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Bibliotheksbenützung

Studiensaal der Albertina bis 8. Jänner 2017 geschlossen

Auf Grund von Bauarbeiten bleibt der Studiensaal der Albertina bis 8. Jänner 2017 geschlossen.
Um LeserInnen Werke mit dem Signaturenbeisatz „Alb“ und „KS“ dennoch zugänglich zu machen wird eine Aushebung und Bereitstellung in der Modernen Bibliothek am Heldenplatz angeboten: Aushebungen finden am Montag, Mittwoch und Freitag statt, Werke, die am Vortag bis 18.00 Uhr bestellt werden, stehen an den genannten Tagen ab 11.00 Uhr in der Buchausgabe Heldenplatz zur Verfügung.
Bitte beachten Sie, dass die Benützung der Modernen Bibliothek eine Jahres- oder Tageskarte der Österreichischen Nationalbibliothek (€ 10,- Jahreskarte, € 3,- Tageskarte) voraussetzt. Mehr

Pressemeldung

Österreichische Nationalbibliothek erwirbt weitere bedeutende Objekte aus dem Nachlass Bertha Zuckerkandls

Die Österreichische Nationalbibliothek konnte einen weiteren bedeutenden Teilnachlass der jüdischen Intellektuellen und Salonière Bertha Zuckerkandl erwerben. Er wurde erst vor kurzem in Frankreich entdeckt und enthält neben unveröffentlichten Briefen von prominenten Zeitgenossen wie Raoul Aslan, Joseph Roth oder Ödön von Horváth auch jene 60 Hefte, die die Basis für ihr posthum erschienenes Erinnerungsbuch „Österreich intim“ waren. Ermöglicht wurde der Ankauf durch eine großzügige Spende der Familie Felsovanyi.

Klimt, Felsovanyi und die Österreichische Nationalbibliothek

1902 malte Gustav Klimt im Auftrag des jüdischen Sanatoriumsbesitzers Anton Loew dessen Tochter Gertrud: ein Klassiker der Wiener Moderne. Bis zur Flucht der Familie 1939 war das Gemälde im Besitz Gertrud Loews, die in zweiter Ehe mit Elemér Felsovanyi verheiratet war. 1941 tauchte es unter bis heute ungeklärten Umständen in der Kollektion des NS-Filmregisseurs Gustav Ucicky auf. Nach 1945 hatte sich Gertrud Felsovanyis Sohn Anthony um das Bildnis seiner Mutter bemüht, jahrelang ohne Erfolg. 2014 einigten sich schließlich die Klimt-Foundation und die Felsovanyi-Erben darauf, dass das Gemälde bei Sotheby's in London versteigert und der Erlös geteilt wird. Aus diesem Erlös spendete die Familie Felsovanyi schließlich einen bedeutenden Betrag für den Ankauf der neu entdeckten Sammlung Zuckerkandl.

Eine Netzwerkerin der Wiener Moderne
Bertha Zuckerkandl wurde 1864 als Bertha Szeps in Wien geboren. Sie war eine jüdische Schriftstellerin und Journalistin und stand mit ihrem berühmten Salon im Zentrum eines künstlerischen, gesellschaftlichen und publizistischen Netzwerkes, das weit über das Wien der vorletzten Jahrhundertwende hinausreichte. Sie verkehrte mit Hugo von Hofmannsthal, Gustav Klimt, Koloman Moser, Max Reinhardt, Egon Schiele, Arthur Schnitzler und Stefan Zweig, pflegte Kontakte in die Politik- und Kulturszene Frankreichs und war zur Zeit des Ersten Weltkriegs in der Schweiz vor allem als Friedensaktivistin tätig.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland floh Bertha Zuckerkandl zunächst nach Paris, später nach Algier, wo sich bereits ihr Sohn Fritz, dessen Frau Gertrude sowie deren gemeinsamer Sohn Emile aufhielten. Sie starb wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, am 16. Oktober 1945, in Paris.

Der neu entdeckte Teilnachlass Zuckerkandl

Zurückgekehrt aus dem nordafrikanischen Exil, leitete der 2013 verstorbene Enkel Emile Zuckerkandl ein meeresbiologisches Institut im südfranzösischen Montpellier. Nach Hinweisen der Provenienz-Forscherin Ruth Pleyer fanden sich dort in einer seit Jahrzenten leerstehenden Wohnung überraschend weitere wertvolle Dokumente aus dem Besitz Bertha Zuckerkandls. Dieser Vertreibung, Flucht und Exil überdauernde Bestand konnte 2016 von der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen werden; die insgesamt fünf Kisten werden derzeit im Literaturarchiv für die Benützung erschlossen und ergänzen die bedeutenden Ankäufe aus den Jahren 2012 und 2014. Dadurch befindet sich der gesamte bisher bekannte Zuckerkandl-Nachlass in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Der Inhalt der Sammlung

