Kurzbeschreibung |
„Der Papierkorb“ ist eine Amateur-Zeitschrift, die dreimal als geheftetes Konvolut von einseitig beschriebenen Typoskript-Blättern erschienen ist. Die Eigentümer und die Redaktion sind die Autoren selbst, sieben an der Zahl, die sich mit dem „Papierkorb“ einen unpreziösen Aufbewahrungsort für ihre literarischen Produkte geschaffen haben. Die Selbstironie, die im Titel zum Ausdruck kommt, wird durch keinerlei programmatische Äußerungen vertieft; die Hefte enthalten ausschließlich literarische Texte.
Abgesehen von wenigen Kurzprosa-Proben liefern die Autor(inn)en lyrische Gebilde in verschiedenster Form, oftmals in freien Rhythmen. Thematisch reicht die Spannweite von lautem Protest gegen politische Gewalt („Hurra! Freut Euch: / Es ist wieder / Krieg. / Ihr dürft wieder / morden“, Michael Winter, H. 1) bis hin zu leisen Liebesbekenntnissen („Gestern vor dem Einschlafen / zählte ich meine Gedanken: / einer fehlte – / er war bei Dir.“, Erich Schillerwein, H. 2).
Der Wien-Bezug der Publikation wird am deutlichsten in den zahlreichen Gedichten im Wiener Dialekt. Unter anderem erfährt man da, „Wos an Weana alles ofeud“ (Andreas Beer, H. 1).
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