Durch die verwandtschaftlichen Beziehungen der österreichischen und spanischen Habsburger war man in Wien sehr früh über die Neue Welt informiert. Eine Reihe von Werken über die ersten Konquistadoren und die Begründung des Hispano-Amerikanischen Imperiums gelangte so an die Hofbibliothek. Viele Habsburger waren begeisterte Sammler von exotischen Wunderdingen, sie hatten aber auch wissenschaftliche Interessen und erwarben Reiseberichte, Literatur über fremde Länder und deren Bewohner, Werke zur Flora und Fauna.
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Hernán Cortés (1485 - 1547) brach 1519 mit 11 Schiffen von Cuba auf, um das Reich der Azteken zu erobern. An der Küste Mexikos gründete er die erste Siedlung auf amerikanischem Boden, Veracruz, und zog in das Landesinnere. Zwischen 1519 und 1521 schickte Cortés drei Briefe an Kaiser Karl V., in denen er die Fortschritte bei der Eroberung von Mexiko berichtete. 1524 wurden diese Nachrichten bereits in Nürnberg gedruckt. Einem weiteren Band gedruckter Briefe wurde ein Stadtplan von Tenochtitlán (Mexiko-Stadt) und eine Skizze der Karibik (linke Darstellung) beigegeben. Darauf ist bereits die Erkenntnis festgehalten, dass das nordamerikanische Festland durchgehend von Florida (erstmals namentlich erwähnt) bis Mexiko reicht. |
Auch die Mündung des Mississippi (Rio del spirito santo) wurde eingetragen.
Tenochtitlán, auf Inseln, Sandbänken und künstlichen Inseln erbaut, wurde durch Kanäle schachbrettartig geteilt. Im Seengebiet des mexikanischen Hochlandes gelegen, war die Stadt nur über zwei hölzerne Zugbrücken vom Festland aus erreichbar. Mittelpunkt war der Haupttempel, eine Prunkstraße verband die beiden Tore. Nach der Unterwerfung des Aztekenreiches und der Übersendung großer Goldmengen wurde Cortés bereits 1522 zum Generalkapitän und Statthalter von Neuspanien ernannt.
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