Kindergeschichte; Dramatisches Gedicht

Notizbuch, 196 Seiten, 09.07.1979 bis 06.11.1979

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Beschreibung

Dieses olivgrün-beige eingebundene Notizbuch enthält Peter Handkes Aufzeichnungen aus dem Zeitraum zwischen 9. Juli und 6. November 1979. Es umfasst 196 Blatt, die vom Autor nach drei Vorsatzblättern (S. I-III) von 1-192 paginiert wurden; danach folgen drei weitere, unpaginierte Seiten als hinterer Vorsatz (S. I*-III*). Das Notizbuch ist durchgängig mit verschiedenen Schreibstoffen beschrieben. Es wurde von Handke mit kleineren »Notizzeichnungen« versehen: mit mehreren, über zwei Seiten verstreuten Piktogrammen (S. 40-42), einer schematischen Zeichnung der »Hauptsternbilder des Sommers« (S. 120), und der Skizze eines Baumes (S. 182). In das am Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrte Originalnotizbuch sind auch ein Zeitungsausschnitt mit dem »Sternenhimmel im August« und eine Blume eingelegt. Das Notizbuch entstand in den letzten Monaten von Peter Handkes »kleiner Weltreise«, einem mit seiner Arbeit an Langsame Heimkehr im Sommer 1978 begonnenem Jahr des Unterwegsseins, das mit dem Umzug nach Salzburg am 29. August 1979 endete.

Vorderer und hinterer Vorsatz

Der vordere Vorsatz des Notizbuchs besteht aus drei Seiten. Auf den ersten beiden Seiten notierte Handke verschiedene Zitate: zum Beispiel aus Goethes Gedicht Zueignung oder seine eigene Übersetzung eines dem griechischen Philosophen Demokrit zugeschriebenen Satzes: »die heilig seienden Werke werden nur heiligen Menschen gezeigt – den Uneingeweihten ist es verboten, bevor sie nicht durch erkennende Orgien gereinigt worden sind« (S. II). Der Satz wurde von Handke später in Die Lehre der Sainte-Victoire als Ausspruch des Philosophen eingearbeitet (DLS 62). Auf der dritten Seite des vorderen Vorsatzes findet man, vermutlich für den Fall des Verlusts, die Adresse von Libgart Schwarz in Berlin eingetragen, bei der auch ihre gemeinsame Tochter während seines Reisejahrs lebte. Unter die Adresse schrieb Handke die Werktitel der Schreibprojekte, denen er die Aufzeichnungen zuordnete: in der Mitte oben steht »"Die Wiederholung"« (der Titel wurde aber wieder gestrichen), darunter notierte Handke die Entstehunszeit der Aufzeichnungen »9.7.1979-6.11.79« und in der Mitte unten vermerkte er: »und für Kindergeschichte [/] + Dramatisch. Gedicht« (S. III), wie er Über die Dörfer in den Notizen noch nannte. Zwischen die Werktitel schrieb er in einer langen Kette jeweils mit Pfeilen verbunden seine Reisestationen oder Aufenthaltsorte zwischen Juli und November.

Der hintere Vorsatz besteht ebenfalls aus drei Seiten. Die erste Seite wurde von Handke zwar nicht mehr paginiert, muss aber eigentlich noch zu den Aufzeichnungen gezählt werden, da sie neben Zitaten von Hölderlin und Anaximander auch noch Notizen enthält. (S. I*) Auf den letzten beiden Seiten findet man Zugzeiten, Adressen und Telefonnummern zu den verschiedenen Reisestationen und ein Zitat aus Hölderlins Gedicht An die jungen Dichter. (S. II*-III*)

Vorkommende Personen

In den Aufzeichnungen werden häufig andere Personen erwähnt, die nur mit den Initialen angegeben werden: Einträge über »A.« (seine Tochter Amina), aber auch über »N.« (den damals schon schwerkranken Nicolas Born), »L.« (seine Frau Libgart Schwarz), »Frau G.« (die Frau des damaligen österreichischen Presseattachés in Paris, Walter Greinert), »S.« oder »S.U.« (der Verleger Siegfried Unseld), »H.« (sein langjähriger Freund und Quartiergeber in Salzburg, Hans Widrich) oder »W.S.« (der Salzburger Verleger Walter Schaffler); manche Initialen wie eine »S.«, ein »T.« oder ein »H(e)« konnten nicht identifiziert werden.

Reisen

Zu Beginn der Notizen, Anfang Juli, befand sich Handke in Straßburg und reiste von dort ungefähr eine Woche lang durch das Elsaß (Colmar, kleinere Orte in den Vogesen, Murbach und Mulhouse), wo er Kirchen und Klöster besichtigte und Museen besuchte, wie zum Beispiel das Museum Unterlinden mit dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald in Colmar. Danach fuhr er mit dem Zug über Basel und Baden-Württemberg (Kaiserstuhl und Offenburg) nach Berlin, wo er in Museen  ging (Kunstmuseum, Nationalgalerie, Museum/Dahlem) und Ausflüge in die nähere Umgebung von Berlin unternahm (Havel, Havelberg, Zehlendorf). Vermutlich besuchte er auch an einem Tag Nicolas Born (S. 38). Nach zwei Wochen reiste Handke in seinen ehemaligen Wohnort Kronberg nahe Frankfurt, machte dort Wanderungen im Taunus und traf im benachbarten Königstein seinen Verleger Siegfried Unseld. Die Kronberg/Königstein-Notizen sind zwischen 25. bis 27. Juli 1979 eingetragen, das Treffen mit Unseld fand vermutlich am 26. Juli statt (Handke / Unseld 2012, S. 367). Am 28. Juli reiste Handke mit dem Zug von Frankfurt aus weiter nach München und über kleine südbayrische Ortschaften (Grafing, Attel, Wasserburg, Rott, Rosenheim, Antwort, Prien) bis nach Salzburg, wo er von 2. bis 5. August blieb. Danach flog er von München aus für eine Woche nach Paris, vielleicht um seinen Umzug nach Salzburg vorzubereiten. Auch hier besichtigte er Kirchen (z.B.: St. Denis), suchte aber auch für ihn bedeutende Orte auf, wie den Bois de Boulogne, den Stadtwald nahe seiner ehemaligen Wohnung am Boulevard Montmorency mit dem Jardin d’Acclimatation (einem Vergnügungspark für Kinder) oder Clamart, seinen Wohnort vor dem Reisejahr. Der Rückflug dürfte, den Einträgen nach, am 14. August über Zürich gegangen sein. Von dort, vielleicht aber auch von München oder Salzburg (das lässt sich nicht eruieren) fuhr er über die am Vorsatz eingetragenen Orte St. Leonhard, Tamsweg und St. Michael im Lungau nach Kärnten, wo er weitere zwei Wochen durch die verschiedenen Dörfer seiner Herkunftsgegend (Velden, Klagenfurt, Stein, Völkermarkt, Diex, Grafenbach, Greutschach, Stift Griffen, Altenmarkt, Griffen, Metniztal/Oberhof, Friesach) reiste. Die Fahrt endete am 26. August in Salzburg, wo drei Tage darauf der Umzug in die neue Wohnung stattfand. Die im Vorsatz nach Friesach eingetragenen Fahrten nach München, Berlin oder nach Klosterneuburg (zur Kafka-Preis-Verleihung am 10. Oktober 1979) wurden bereits von Salzburg aus unternommen.