Die unveröffentlichten Briefe von prominenten Künstlern, Autoren und Schauspielern wie Raoul Aslan, Joseph Roth oder Ödön von Horváth ergänzen die bestehenden Sammlungen in idealer Weise. Zusammen mit zahlreichen Korrespondenzen der Familien Szeps, Zuckerkandl, Clemenceau und Stekel entsteht ein dichtes Netz an Bezügen bis in die Emigrationszeit – Berthas Schwester Sophie war mit Paul Clemenceau verheiratet, dem Bruder des nachmaligen französischen Ministerpräsidenten, Berthas Schwiegertochter Gertrude war die Tochter des nach England emigrierten Psychoanalytikers Wilhelm Stekel. In den Fotos so prominenter Ateliers wie Madame d’Ora oder Löwy, aber auch anhand der Hochzeits- und Verlobungsbücher der Schwestern Bertha und Sophie Szeps wird das Netzwerk einer jüdisch-intellektuellen Familie sichtbar, das von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Die 60 ebenfalls erhalten gebliebenen „Cahiers“ zu Bertha Zuckerkandls posthum erschienenen Erinnerungsbuch „Österreich intim“ legen hiervon ein beredtes Zeugnis ab.

 

Pressefoto 1:
Porträt von Bertha Zuckerkandl: Vilma Elisabeth von Parlaghy Brochfeld, 1886

Pressefoto 2:
Aufgeklapptes Fotoalbum mit Abbildungen von Julius Szeps und Leo Szeps (Brüder von Bertha Zuckerkandl)

Pressefoto 3
Verlobungsbuch von Sophie Clemenceau (Schwester von Bertha Zuckerkandl), 27. Juli 1886

Bildnachweis jeweils: Bertha Zuckerkandl / Sammlung Emile Zuckerkandl 3, Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek

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Pressemeldung

Den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek online besuchen

Seit 20. Juli 2016 kann der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek online kostenlos, rund um die Uhr und aus aller Welt auf der Google Arts & Culture-Seite besucht werden. Zur Verfügung stehen dafür ein virtueller Rundgang durch das barocke Gesamtkunstwerk, eine Gigapixel-Aufnahme des berühmten Deckenfreskos im Mitteloval und der direkte Zugang zu 40 historischen Druckwerken, die im Original im Prunksaal aufbewahrt werden. Möglich gemacht wurde dieser Online-Gang durch die Zusammenarbeit der Österreichischen Nationalbibliothek mit dem Google Cultural Institute.

Der Prunksaal: ein Gesamtkunstwerk

Der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek - die ehemalige Hofbibliothek des Habsburgerreiches - wurde unter Kaiser Karl VI. errichtet. Die Pläne zu diesem barocken Gesamtkunstwerk stammen vom Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, dessen Geburtstag sich am 20. Juli 2016 zum 360. Mal jährt. Errichtet wurde die Bibliothek von 1723 bis 1726 am Wiener Josefsplatz und ist heute ein Publikumsmagnet mit jährlich rund 200.000 BesucherInnen aus aller Welt.

Für den Online-Gang wurde der Saal, der zu den schönsten Bibliotheken der Welt zählt, mit einer 360-Grad-Spezialfotokamera aufgenommen: dem Google-Street-View-Trolley. Dadurch ist eine virtuelle Rundum-Ansicht des knapp 80 Meter langen Innenraums möglich.

Das Deckenfresko: die Verherrlichung des Kaisers
Die Deckenfresken des Prunksaals stammen vom Hofmaler Daniel Gran, der daran von 1726 bis 1730 arbeitete. Das Fresko in der Kuppelhalle stellt die Apotheose, die "Gottwerdung", Kaiser Karls VI. dar. Dank der Gigapixel-Aufnahme können alle Interessierten dieses Kunstwerk nun erstmals aus nächster Nähe bewundern: In der Mitte befindet sich der Ruhm Karls VI. mit Pyramide und Lorbeerkranz in der Hand, darunter das goldene Medaillon mit dem Porträt des Kaisers, gehalten von Apollo und Herkules, darunter und an den Seiten reihen sich zahlreiche weitere Symbole für die Herrlichkeit des Hauses Habsburg. Wer genau hinsieht und die Zoom-Funktion nutzt, wird auch die Überreste eines Risses in der Kuppel entdecken, der Mitte des 18. Jahrhunderts aufgetaucht war. Dank aufwändiger Sanierungsarbeiten konnte damals der Einsturz der Bibliothek verhindert werden, die Restaurierung des Kuppelfreskos schloss der Maler Franz Anton Maulbertsch 1769 ab.

