese Vorgangsweise ab, weil ich der Meinung bin, daß Leistung nicht subventioniert sondern bezahlt werden sollte“ II.4/5, S. 36. Das Heft wurde an Interessierte verschickt, zeitweilig musste aber auch Theurer-Samek um Spenden bitten. Mit dem Jubiläumsheft XVII.39/40 – für ihn „vielleicht das letzte“ – stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein. |
Untertitel | Eine literarische Zeitschrift für heute und für Einzelne |
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Herausgeber | Hermann Theurer-Samek |
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Redakteure | Hermann Theurer-Samek |
Ort: Verlag | Mödling, Eigenverlag |
AutorInnen | Augustin Georg Gutmann, Johanna Jonas-Lichtenwallner, Hermann Kuprian, Hermann Lampalzer, Christine Premstaller, Konrad Windisch [mehr ...] |
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ÜbersetzerInnen | Paul Wiens [mehr ...] |
Bildende KünstlerInnen | Rudolf Eisenmenger, Hedwig zum Tobel [mehr ...] |
FotografInnen | Hans Vogler [mehr ...] |
Redaktionssitz | Haydngasse 20, 2340 Mödling |
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Erscheinungsverlauf | 1971: I.1 1972: II.2, Sondernummer, 3, 4/5 1973: III.6, 7, Sondernummer, 8 1974: IV.9/10-12, Sondernummer 1975: V.13-15/16 1978: VI.17 1980: VII.18 1981: VIII.19, 20 1982: IX.21 1983: X.Anthologie 1985: XI.22-24 1986: XII.25, 26 1987: XIII.27/28-30/31, 32 1988: XIV.33, Sondernummer 1989: XV.34/35, 36 1990: XVI.37/38 1991: XVII.39/40 |
Erscheinungsweise | Geplant: I.1-II.Sondernummer, VIII.19-XVII: „Sie wird fallweise erscheinen“ bzw. „Sie erscheint fallweise“ II.4/5-VII.18: „Sie erscheint vierteljährlich“ Tatsächlich erschien „Jetzt“ äußerst unregelmäßig, teilweise mit jahrelangen Unterbrechungen. |
Druck | I.1-III.8: Eigendruck Ab IV.Sondernummer-X.Anthologie: Missionsdruckerei St. Gabriel, Mödling XI.22-XVII.39/40: Eigendruck |
Vertrieb / Verkauf | Wurde an Interessierte zugeschickt |
Auflage | II.4/5: 500 Exemplare |
Format | 8° |
Umfang | Vom nur einzelne Blätter umfassenden Sonderheft zur 128 Seiten starken Anthologie |
Preis | I.1-II.Sondernummer: „Die Zeitschrift ist kostenlos“ Ab II.4/5: Bitten um Spenden Den Ausgaben V.13 u. 14 lag ein Zahlschein bei. XI.22: „Ab dieser Folge möchte ich Sie um einen Beitrag von öS 30,00 pro Heft bitten.“ S. 1 |
Inhaltliche Schwerpunkte | Literatur |
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Gattungen | Lyrik, Kurzprosa, Romanauszug, Essays, Nachrufe, Würdigungen, Rezension |
Programmatische Äußerungen | „So soll diese Zeitschrift ein Forum jener werden, deren Stimme man nicht hören will, die aber letztlich immer noch den Geist ihrer Zeit getragen haben.“ I.1 „Die Literaturzeitschrift, die nicht konstruiert, sondern lebt, die Literaturzeitschrift, die vom linken bis zum rechten Flügel Schreibende zu Wort kommen läßt – saubere Gesinnung und literarisches Bestreben vorausgesetzt“ III.8 |
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Gestaltung | Beispiele |
Standorte (Auswahl) | ÖNB (1,076.170-B.Neu-Mag), UBW (I-1008640), LH |
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Literatur | HöSL S. 462-466. |
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