Umzug nach Salzburg

Der Umzug in das Haus seiner Freunde Hans und Gerheid Widrich mit der Adresse Mönchsberg 17a, fand den Notizbucheinträgen zufolge zwischen 29. und 30. August 1979 statt. Handke vermerkte am 30. August: »Umzug: die friedlich in den Zimmern liegenden Gegenstände richten sich auf zu Monstern« (S. 98). Das nach der langen Zeit des Alleine-Unterwegsseins wieder beginnende gemeinsame Leben mit seiner Tochter, die für die kommenden Jahre in Salzburg ein Gymnasium besuchte, ist in vielen Notizen dokumentiert.  Als »(I. Schultag)« von Amina ist der 12. September eingetragen (S. 113). Die plötzliche Sesshaftigkeit, noch dazu in seinem Herkunftsland Österreich (Handke hatte seit 1966 im Ausland gelebt), dürfte ihm, wie man aus den Notizen schließen kann, anfangs schwer gefallen sein, er empfand beim »Dialekt: Geistlosigkeit« (S. 96), fühlte sich dagegen »geborgen unter Ausländern (Fremdsprachigen)« (S. 87), »Gleichwie: Ausland Stille, Inland Lärm« (S. 50), oder er notierte: »Wenn die Schwere der Heimat aufgehoben wird in die Weltzugehörigkeit (das kleine Flugzeug blinkend oben in der letzten Sonne)« (S. 99).

Projekte

Vermutlich unternahm Handke die Reisen nach Berlin, Kronberg, Paris oder Kärnten auch, um für die Fortsetzungsprojekte seiner Erzählung Langsame Heimkehr zu recherchieren, die zur Entstehungszeit des Notizbuches bereits in Druck war. Diese Reisestationen waren eigene Kindheitsorte oder Städte, in denen er mit seiner Frau und seiner Tochter gelebt hatte – jedenfalls Orte, die für seine Erzählung Kindergeschichte, aber auch für Über die Dörfer, Die Wiederholung oder für Die Lehre der Sainte-Victoire bedeutend waren. Mit diesen Werken beschäftigen sich, selbst wenn er den Titel »Die Wiederholung« im Vorsatz wieder gestrichen hat, die meisten Notizen. Darüber hinaus enthält das Notizbuch etliche Nachträge zu Langsame Heimkehr, in denen er über die Bedeutung dieses für ihn wichtigen Werks reflektiert. Es erschien im August 1979 aufgrund etlicher Fehler mit einer Errataliste, die sich Handke ins Notizbuch klebte (S. 191). Nicht alle Notizen wurden von ihm den betreffenden Projekten eindeutig durch Werktitel oder Kürzel wie »DW« (Die Wiederholung), »Kg.« (Kindergeschichte), »Dram. Gedicht« (Über die Dörfer) oder »L.H.« (Langsame Heimkehr) zugeschrieben, sie könnten auch noch ohne konkreten Werkbezug aufgezeichnet und erst später beim Schreiben des jeweiligen Textes Verwendung gefunden haben. Besonders gilt dies für einige der in den ersten Monaten in Salzburg notierten Eindrücke und Erlebnisse, die für die Entwicklung bzw. Entstehung von Handkes Salzburggeschichte Der Chinese des Schmerzes relevant gewesen sein dürften, wie die von ihm am Mönchsberg entdeckten Hakenkreuze (S. 143) oder seine geomorphologischen Studien über Salzburg. Eine Notiz vom 28. Oktober 1979 zeigt, dass er während der Entstehungszeit des Notizbuches an der Übersetzung von Walker Percys The Moviegoer arbeitete: »Wieder einen friedlichen Tag in Louisiana verbracht, in New Orleans auf den "Elysian Fields"« (S. 183).

Lektüre

Im Notizbuch vermerkte Handke zahlreiche Zitate, die eine umfangreiche und vielfältige Lektüre zeigen: Er beschäftigte sich in der Zeit der Aufzeichnungen beispielsweise mit Geomorphologie allgemein und speziell mit der geomorphologischen Beschaffenheit Kärntens (z.B. S. 101, 103, 108, 110) und Salzburgs. Er machte sich Notizen zum »Deltaschotter der Salzach«, der sich zu »"Nagelfluh" verfestigt hat« (S. 78.), zur Entstehung der  Stadtberge (Mönchsberg, den Rainberg und Hellbrunner Berg), des Untersbergs aus »Dachsteinkalk« und zum »Untersbergmarmor« (S. 78).

Wende zur Klassik

Handke las kunsthistorische Studien von Aby Warburg über Botticelli, Gerhard Meiers Roman Toteninsel (Meier erhielt zusammen mit Franz Weinzettl Handkes Franz-Kafka-Preisgeld), Gottfried Benn, Walter Benjamin, Hildegard von Bingen und Franz Kafka. Das Notizbuch zählt dabei zu jenen Materialien, die Handkes Arbeit an einer neuen, am »Guten, Wahren und Schönen« ausgerichteten Poetik dokumentieren, die, wie die Aufzeichnungen deutlich machen, von einem intensiven Studium antiker (vor allem vorsokratischer) Philosophen wie Demokrit, Anaximander, Xenophanes, Heraklit, Empedokles und Platon (Timaios) sowie von der Lektüre klassischer Autoren wie Goethe und Hölderlin, von Hofmannsthal, Rilke und Keller oder von Malern wie Paul Cézanne (Gespräche) oder Max Beckmann (Tagebücher) begleitet war. Am 1. Oktober notierte er etwa: »die Arbeit am Wahren führt zur Schönheit der Kunst (am bloßgefühlten Wahren)« (S. 147), wobei Schönheit für ihn »nicht nur ein Ergebnis des Denkens« ist, sondern auch der Form und des Könnens, des »Gewußt-Wie« (S. 87). Erzählen und Wahrheit hängen zusammen: »Die Wahrheit kann ich nicht durch Suchen entdecken, sondern nur durch langes, freies Phantasieren« (S. 34). »Phantasie« ist wiederum »nichts "Erfinderisches", sondern daß das Normale sich belebt und eine Aura kriegt« (S. 55). Die in den poetologischen Notizen neben dem Schönen, Wahren und Guten im Notizbuch häufig vorkommenden Begriffe wie Schmerz und Freude, Liebe, Frieden, Kindsein, Gerechtigkeit, Natur, Stille, Langsamkeit, Geduld, Gehen, Innerlichkeit bzw. Innen und Außen, Wiederholung, Phantasie, Erzählen, Form, Erlösung, Erwähltsein, Humor, Glück sowie Gott ergeben zusammen ein Koordinatennetz dieser neuen Poetik.

Die poetologischen Einträge können auch als Vorbereitungen für seine anlässlich der Franz-Kafka-Preisverleihung an ihn, am 10. Oktober 1979 in Klosterneuburg gehaltenen Rede gesehen werden, die als programmatisch gilt für Handkes »Wende zur Klassik« und damit zur Tradition. In einer Notiz vom 7. August bestätigt er diese Wende auch selbst: »Und natürlich bin ich auf Klassisches aus« (S. 64). Dabei dienen seine Notizen auch immer wieder der Bestimmung seiner eigenen Entwicklung und Position als Schriftsteller. Solche Einträge lauten beispielsweise: »wenn ich nicht weiß, wer ich bin, wissen sie, wer ich bin, und ich bin gar nichts mehr« (S. 37); »Es ist (mir) noch ALLES möglich« (S. 43); »Ich bin der Dichter« (S. 44) oder »Ich war niemals und vor allem keiner Sache Diener – und kann auftreten (auf der Erde) (und habe doch auch gearbeitet, gedacht, an Arbeit gedacht)« (S. 44). Die Selbstbestimmung bedeutet Abgrenzung zu anderen Autoren und Künstlern wie zum Beispiel Kafka, von dem er sich abheben will (S. 94, 145, 155, 157f.) oder von Goethe, in dem er einen »Retter« (S. 85) und sein Vorbild (S. 35, 59) erkennt, sie bedeutet auch ein Verstehen der eigenen Arbeit. Immer wieder findet man Einträge, in denen er sich seine eigene Entwicklung erklärt – vor allem in den Nachträgen zu Langsame Heimkehr aber auch in Notizen über andere Werke wie zum Beispiel: »In die Gegenwart Glanz hineinbringen (statt in die Vergangenheit wie die anderen Epiker): das habe ich jedenfalls versucht (vom "Kurzen Brief" an?)« (S. 183) oder »Mein Gegenstandsproblem: Bloch hat alle Gegenstände als von ihm selber hergestellt betrachtet (Monteur), Sorger hat gelitten, weil die Gegenstände (keiner) von ihm hergestellt waren; ich betrachte die Gegenstände, mit denen ich umgehe (Kleiderbügel eben) und die ich nicht hergestellt habe, als Verfertigungen des Großvaters, und stehe somit "unter seinem Schutz"; von jetzt an ("Ahnenkult") ("Die Wiederholung")« (S. 135f.). (kp)

