Croӱ-Alben: Topografische Ansichten der Besitzung von Charles de Croӱ

Ansicht von Adon aus Croӱ-Alben

Titelseite zu einem Abschnitt aus Croӱ-Alben in der Polyestertasche

Gefährdete Malschicht

Remontierung in den Band mit Schutzschicht aus Japanpapier

In der Handschriftensammlung befindet sich der sogenannte Croӱ-Alben Bestand.

Es handelt sich um 15 großformatige, barocke Lederbände, die rund 840 Gouachen auf beidseitig bemalten Pergamenten enthalten. Die zwischen 1590 und 1621 entstandenen Miniaturen zeigen topographische Ansichten der Besitzungen von Charles Duc de Croӱ (1560-1612) im heutigen Belgien, den Niederlanden und Nordfrankreich. Die Sammlung von Charles Duc de Croӱ wurde nach dessen Tod verkauft. Die Blätter dürften im Auftrag von Herzog Karl von Lothringen im 18. Jahrhundert erworben und in die Alben gebunden worden sein.  Über den Statthalter der Niederlande gelangten die Werke wohl nach Wien und wurden hier den kaiserlichen Sammlungen einverleibt.

In Kombination mit der Digitalisierung dieser Bildquellen hat ein mehrjähriges Restaurierungsprojekt zum Ziel, Zustand und Aufbewahrung der wertvollen Pergamente zu verbessern. Polyestertaschen werden entfernt, die in den 1970er Jahren zur Montierung der Blätter in die Alben eingeklebt worden waren. Die gefährdete Malschicht der Gouachen wird mithilfe eines Ultraschallverneblers gefestigt. Die Remontierung in den jeweiligen Band erfolgt mit Fälzen und einer Schutzschicht aus Japanpapier. Ist die Malschicht besonders empfindlich, werden einzelne Blätter freistehend in doppelseitige Passepartouts mit Deckel montiert. Die konservierten Bände werden liegend in je einer Archivbox in einem klimatisierten Sonderdepot aufbewahrt. Eine sorgsame, eingeschränkte Benutzung der Croӱ-Alben wird ermöglicht.

 


last update 03.09.2016