AutorInnen ÜbersetzerInnen KünstlerInnen Gestaltung Essay
Titel Wiener Revue
Erscheinungszeitraum 1945-1950
Kurzbeschreibung Die „Wiener Revue“ war das erste Kulturmagazin, das nach dem Ende des Krieges im Juli 1945 in Wien erschien. Von einer Gruppe antifaschistischer Journalisten, die sich unter dem Namen „Preß-Kollektiv“ zusammengetan hatten, gegründet sollte sie ihren Beitrag zum Neuaufbau des kulturellen Lebens Österreichs beitragen. Mit Beiträgen von Hugo Huppert und einem Geleitwort von Ernst Fischer war die Nähe zum Kommunismus zwar klar markiert, dennoch verfolgte die Zeitschrift ein eher traditionell orientiertes Programm, zu dem sich auch Attacken auf Exilkünstler gesellten. Obwohl die Frage nach jungen Dichtern häufig gestellt wurde, räumte ihnen die „Wiener Revue“ nur wenig Raum ein: Von Erich Fried erschienen drei Gedichte, Michael Kehlmann lieferte einen Zeitkommentar und eine Werkprobe. Literatur war nur ein Gebiet unter vielen, Theater dominierte die immer stärker visuell ausgerichteten Hefte. Der Wandel von der „Halbmonatsschrift für Kultur, Kunst, Theater, Film und Unterhaltung“ zum „führenden Gesellschaftsblatt“ zeigte sich u.a. im Austausch von literarischen Beiträgen gegen Bilderstrecken mit hübschen und möglichst spärlich bekleideten Damen. 1950 musste die „Wiener Revue“ dennoch ihr Erscheinen einstellen.
Untertitel I.1-II.9: Halbmonatsschrift für Kultur, Kunst, Theater, Film und Unterhaltung
II.10: Zeitschrift für Kunst und Kultur
III.4/5: Zeitschrift für Literatur, Kunst und Unterhaltung
III.6/7: Das führende Gesellschaftsblatt
VI.4-VI.4: Das Blatt der eleganten Welt
Herausgeber I.1: Otto Hans Flajnik, F. Michael Kössler
I.2-III.3: Arbeitsgemeinschaft Preß-Kollektiv
III.4/5-VI.3: Otto Hans Flajnik
VI.4: Michael Winkler
Redakteure I.1-III.3: Chefredakteur: Max Gura. Schriftleitung: Imre Waldmann
II.4/5-IV.2/3:: Josef Hermann Stiegler (Nicola Sidney)
V.29: Franz Coufal
V.30-VI.4: Otto Hans Flajnik, Adolf Heinrich
Ort: Verlag Wien: V.29: Karl & Otto Karner, V.30-VI.4: Revue-Verlag Wien, Graz
AutorInnen Franz Theodor Csokor, Erich Fried, Hugo Huppert, Vikotr Matejka, Carl Zuckmayer [mehr ...]
ÜbersetzerInnen Maurice Hirschmann [mehr ...]
Bildende KünstlerInnen Gustinus Ambrosi, Herbert Boeckl, Oskar Kokoschka, Pablo Picasso [mehr ...]
Redaktionssitz I.2-III.3: Wien IV, Gußhausstr.14
III.4/5-IV.2/3: Wien VI, Mariahilferstr. 7
V.29-VI.2: Wien I, Biberstr. 22
VI.3, 4: Wien IV, Gußhausstr. 2
Erscheinungsverlauf 1945: I.1-6
1946: II.1-12, Doppelnummer 7/8
1947: III.1-6/7, Doppelnummer 4/5
1948: IV.1, 2/3
1949: V.29, 30
1950: VI.1-4
Erscheinungsweise Monatlich geplant, tatsächlich unregelmäßig
Druck I.1: Chwalas Druck. Wien VII, Zieglerg. 61
I.2-II.9: Szabo Hampel, Wien II, Untere Augartenstr. 30
II.10-IV.2/3: „Globus“, Zeitungs-, Druck- und Verlagsanstalt, Gesellschaft m.b.H., Wien VI, Gumpendorferstr. 40-44
V.29-VI.4: Karl & Otto Karner. Wien II, Robertg. 2
Format
Umfang 14-48 Seiten
Preis I.1, 2: 2 RM + 1 RM als Spende für den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper
II.3-IV.1: 2.- S
IV.2/3: 2.50 S
V.29: 1.60 S
V.30-VI.4: 2.50 S
Sonder- und Begleitpublikationen Harlekin. Faschings-Sonderheft der Wiener Revue. 1946 (Preis 50 Groschen, Provinz 60 Groschen)
Jubiläumsausgabe Preßkollektiv 1945-1946: Ein Jahr Wiener Theater. Almanach über die erste Spielzeit der Wiener Bühnen nach der Befreiung Österreichs. (entspricht II.7/8)
Sonderheft Wiener Revue:
I. Hugo Huppert: Der Heiland von Dachau. 1945
II. Winfried (d.i. Robert Völkl): Tagebuch für Ruth. 1946
Wiener Revue Roman:
I. Josef R. Harrer: Musik im Süden. [1947]
II. Viki Brausewetter: Nina ... vergib! [um 1947]
III. Josef Robert Harrer: Die Schönheitskönigin. [1948]
V. Lydia Laurenz (d.i. Margit Jergius): Lay und ihre Männer. [1948]
VI. Beatrix Rose Gröger: Die lachende Stimme. [1948]
Inhaltliche Schwerpunkte Literatur, Geschichte, Bildende Kunst, Theater, Film, Musik, Mode
Gattungen Lyrik, Prosa, dramatischer Text, Porträt, Rezension
Programmatische Äußerungen „Unser geliebtes Wien soll aus den Trümmern der Nazizeit auferstehen. Nie wieder soll es eine deutsche Provinzstadt sein, sondern zur europäischen Kulturstadt soll es sich dauernd erheben. Weltaufgeschlossen und allen freiheitsliebenden Völkern zugewandt, möge die österreichische Kultur wieder zu voller Leuchtkraft erwachen. Dazu möge auch diese Zeitschrift ihren Beitrag leisten.“ Ernst Fischer: Zum Geleit. WR I.1, S. 2.
Gestaltung Graphische Gestaltung: Kóra Beispiele
Essay "Glück auf dem Weg, ihr jungen Kunstschaffenden
Standorte (Auswahl) ÖNB (740.368-C.Per)
Literatur DLZ S. 822f.
Eleonore Zlabinger: Literarische Zeitschriften in Österreich 1945-1964. Innsbruck: Hausarbeit 1965, S. 10f.

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Wiener Revue Zeitschrift