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Werkbezüge

Langsame Heimkehr

Peter Handkes Notizbuch aus dem Zeitraum von 9. Juli bis 11. November 1979 umfasst 196 Seiten. Es enthält vor allem Aufzeichnungen zu den Folgeprojekten von Langsame Heimkehr: Die Lehre der Sainte-Victoire, Kindergeschichte, Über die Dörfer und Die Wiederholung. Die Erzählung Langsame Heimkehr befand sich zu Beginn der Notizbuchaufzeichnungen Anfang Juli 1979 bereits in Druck. Das Buch erschien Anfang September 1979, kurz nach Handkes Umzug auf den Mönchsberg in Salzburg. Siegfried Unseld besuchte ihn dort am 7. September 1979 und übergab ihm in Fuschl ein Vorausexemplar der Erstausgabe. Handke bemerkte zu diesem für ihn feierlichen Anlass im Notizbuch: »Habe ich heute vor Glück wirklich nichts wahrnehmen können? ( Fuschl) (dabei doch der Gedanke an L. H. versagt zu haben); helle Zukunft; Parmenides: Alles eins; war das Glück?; was schlägt jetzt im Kopf? ich wollte allein sein, mit meinem "Ding" (dem Buch)« (S. 105). (Zur Übergabe siehe auch Handke / Unseld 2012, S. 370ff.) Da in der Erstausgabe Fehler übersehen worden waren, ging die Erstausgabe mit einer Errataliste in den Handel. Die Liste klebte sich Handke in dieses Notizbuch ein (S. 191).

Reflexionen über seine Arbeit

Das Notizbuch enthält etliche Nachbetrachtungen und kritische Reflexionen Handkes zur Langsamen Heimkehr, welche die enorme Bedeutung dieser Erzählung für ihn deutlich machen. In diesen Notizen versuchte er sich etwa klar zu werden darüber, welche Folgen diese Arbeit für ihn hat. Langsame Heimkehr sei eine »philosophische Erzählung«, da »[a]lles Dramatische sich nur im Werden und Vergehen des Raums, im Feindlich- und Freundlichsein der Zeit ab[spiele]« (S. 39), wobei er meint, das »Epische«, welches bedeutet »immer wieder innehalten und harmonisch retardieren« habe er »bei L. H. noch nicht recht gekonnt« (S. 52). »Mit der Beschreibung von Freudigem die Leute erschüttern; das wäre das Ideal (und in L. H. ist mir das wohl nur zum Teil gelungen)« (S. 119). Dennoch läge in Langsame Heimkehr eine »gute Süße« (S. 54).

Die beim Schreiben von Langsame Heimkehr durchgemachte Krise war existentiell und prägte seine Arbeiten nachhaltig: »Mein Selbstbewußtsein dieser Jahre (vor dem Schreiben von L. H.) kam daher, daß ich überzeugt war, zu kosmischen Dimension fähig zu sein; dabei wußte ich nicht, daß diese beim Schreiben, in der Erzählung, nur sporadisch möglich ist; das wurde meine Fast-Katastrophe ("über Räume")« (S. 76); »L. H. habe ich am Rand der Seligkeit und der Verzweiflung geschrieben« (S. 91). Er verbucht die Arbeit an der Erzählung dennoch als Gewinn für sich: »Durch das Leiden (L. H.) hat meine Seele Geist gewonnen; dieser gibt jener die Autorität« (S. 55); er habe sich »[m]it einer großen, einfachen Geste [...] ins Recht gesetzt« auch wenn er fast daran »zugrundegegangen« (S. 62) wäre. »In der Verzweiflung "damals" suchte und fand ich mein Bild« (S. 79); »jeden Tag erscheint mir doch die Notwendigkeit von L. H.« (S. 89). »Die L. H. hat mir einige unverrückbare Glaubensgewißheiten gegeben« (S. 124).

Die Notizen machen die überaus große Anstrengung dieser Arbeit deutlich, wobei ihm seine Leistung auch bewußt ist: Er verspürt »manchmal Stolz eines Weltschöpfers (nein, es ist kein Hochmut) (als hätte ich die Urworte wiedergefunden)« (S. 65): »L. H.: Als hätte ich tief unter der Erde gepflügt« (S. 80); »L. H.: Zeitweise habe ich das Weltall sanft in meine Sprache gezwungen« (S. 153); » L. H.: Und ich habe doch jedes Wort gelebt – und es dann ruhig niedergeschrieben« (S. 159); »L. H.: Das ist die Wahrheit über die Menschen« (S. 178); »Anschauung, Reflexion und Grammatik in eins: lateinische Sätze (L. H.)« (S. 152). Eine Notiz verweist dabei auch schon auf die Fortsetzung, die Handke gleich nach der Fertigstellung von Langsame Heimkehr in Angriff genommen hat: »Die Himmelstromlandschaft (natürlich verlangt die L. H. nach einer Fortsetzung)« (S. 123). (kp)

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Die Lehre der Sainte-Victoire

Wenige Tage nach seiner Reise zur Montagne Sainte-Victoire (5. bis 7. Juli 1979) setzte Handke seine Aufzeichnungen zum Werkprojekt »Die Lehre der Sainte-Victoire« ab 9. Juli mit diesem Notizbuch fort. Die Notizen wirken eher beiläufig und wenig auf das Projekt konzentriert, vielmehr standen die Recherchen für das Stück Über die Dörfer im Vordergrund. Im gesamten Zeitraum von Juli bis November 1979 weisen nur vereinzelte Einträge im weitesten Sinne auf eine Beschäftigung mit »Die Lehre der Sainte-Victoire« hin. Der Titel der Werkprojekts scheint wiederum nicht am vorderen Vorsatz auf (wie auch in den vorangehenden Notizbüchern des Jahres 1979). Erst sehr spät, am 8. Oktober, wird »Die Lehre der Ste Victoire« genannt.

Cézanne und die Bildende Kunst

Am 13. Juli folgen fünf Notizen dicht aufeinander, in denen Handke sich auf die Malerei Cézannes bezieht. Anlass dafür war sein Besuch des Berliner Kunstmuseums, wo er besonderes Augenmerk auf die Darstellungen der Montagne Sainte-Victoire bei Cézanne legte, wenn er etwa schrieb: »Vor C.: Im Land der Freiheit (die Ste Victoire dringt in den Vordergrund vor in einem grellen BLAU-FALL; (1904-1906) kein Wasser fällt mehr, nur noch das Blau: und da war C. an der Grenze, an der Großen "Pigeonnier de Bellevue" (Ich sitze im Raum wie der Aufsichtsbeamte)« (13. Juli, S. 22). Am 16. Juli zitierte er aus Texten Meyer Schapiros zu Cézanne und notierte anschließend – womöglich in der Nationalgalerie: »C. läßt die Dinge nicht so in Ruhe wie Monet, er bringt sie in Ruhe (eine andere)« (16. Juli, S. 25). Auf die bildende Kunst und die für die Erzählung grundlegende Farbthematik deutet im weiteren Sinn noch eine Notiz hin, in der es heißt: »Liebe: Farbenempfindung (etwa der Augen: ich muß besser die Farben sehen lernen« (14. August, S. 76). Eher gegen Ende des Notizbuchs tauchen zusätzlich Lektürenotizen aus Paul Cézannes Gesprächen mit Joachim Gasquet auf, die mehrere Seiten einnehmen (30. September bis 3. Oktober, S. 145-150).