Der Prunksaal-Bestand: wertvollste Bücher ab 1501
Der Prunksaal beherbergt heute 200.000 Bücher, die zwischen 1501 und 1850 erschienen sind. Darunter befindet sich die rd. 15.000 Bände umfassende Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen. Für diesen Online-Gang wurden 40 Werke aus dem Prunksaal-Bestand ausgewählt, die als Zeitdokument oder durch ihre Ausstattung besonders bemerkenswert sind. Mit nur einem Klick kommt man von der Basis-Information auf der Google Arts & Culture-Seite direkt zum entsprechenden Eintrag im Online-Katalog der Bibliothek, wo man das gesamte Werk durchblättern und online lesen kann.

Die Bücher decken dabei den gesamten Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert sowie zahlreiche Genres ab. Zur Auswahl stehen u.a. die Luther-Bibel und eine Bibelausgabe in arabischer Sprache, ein Kochbuch und Werke mit Gesellschaftstänzen der Renaissance, Bilderbücher für Kinder und botanische Lexika, Handbücher zur Geburtshilfe und zum Festungsbau und die Erstausgabe von Goethes Roman "Die Leiden des jungen Werther".

"Die Österreichische Nationalbibliothek ist die größte Bibliothek dieses Landes und verwahrt über 11 Millionen Objekte in ihren Beständen. Viele Millionen Seiten aus historischen Zeitungen und Büchern, aber auch viele Karten, Notendrucke, Grafiken und Papyri liegen bereits digital vor und können über den Online-Katalog der Bibliothek gefunden und genützt werden. Umso mehr freue ich mich, dass seit heute auch der Prunksaal online erkundet werden kann, das historische Herzstück unserer Bibliothek, die 2018 ihren 650. Geburtstag feiern wird", sagt Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek.

"Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit der Österreichischen Nationalbibliothek. Jeder, der den berühmten Prunksaal zum ersten Mal betritt, ist überwältigt von der wunderbaren Architektur des Raumes und der Schönheit der Deckenfresken. Mit Google Arts & Culture können sich jetzt alle BesucherInnen einen noch besseren Eindruck davon verschaffen." Simon Rein, Program Manager Cultural Institute.

Ansprechpartner Google Austria:
Google Austria
Wolfgang Fasching-Kapfenberger
Communications & Public Affairs Manager
E-Mail: google.presse@skills.at

Pressestelle Google Austria
The Skills Group
Christiane Fuchs-Robetin
Christopher Reisinger
Tel.: +43-1-505 26 25-66
E-Mail: google.presse@skills.at

Bildnachweis:
Pressefoto 1 & 2: Google Cultural Institute
Pressefoto 3, 4 & 5: Österreichische Nationalbibliothek

Bildbeschreibungen:
Pressefoto 3: Illustration aus einem historischen Standardwerk zum Festungsbau: Daniel Specklin, 1589
Pressefoto 4: Mensch mit übergroßen Ohren aus einem historischen Werk über Missbildungen: Ulisse Aldrovandi, 1642
Pressefoto 5: Kolorierter Kupferstich von Raupen und Schmetterlingen aus einem Bilderbuch für Kinder: Friedrich Bertuch, 1805

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Pressemeldung

Österreichische Nationalbibliothek mit Ingeborg Bachmann und Erich Lessing im Memory of Austria

Der Nachlass von Ingeborg Bachmann ist ebenso vertreten wie die Fotoreportagen von Erich Lessing: Insgesamt neun wertvolle Objektgruppen und Einzelstücke aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek wurden vor kurzem in das österreichische Memory of the World-Register aufgenommen. Dieses seit 2014 bestehende nationale Register zur Sicherung des dokumentarischen Erbes umfasst mittlerweile 41 für Österreich kulturell bedeutsame und historisch wichtige Dokumente und ergänzt damit die internationale UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes. Mehr

Bibliotheksbenützung

Zugang Bildarchiv und Grafiksammlung

Wegen Bauarbeiten für die Neugestaltung des Weltmuseums Wien ist der Zugang zu Bildarchiv und Grafiksammlung derzeit nur in Begleitung eines Baustellenportiers möglich. Dieser hat sein Büro direkt beim Baustelleneingang, der entsprechend gekennzeichnet ist. Ein ungestörter Betrieb von Bildarchiv und Grafiksammlung ist gewährleistet, es gelten die regulären Öffnungszeiten. Mehr

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Buchbestellungen über QuickSearch

Im Rahmen des Projektes Austrian Books Online digitalisiert die Österreichische Nationalbibliothek ihren historischen, urheberrechtsfreien Buchbestand. Derzeit betrifft dies ausgewählte Werke mit den Signaturen Neu-Mag. und Neu-Per., diese stehen daher vorübergehend nicht in den Lesesälen am Heldenplatz zur Verfügung. Bitte beachten Sie die entsprechenden Informationen auf dem Retourschein. Die Informationsservices geben gerne Auskünfte zur Wiederverfügbarkeit der Bände: information@onb.ac.at, 01 / 53410-444. Mehr