Johann Georg Lumnitzer: Lehrbuch ...

Kolorierter Kupferstich

46.N.2. Kupferstich (Detail)

... für den ersten, systematischen Unterricht in der Naturgeschichte. Mit zwölf Kupfertafeln von Johann Georg Lumnitzer, Prediger der evangelischen Gemeinde A. C. in Brünn, und Senior des Brünner-Traktes. - Wien : in der Kunsthandlung des H. F. Müller, 1826.

Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 307.660-B.Alt-Mag

Tafel V:

Der Hausen (huso), Fig. 1
Der zweihörnige Panzerfisch (ostracion bicuspis), Fig. 2
Der Mühlstein, Mondfisch (mola), Fig. 3
Der Fliegfisch, die fliegende Wachtel (exocoetus volitans), Fig. 4

 

Der aus Mähren stammende Johann Georg Lumnitzer (1783-1865) studierte in Leipzig evangelische Theologie und wollte eigentlich Maler werden, mußte sich aber aus finanziellen Gründen für eine Laufbahn als Lehrer für Mathematik und Zeichnen entscheiden. Er war einige Jahre Direktor des evangelischen Gymnasiums in Teschen, dann Pastor in Brünn und seit 1830 Superintendent für Mähren und Schlesien. Lumnitzer war Autor der ersten in Ungarn gedruckten Vorlagen für den Zeichenunterricht, vor allem aber mehrerer naturkundlicher Unterrichtswerke, zu denen er selbst die Bildtafeln gestaltete.

Das Lehrbuch stellt eine Ergänzung zu den im Jahr zuvor erschienenen Naturhistorischen Tafeln des Thierreichs nebst systematischem Namensverzeichnisse des Autors dar; Teil zwei und drei behandeln darüber hinausgehend das Pflanzenreich und die Mineralien. Die über die Systematik hinausgehenden Informationen sind eher kurz gehalten, um den Rahmen eines Basiswerks nicht zu sprengen:
"Drei und zwanzigste Classe.
Pflanzen mit Blüthen, die Staubfäden und Pistille enthalten, und Blüthen blos mit Staubfäden, oder Blüthen blos mit Pistillen, auf einer Pflanze. Polygamia.
... Die Zwergpalme (Chamaerops humilis), in Spanien und Portugal, auch in Italien und Sicilien, ist nur im Vergleich mit den Palmen niedrig. Der Palmkohl wird zum Nachtisch gegessen. Die Blätter braucht man zu allerlei Flechtwerk; die Blätterstiele statt des Fischbeins in den Schnürleibern. Die Früchte sind nicht zu benutzen."