Kapitel: Der Sprung des Wolfs

Auf dem vorderen Vorsatzblatt des Notizbuchs ist unter der altgriechischen Abschrift Handkes eigene Übersetzung eines Demokrit zugeschriebenen Satzes zu lesen: »die heilig seienden Werke werden nur heiligen Menschen gezeigt – den Uneingeweihten ist es verboten, bevor sie nicht durch erkennende Orgien gereinigt worden sind« (Bl. II). Dieser Satz ist im Kapitel »Der Sprung des Wolfs« verkürzt als »Wort des Philosophen« zitiert (DLS 62). Auch kurz vor der ersten Nennung des Werktitels am 8. Oktober deutet ein zweiter Eintrag auf die »Hundeepisode« dieses Kapitels hin, wenn Handke »die Hunde als Höllentiere (auch die runden Augen)« bezeichnet (8. Oktober, S. 157).

Kapitel: Das Kalte Feld

Vier Notizbucheinträge, die in größerem zeitlichen Abstand entstanden, nämlich am 16. und 19. Juli in Berlin, am 28. Juli in Frankfurt am Main und am 12. August am Mont Valérien, tauchen zusammen in abgewandelter Form im Kapitel »Das Kalte Feld« wieder auf. Der »Abhang des Urstromtals« (16. Juli, S. 25) und das »Urstromtal (in dem das KadeWe liegt)« (19. Juli, S. 30) markieren Beginn und Ende einer kurzen Beschreibung des Berliner Stadtteils Schöneberg (DLS 94-95). In Paris besuchte Handke am 12. August den Mont Valérien (S. 72), dessen Beschreibung er an den Beginn des Kapitel setzte (DLS 85). Im Gegensatz dazu schließt das Kapitel mit dem Absatz: »Danach erblickte ich einmal ein anderes Deutschland [...]« (DLS 98), dessen erster Satz auf die während einer Zugfahrt zwischen Frankfurt und Würzburg festgehaltene Notiz »[a]ls gäbe es nicht immer ein "altes" und "neues" Deutschland, sondern auch ein unerhörtes, noch zu entdeckendes (Gemünden)« (28. Juli, S. 43) zurückgeht. (ck)

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Kindergeschichte

Obwohl Peter Handke sein Vorhaben, »Die Geschichte (lange) eines Kindes [zu] erzählen«, bereits am 2. April 1979 erstmals in einem Notizbucheintrag erwähnt, hatte er Kindergeschichte als Werkprojekt erst in diesem Notizbuch, das er ab 9. Juli 1979 führte, als Ergänzung am Vorsatzblatt eingetragen: »und für "Kindergeschichte"«. Die im Zeitraum von Juli bis November noch sehr losen Aufzeichnungen sind mit wechselnder Dichte über das gesamte Notizbuch verteilt. Handke notiert Assoziationen und Beobachtungen zum Kindheits-Thema, das sein Schreiben ab Kindergeschichte ungebrochen weiterbestimmen wird, sowie bereits einige wenige explizite Vorüberlegungen zum Schreibprojekt. Die Notizen sind nur sporadisch mit dem Vermerk »"Kindergeschichte"« (zum Beispiel am 8. Oktober: »Kindergeschichte: Eine Geschichte von Bildern« oder am 17. Oktober: »So müßte, nur einfacher, "Kindergeschichte" geschrieben werden«) und, erstmals am 25. Oktober 1979, auch mit dem Kürzel »Kg.« gekennzeichnet. (ck)

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Über die Dörfer

Peter Handkes Notizbuch mit seinen Aufzeichnungen aus der Zeit zwischen 9. Juli und 11. November 1979 enthält erstmals Einträge, die von ihm ausdrücklich dem »Dramatischen Gedicht«, wie er das Theaterstück Über die Dörfer hier noch nannte, zugeordnet wurden. Den Titel vermerkte er bereits zusammen mit den beiden Werktiteln »Kindergeschichte« und »Die Wiederholung« am vorderen Vorsatz. Projektbezogene, mit dem Werktitel des Stücks versehene Notizen befinden sich eher im hinteren Teil des Notizbuchs. Es sind nicht viele und sie beschäftigen sich noch nicht mit den Figuren, Dialogen, Schauplätzen oder dem Aufbau des Stücks, sondern versuchen vielmehr eine Grundhaltung zu formulieren. Das Notizbuch enthält darüber hinaus aber viele nicht gekennzeichnete Einträge mit Bezügen zum Stück.

Ästhetische Grundhaltung

Sämtliche Notizen, in denen Handke seine neue, am Klassischen orientierte Poetik mit den zentralen Begriffen Schönheit, Wahrheit, Liebe, Gerechtigkeit, Frieden, Natur etc. formulierte, sind in gewissem Sinne zugleich Vorarbeiten zum Stück, das mit Novas Rede, einer »Apotheose der Kunst«, endet, in der man all diese Begriffe versammelt findet (ÜDa 109-121). Am 11. Oktober 1979, einen Tag nach der für seine Wende zur Klassik programmatischen Kafka-Preis-Rede, findet man einen Eintrag, der im Zusammenhang mit dem Stück Über die Dörfer steht und der zeigt, wie diese neue Poetik das Stückprojekt beeinflusste. Er notierte in Formulierungen, die an die Preisrede erinnern: »Die Technik, die Gegenstände der Chemie – sind nicht: die Produkte der Industrie sind nicht, der Aluminiumkoffer ist nicht, die Fußgängerzonen sind nicht ( Dramatisches Gedicht); [...] Sie sind nicht denkbar, sie sind kein Gegenüber – sie sind wie Pistolen und Pistolentaschen (Madrid, letzter Dezember!); ja ich bedrohe euch in eurer Existenz, Nicht-Existierende! (Dramat. Gedicht)« (S. 162). Diese Gedanken findet man vereint mit einem weiteren Eintrag vom 24. Oktober, in dem es heißt: »Wo in der mit Farben vollgestellten Welt noch die Liebesfarben der Natur sehen? (die freudlose Farbenfreudigkeit) (Kleider z. Trocknen) ("Dram. Gedicht")« (S. 178), in der Schlussrede Novas wieder: »So sorgt geduldig in der mit künstlichen Farben fertiggemachten Welt für die wiederbelebenden Farben einer Natur. Das Bergblau ist – das Braun der Pistolentasche ist nicht; und wen oder was man vom Fernsehen kennt, das kennt man nicht.« (ÜDa 110)

Selbstverständnis als Schriftsteller

Zu den poetologischen Notizen im weiteren Sinne zählen auch jene Aufzeichnungen, in denen Handke versucht, sein Selbstverständnis als Schriftsteller zu bestimmen, denn auch die Hauptfigur des Stücks, der aus Amerika kommende Dichter Gregor, muss sich mit seiner Arbeit gegenüber seinen Geschwistern und dem Dorf erst behaupten. Gregors Gefühl, »dem vorgegebenen Lebenslauf [...] durch irgendein Glück entkommen« zu sein (ÜDa 16), findet eine Vorlage in Handkes Notizen über sich selbst: »Unangenehme Empfindung vom Glück begünstigt zu sein« (S. 42) oder »Wie ich immer zu spüren kriege, daß ich "ein Auserwählter" sei« (S. 42), wobei er sieht, dass sein Glück auch historisch bedingt ist: »Ich verdanke meiner Epoche viel; ohne sie würde ich wohl nicht mehr leben: sie läßt mich das tun, was ich kann, und was nur ich kann; und ich will denen, die für den Fortschritt gearbeitet haben, der es jemandem wie mir erst ermöglichte, aus der Milieubeschränkung herauszukommen, mit meinen Taten dankbar sein« (S. 108). Als Außenseiter bzw. »Erwählter« ist er zugleich »Idiot« im positiven Sinne, wie auch Gregor ein »Idiot«, eine Parzival-Figur ist: »Ich, der Idiot des Volkes (bin ich das nicht hier?)« (S. 126). Im Grunde entspricht auch Novas Rede Handkes Auftrag an sich selbst. Anfang Oktober notierte er: »Man muß mir nicht glauben, wie einem Heilsverkünder, ich erzähle, zwingend (will es)« (S. 149), »Mein Versöhnungs-Wille ist Sprachbemühung; Unversöhnlichkeit ist Weigerung der Mühe von Sprache; Unversöhnlichkeit ist die Haltung böser, unleidlicher, nicht leidender Sprachlosigkeit« (S. 148) oder »Ja, ich habe die Friedensaufgabe: auch vor mir selber« (S. 148).

Reise nach Kärnten

Für das Stück relevant ist sicherlich auch Handkes Reise Ende August 1979 durch verschiedene Kärntner Orte (Velden, Eisenkappel, Ruhstatt, Völkermarkt, Greutschach, Stift Griffen), »über die Dörfer« nach Altenmarkt/Griffen, zu seinem Geburtsort (S. 88ff.). Die Aufzeichnungen wurden dem Stückprojekt von ihm zwar ebenfalls nicht explizit zugeordnet, dennoch dürfte er diese Reise auch aus Recherchegründen unternommen haben. Von Völkermarkt (S. 90) ging er eventuell eine Strecke des Wegs zu Fuß über die »alte Landstraße«, die in Über die Dörfer auch vorkommt (ÜDa 54), denn er notierte: »Wie im Gehen die Ortsnamen wirklich werden: "Ruhstatt", "Ob der Drau" (Hans ging so in der Nacht nachhause, auf der "alten Straße")« (S. 90). Er besuchte das Stift Griffen mit den slowenisch beschrifteten Kreuzwegtafeln in der Kirche (S. 90) und den Heiligen Drei Königen im Kreuzgang des ehemaligen Klosters (S. 92). Danach blickte er auf den Grabstein (vermutlich seiner Mutter oder der Familie mütterlicherseits), »so wie man von einer Anhöhe "dort unten" sein Haus sieht«, und auf den »Triumphbogen (die romanischen Fresken)« (S. 92), womit er entweder den Eingang zum Friedhof oder zur romanischen Kirche gemeint haben muss. Vielleicht befand er sich da schon auf einer Anhöhe im Grafenbachgraben, den er ebenfalls in einer Notiz erwähnt: »der fruchtbare Eingang des Grabens (die Himbeeren); im Graben Pfeffergeruch[,] eine längliche Himbeere, in der Form eines Einbaums« (S. 91), »fruchtbarer Graben, furchtbare Garben« (S. 92). Im Stück spricht die Alte von dem Graben, wo am »Eingang der Schlucht [...] noch die hellroten Himbeeren [leuchten]« (ÜDa 71). Das Stift Griffen mit dem Friedhof dürfte ihm schon als Schauplatz vorgeschwebt haben, denn nach der Reise bemerkt er im Notizbuch: »Stift Griffen: "ideal geschlossene Sphäre"?« (S. 135) und »Die Majestät der Phantasie (das Stift G. als Weltbühne: "eine Leere, wo sich etwas ereignen wird", sagte T. im Schneedunst; das allgemeine tiefe Heimweh der Bewohner gerade dieser Gegend, durch die Zeiten, vom Großvater an)« (S. 179).

Im Stift Griffen hatte er sich auch die Frage notiert: »Was ist heutzutage das Drama? Daß es weder Volk noch Heimat gibt (Blick auf das dämmernde Tal, Vorzeit)« (S. 90) sowie den Satz »"für unsere Gegenwart und unser Tal" (die Predigt)« (S. 94). Diese beiden Einträge steuern bereits auf die Figurenreden in Über die Dörfer zu, nicht nur von Nova, sondern auch von Hans, der Alten oder der Verwalterin. Nach seiner Reise machte sich Handke in Salzburg, seinem damals gerade neuen Wohnort, weitere Notizen: »"Schämt euch!" (Rede an die Menschheit – "Dramatisches Gedicht")« (S. 145) oder »Wut und Ekel treten inzwischen nur noch als Grausen auf; wie das in Sprache, vernünftigen Zorn verwandeln? ("Dramat. Gedicht")« (S. 189). (kp)

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Der Chinese des Schmerzes

Ungefähr in der Mitte des 196 Seiten umfassenden Notizbuchs belegt ein Eintrag vom 30. August 1979 Peter Handkes Umzug in den Anbau des schlossähnlichen Hauses seiner Freunde Hans und Gerheid Widrich am Mönchsberg 17a in Salzburg (S. 98). Die zweite Hälfte des Notizbuchs enthält neben verschiedenen Lektüre- und Projektnotizen auch Beschreibungen seiner ersten Eindrücke von Salzburg, seiner Wege durch die Stadt und in die Umgebung. Diese Aufzeichnungen sind hinsichtlich der Entstehung der Erzählung Der Chinese des Schmerzes interessant, da sie Erlebnisse oder Beobachtungen beschreiben, die als Motive in der Erzählung wiederkehren oder vielleicht sogar die Initialzündung für seine »Salzburggeschichte« gaben.

Allen voran steht eine Notiz vom 29. August 1979: »Am Morgen, die Hakenkreuze an den Bäumen, und im Lauf des Tages, mit der Unfähigkeit zum Übersehen, werden auch die anderen Zeichen bösartig wie die Hakenkreuze« (S. 143f.). In seinem Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Herbert Gamper von 1985 erzählt Peter Handke von den Hakenkreuzen am Mönchsberg als Motiv für den erzählten Mord (DCS 97ff.; Gamper 1990, S. 16ff.). In einem anderen Eintrag vermerkte Handke: »Der sich verabschiedende Mann winkend verschwindend, erschien plötzlich als Chinese« (S. 33), damit meinte Handke vermutlich seinen Freund, den schwer kranken Schriftsteller Nicolas Born, den er vermutlich im Krankenhaus in Berlin (der Ort geht aus den Notizen nicht eindeutig hervor) besuchte. Die Notiz erinnert an die Szene im Chinese des Schmerzes, in der Andreas Loser abends mit dem Bus nach Hause fährt und der Fahrer beim Aussteigen zu ihm spricht: »"Gute Nacht, Herr Chinese!"« (DCS 155). Das hieße, »Chinese« als Bezeichnung für jemanden könnte sich aus dieser Notiz erklären und dementsprechend auf 1979 zurückdatieren lassen. Die vielen Erwähnungen von Sternen und Sternbildern, einmal zeichnet Handke auch die »Hauptsternbilder des Sommers« (S. 102), könnten dazu angeregt haben, dass in der Erzählung Andreas Loser zum Mitglied der »Sternenfreunde« (DCS 36, 71ff.) wurde.

Das Notizbuch enthält etliche kleinere Notizen zu Salzburg, die man in ähnlicher Weise auch in Der Chinese des Schmerzes wiederfindet. Sie kommen auch noch in späteren Notizbüchern vor, haben hier aber ihren Anfang. Zum Beispiel konnte Handke von seinem am Mönchsberg gelegenen »Haus als Kanzel« (S. 161) über die ganze Ebene bis zum Untersberg und Staufen sehen und notierte in meist kurzen Einträgen seine Beobachtungen der Berge, Bergsattel, Flanken und Wolken zu den verschiedenen Tageszeiten (S. 104, 169, 171, 180, 182, 187, 188, 190); sie kehren auch in der Erzählung wieder (DCS 7-10 17, 27, 30, 46, 63, 75, 171, 196, 203). Im Chinesen wird die geomorphologische Beschaffenheit der Stadtberge Salzburgs, vor allem des aus Nagelfluh bestehenden Mönchsbergs, beschrieben (DCS 86). Diese geomorphologischen Kenntnisse über Salzburg eignete sich Handke, wie man an seinen Lektürenotizen sehen kann, in der Zeit kurz vor und nach seinem Umzug an (S. 78, 98). In den Notizen verzeichnete er einmal seinen Weg in die Stadt über die Festspieltreppe und bemerkte dazu: »Schönheit eines Ortes durch Ausharren (auf der Steintreppe Toskaninihof)« (S. 59). Dieser Treppe widmete er später im Chinese des Schmerzes eine lange Schimpforgie (DCS 139). Ein anderes Mal beschrieb Handke in den Notizen seinen Weg »Getreidegasse; Fußgängerzonen«: »Die instinktlos nur noch in Auslagen schauenden Menschen« (S. 117). In der Erzählung stößt Loser in der Getreidegasse jemanden mutwillig nieder (DCS 19ff.). Ebenso könnten Handkes Aufzeichnungen von der Salzburger Kollegienkirche (S. 98, 99, 117, 137) bereits die Beschreibungen im Chinesen (DCS 98, 255) initiiert haben: »Die Figuren auf dem Kollegienkirchenturm in der Morgensonne« (S. 137). (kp)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorsatzblatt): 

"Die Wiederholung"; und für "Kindergeschichte"; + "Dramatisch. Gedicht" [S. I]

Zusätzlich eingetragene Werktitel:  "L.H." [S. 15]; "Langsame Heimkehr" [S. 39]; "Die Lehre der Ste-Victoire" [S. 157]; "Kurzer Brief" [S. 183] [nicht vollständig erfasst]
Entstehungsdatum (laut Vorlage):  9.7.1979 – 6.11.79 [Bl. III]; Juli – Nov. 1979 [Papierstreifen mit hs. Datierung als Beilage am vorderen Vorsatz]; [nicht vollständig erfasst]
Datum normiert:  09.07.1979 bis 06.11.1979
Entstehungsorte (laut Vorsatzblatt): 

Berlin [Adresse]; Straßburg Ammerschwihr Colmar Murbach Grand Ballon {?}iel A{??}und Mulhouse Basel Kaiserstuhl Offenburg Berlin Kronberg Königstein Schloßborn München Grafing Attel Wasserburg Rott Rosenheim Antwort Prien Salzburg München Paris Tamsweg St. Michael i. L. Velden Klagenfurt Stein Völkermarkt Diex Grafenbach Greutschach  Der Ort namens Boing (Frühäpfel), St. Griffen Altenmarkt Griffen Metnitztal (Oberhof) Friesach Salzburg München S. Untersberg S. Berlin S. Klosterneuburg S.

Zusätzlich eingetragene Entstehungsorte: 

Place Kleber [Strasbourg, 9.7., S. 3]; Colmar [10.7., S. 7]; Ave de la Marne [Colmar, 10.7., S. 8]; Riquewihr Ammerschwihr [11.7., S. 8]; Musée Unterlinden [Colmar, 11.7., S. 9]; Petite Venise [Stadtviertel von Colmar, 11.7., S. 10]; Dominikanerkirche [Colmar, 11.7., S. 10]; St. Martin [Münster in Colmar, 11.7., S. 10]; Bahnhof [11.7., S. 11]; Merxheim [11.7., S. 11, 12]; Murbach [S. 12, 13]; St. Barnabé [Gasthof, 12.7., S. 13]; Klintzkopf [in den Vogesen, 12.7., S. 16]; Grand Ballon [12.7., S. 18]; Belchenthal [12.7., S. 19]; Murbach [12.7., S. 19]; Kunstmuseum [Berlin, 13.7., S. 22]; Berlin [15.7., S. 24]; Ludwigskirche [Berlin, 15.7., S. 24]; Nationalgalerie [Berlin, 16.7., S. 25]; Savignyplatz [16.7., S. 26]; Havel [17.7., S. 27]; Havelberg [17.7., S. 28]; Fischerhüttenstraße, Zehlendorf [bei Berlin, 17.7., S. 28]; Ludwigskirchplatz [18.7., S. 29]; V.-L.-Platz [Viktoria-Luise-Platz, 18.7., S. 30]; KadeWe [Kaufhaus des Westens, 19.7., S. 30]; Havelberg [19.7., S. 31, 32]; Ludwigskirche [20.7., S. 34]; Schloßstr., Charlottenburg [21.7., S. 35]; Sybelstr. [Berlin, 22.7., S. 36]; Geisbergstr. [Berlin, 22.7., S. 36]; Welserstraße [Berlin, 22.7., S. 36]; Museum/Dahlem [Berlin, 24.7., S. 39]; Innsbruckerplatz [Berlin, 24.7., S. 39]; U-Bahnhof, Auguste-Victoria-Platz [Berlin, 24.7., S. 40]; S-Bahn-Zehlendorf [24.7., S. 40]; Kronberg Königstein [25.7., S. 40]; Opelzoo [25.7., S. 40]; Sonnhof-Park [in Königstein, 25.7., S. 40]; Königstein [25.7., S. 41]; Kö Kr [25.7., S. 41]; im Wald von K. [Kronberg, 26.7., S. 42]; Kronberg [26.7., S. 42]; Schloßborn [27.7., S. 43]; F, Hauptbahnhof [Frankfurt, 28.7., S. 43]; München [28.7., S. 43, 44]; K.-Th.-Straße [München, 29.7., S. 48]; Frauenneuharting [30.7., S. 49]; Attel [30.7., S. 49]; Wasserburg [31.7., S. 50]; Rott [31.7., S. 51]; Kufsteiner Str. [vermutlich in Rosenheim, 1.8., S. 53]; Antwort [1.8., S. 54]; Chiemsee [1.8., S. 55]; Chiemsee Prien [1.8., S. 55]; S. [Salzburg, 2.8., S. 56]; vor dem Untersberg [2.8., S. 56]; Nonntalg. [Salzburg, 2.8., S. 56]; Steintreppe Toscaninihof [Salzburg, 3.8., S. 59]; Harthauser Straße [München, 5.8., S. 58]; Harlaching [6.8., S. 61]; Paris [8.8., S. 61]; St. Denis [8.8., S. 61]; Pte Maillot [9.8., S. 61]; Ave de G. [Avenue de Gaulle, 9.8., S. 68]; Ave du Roule [9.8., S. 68]; Pl. Ferdinand [Place Saint-Ferdinand; 10.8., S. 70]; St. Yon/Essonne [12.8., S. 70]; St-Sulpice-en-{Farrières} [12.8., S. 70]; Neuilly [12.8., S. 71]; La Défense [12.8., S. 71]; Friedhof Suresnes [12.8., S. 71]; Mt Valérien [12.8., S. 71ff]; Pont de Suresnes [12.8., S. 72]; St. James [12.8., S. 72]; J d Accl. [Jardin d'Acclimatation im Bois de Boulogne in Paris, 12.8., S. 72]; Pte Maillot [12.8., S. 72]; Mont des Fussillés [13.8., S. 73]; Pte Dauphine [13.8., S. 14]; JdA [Jardin d'Acclimatation, 13.8., S. 14]; Pte Maillot [13.8., S. 74]; Michelis [Rue Madeleine Michelis in Neuilly, 13.8., S. 75]; Bois de B. [Bois de Boulogne, 13.8., S. 75]; Michaelis [14.8., S. 75]; Pte de la Chapelle [14.8., S. 76]; Flughafen Zürich [14.8., S. 76]; St. Leonhard [14.8., S. 76]; Tamsweg [14.8., S. 77]; vor dem Standlhof [Hof von Wolfgang Schaffler, 14.8., S. 77]; Rot{gülden}see [15.8., S. 77]; Grazer Hütte [16.8., S. 78]; Wien [16.8., S. 79]; {Rautental} [18.8., S. 82]; St. Michael [21.8., S. 86]; Schl. Velden [Schloss Velden, 21.8., S. 87]; Velden [22.8., S. 88]; Virnium [22.8., S. 89]; Eisenkappel [22.8., S. 89], Ruhstatt [22.8., S. 90]; Völkermarkt [23.8., S. 90]; Greutschach [24.8., S. 91]; Stifter Graben, Kreuz [24.8., S. 92]; Kreuzgang [im Stift Griffen, 24.8., S. 92]; Dermuth [vermutlich Hotel/Restaura]; Salzach, Mülln [28.8., S. 97]; vor der Spedition, Bayerhamerstr. [29.8., S. 98]; Mülln [Umzug nach Salzburg, 30.8., S. 98]; Kollegienkirche [30.8., S. 98]; KK [Kollegienkirche, 31.8., S. 99]; auf dem M-Berg [Mönchsberg, 2.9., S. 101]; Werfenweng [2.9., S. 101]; S. M. S. [Salzburg, München, 4.9., S. 102]; Wettersteinplatz (Straßenbahnstation) [München, 4.9., S. 103]; Untersberg [6.9., S. 104]; Hochthron [6.9., S. 105]; Fuschl [Übergabe von Langsame Heimkehr, 7.9., S. 105]; Dom [Salzburg, 9.9., S. 109]; (Mönchsberg) Mülln [13.9., S. 117]; Kollegienkirche [13.9., S. 117]; Getreidegasse; Fußgängerzonen [13.9., S. 117]; der M. [Mönchsberg, 13.9., S. 118]; Untersberg [16.9., S. 122]; Fuschl [16.9., S. 122]; Frk. [Franziskanerkirche Salzburg, 19.9., S. 127]; St. Peter [Glocken, vgl. mit Palau in Sardinien, 23.9., S. 132]; Kollegienkirchenturm [25.9., S. 137]; Zugabfahrt [29.9., S. 143]; Rheinstr. [Berlin, 30.9., S. 145]; Berlin [S. 146]; Lietzenburger [Straße, Berlin, S. 146]; Flughafenhalle [1.10., S. 146]; wieder in S., Franziskanerkirche [1.10., S. 147]; S. [Salzburg] [4.10., S. 150]; "Herbststraße", "Hundskehle" [Salzburg, 10.10., S. 161]; Verduner Altar [Klosterneuburg, 11.10, S. 162]; Klosterneubg. [12.10., S. 163]; Untersberg [Blick auf den Berg aus seiner Wohnung, 14.10., S. 165]; Frzk.kirche [Franziskanerkirche Salzburg, 14.10., S. 167]; Untersberg [Blick vom "Haus als Kanzel", 15.10., S. 169]; das Kar des Untersbergs [Blick auf den Berg,. 16.10., S. 170]; die Mönchsbergkuppe [16.10, S. 171]; Mb. [Mönchsberg, 16.10. S. 171]; der Staufen [vgl. mit den Chugach Mountains in Alaska, 16.10., S. 171]; Flugzeug Berlin München [21.10., S. 175]; Untersberg [Blick auf den Berg, 28.10., S. 182]; Untersberg [Blick auf den Berg, 1.11., S. 187]; Staufen [Blick auf den Berg, 2.11., S. 188]; Gaisberg [Blick auf den Berg, 3.11., S. 189]; Moor [Leopoldskroner Moos, 4.11., S. 190]; Staufen [Blick auf den Berg, 4.11., S. 190]; Domplatz [4. od. 5.11., S. 192]; Tennengebirge [Blick auf den Berg, 4. od. 5.11., S. 192]

Materialart und Besitz

Besitz 1:  Deutsches Literaturarchiv Marbach
Art, Umfang, Anzahl: 

Notizbuch mit olivgrün-beigem Umschlag, 196 Seiten, I-III, pag. 1-192, I*-III*

Format:  9 x 14 cm
Schreibstoff:  Fineliner (rot, grün, blau, lila, schwarz), Kugelschreiber (blau), Bleistift
Weitere Beilagen: 

 

  • 1 Zeitungsausschnitt, »Sternenhimmel im August«, eingelegt auf S. 94, 1 Blatt
  • 1 Blume (im DLA-Katalogisat nicht angegeben)
  • 1 Papierstreifen mit hs. Datierung des Notizbuchs (war ursprünglich am Notizbuchumschlag angebracht), 1 Blatt

Nachweisbare Lektüren

  • Johann Wolfgang von Goethe: Zueignung (S. I); Erwähnung (9.7. S. 3); Erwähnung (24.7., S. 39); Gedichte: Zuneigung (5.8., S. 57); Ilmenau, am 3. September 1783 (S. 58); Das Vermächtnis (7.8., S. 66); Tagebücher (5. und 7.8., S. 58-63); Wilhelm Meisters Wanderjahre (7.8., S. 63-65); Vgl. mit F. Hölderlin (9.8., S. 67, 69); West-östlicher Divan (19.8., S. 83; 20.8., S. 85); Iphigenie auf Tauris (19.8., S. 84-86); Torquato Tasso (21.8., S. 86)
  • Shikō (S. I)
  • Demokrit (S. II)
  • Bibelzitat (aus einer Predigt in der Ludwigskirche Berlin, 15.7. S. 24)
  • Meyer-Schapiro (über die "Badenden" von Paul Cézanne, S. 24 und über ein Ste Victoire-Bild, 16.7., S. 25)
  • Jorge Luis Borges: Erzählungen (13.7., S. 22)
  • Emanuel Bove: La Mort de Dinah (18.7., S. 30); Un Raskolnikoff (18.7., S. 30)
  • Friedrich Hölderlin: An die Parzen (22.7., S. 37; S. I*); vgl. mit Arthur Schopenhauer (S. 37); Dichtermut (28.7., S. 45); Heimkunft. An die Verwandten (28.7., S. 45); Briefe an Christian Ludwig Neuffer (28.7., S. 46), an Friedrich Joseph Emerich (29.7., S. 46); Erwähnung (1.11., S. 187); An die jungen Dichter (S. II*)
  • Notizen zur Geomorphologie (20.7., S. 34; 11.8., S. 70; 15.8., S. 78; 31.8., S. 98-101; 5.9., S. 103-104; 9.9., S. 108; 10.9., S. 110; 12.9., S. 113; 13.9., S. 115-116; 17.9., S. 123-129; 26.9., S. 138-142; 2.10, S. 149; 3.10., S. 151; 6.10, S. 155)
  • Hugo von Hofmannsthal: Jedermann (Erwähnung; S. 50); Notiz über Hofmannsthal (16.8., S. 78)
  • Franz Kafka: Traum (11.8., S. 70); Erwähnung (26.8., S. 94; 6.9., S. 104; 18.9., S. 125) Vergleich mit sich (30.9., S. 145; 7.10., S. 155; 8.10., S. 157f.)
  • Gerhard Mauz: Das schlaft ja nur... In: Der Spiegel, 20.8.1979 (21.8., S. 86)
  • Friedrich Nietzsche: Morgenröte (1. und 3.9., S. 100-101); Erwähnung (1.9., S. 100)
  • Platon: Timaios (8.9., S. 106; 9.9., S. 108, 109)
  • Jacques Ruffié (Biologe): Sociologie et génétique. In: Le Monde, 11./12. September 1979 (11.9., S. 112; 12.9., S. 113)
  • Plinius (12.9., S. 114)
  • Thales v. Milet (12.9., S. 115; 13.9., S. 117)
  • Aristoteles (13.9., S. 117, 118)
  • Anaximander (13.9., S. 117; S I*)
  • Max Beckmann: Tagebücher 1940-1950 (13.9., S. 118)
  • Hildegard von Bingen (15.9., S. 120; 16.9., S. 121)
  • Eduard G. Robinson (15.9., S. 121)
  • Anaximenes (7.9., S. 124)
  • Pythagoras (18.9., S. 126)
  • Alkmaion v. Kroton (20.9., mit Verweis auf Platons Phaidros, S. 128)
  • Gottfried Benn: Briefe an F. W. Oelze 1945-1949 (22.9., S. 130-131)
  • Xenophanes (22.9., S. 132; 23.9., S. 134)
  • Christoph Martin Wieland: Enthusiasmus und Schwärmerei (23.9., S. 132)
  • Buddha (24.9., S. 135)
  • Heraklit von Ephesus (25.9., S. 137; 26.9., S. 139; 3.10., S. 151; 9.10., S. 153; 8.10., S. 158)
  • Merian und Geo: Erwähnung (26.9., S. 139)
  • Ernst Bloch (27.9., S. 140)
  • Paul Cézanne: Drei Gespräche, mit Joachim Gasquet (30.9., S. 145-147, 149-150)
  • Lévy zu Rousseau (4.10., S. 152)
  • Giambattista Vico (13.10., S. 163-164)
  • Walter Benjamin: über Goethe (13.10., S. 164)
  • Parmenides (13.10., S. 164f.)
  • Zenon (14.10., S. 166)
  • Meister Eckhart ("zu M. Eckhart", 15.10., S. 168)
  • Gerhard Meier: Toteninsel (15.10., S. 169; 16.10., S. 171; 18.10., S. 173; 20.10., S. 175; 22.10, 176)
  • Empedokles (18.10., S. 174; 29.10., S. 183; 31.10., S. 186; 4.11., S. 190); Vgl. mit Aristoteles (22.10., S. 177)
  • Plutarch (22.10., S. 177)
  • Ferdinand Sauter: "Verkauft's mein Gwand ..." (26.10., S. 181)
  • Rainer Maria Rilke: Briefe; an Jean Strohl vom 15.2.1922 (26.10., S. 181), an Rudolf Kassner vom 15.12.1926 (26.10., S. 181)
  • Aby Warburg (über Botticelli, 27.10., S. 182)
  • Walker Percy: The Moviegoer (bei der Übersetzung, 28.10., S. 183)
  • "Das Leben von O'Haru" (engl. Titel: The Life of O-Haru; dt. Titel: Das Leben von Frau Oharu), Drehbuch: Yoshimo Hirano, Regie: Kenji Mizoguchi (Erwähnung, ob Film oder Buch ist unklar, 30.10, S. 184)
  • Gottfried Keller: Sinngedicht (30.10, S. 185; vgl. mit F. Hölderlin, 1.11., S. 187; 1.11., S. 188); Abendregen (1.11., S. 186)
  • Karl May: Schloß Rodriganda (Erwähnung, 1.11., S. 187)
  • Ägyptisches Totenbuch (2.11., S. 189)

Bildende Kunst:

  • Mehrere nicht zuordenbare Gemälde oder Statuen in einem Museum in Strasbourg (S. 1-2)
  • Hans Baldung Grien: "Die Weintraubenmadonna" (S. 2)
  • Sebastian Stoskopff: Corbeille de verres (S. 3); Jutte de fraises (S. 3); Die fünf Sinne (S. 3)
  • Hans Memmling (S. 4)
  • Gérard David: La Vierge à la cuiller (S. 4)
  • Jan Provost (S. 5)
  • Der umbrische Meister (S. 5)
  • Antonio da Correggio: Judith (S. 5)
  • Jacob Isaackzoon van Ruisdael (S. 5)
  • Pieter de Hooch (S. 5)
  • Maurice Denis: Lumière interieure (S. 6); Vgl. mit Paul Cézanne (S. 7)
  • Max Liebermann: Le jardin de l'orphelinat communal de la ville d'Amsterdam (S. 7)
  • Claude Monet: Vallée de la Creuse (S. 9); Vgl. mit P. Cézanne (S. 9)
  • Matthias Grünewald: Versuchung des Hl. Antonius (S. 9); Isenheimer Altar (S. 9ff.)
  • Martin Schongauer: Madonna im Rosenhaag (S. 10)
  • Giotto: Erwähnung (S. 11)
  • Alessandro Magnasco: Erwähnung (S. 20)
  • Paul Cézanne: mehrere Bilder mit von Handke beschriebenen Motiven: badende Frauen, Äpfel, Ste Victoire (S. 22-23); Vgl. mit V. van Gogh (S. 23); Vgl. mit C. Monet (S. 25); Erwähnung (S. 150; S. 177; S. 184); Vgl. mit M. Rothko (S. 159)
  • Gerard David: Christi Abschied von Maria (S. 23)
  • Max Beckmann: Landschaft mit altem Schloß und Agaven (S. 25); Blick vom Rumpenhorn auf die Havel (S. 26); Vgl. mit E. Hopper und P. Cézanne (S. 26)
  • Wilhelm Lehmbruck (S. 26)
  • {Carl Blechen} (S. 26)
  • Luca della Robbia (di Simone): Madonna mit dem erschreckten Kind (S. 39)
  • Simone Martini (S. 39)
  • Meister der Marmormadonnen: Madonna mit Engelkranz (S. 39)
  • Max-Emanuel-Kapelle in Wasserburg (S. 50)
  • St. Jakob in Wasserburg (S. 51)
  • Rokokokirche in Rott (S. 52)
  • Wilhelm Leibl: Der Trinker (S. 53)
  • Louis Le Nain: »Trinker« [evtl. Bauernmahlzeit] (S. 53)
  • [Albrecht] Altdorfer (21.9., S. 129)
  • Nicolas Poussin (Erwähnung, S. 76; S. 187)
  • Tommaso da Modena (Erwähnung, S. 108)
  • Paul Klee (S. 127)
  • Michael Pacher: Altar in der Franziskanerkirche in Salzburg (S. 127, 167, 187)

Musik:

  • Richard Wagner: Tannhäuser (Erwähnung, 26.8., S. 95)

Ergänzende Bemerkungen

Illustrationen: 

 

  • Zeichnungen von Piktogrammen (S. 40-42)
  • kleine Zeichnung der »Hauptsternbilder des Sommers« (S. 102)
  • kleine Zeichnung eines Baumes (S. 182)

 

Bemerkungen: 

Eine Errataliste von Langsame Heimkehr wurde nach den Notizen vom 5.11.1980 auf S. 191 eingeklebt und mit weiteren Anmerkungen versehen.