EuropeanaConnect

Europeana

Europeana ist ein innovatives Internet-Portal, das erstmals das digitale kulturelle Erbe Europas über einen gemeinsamen Zugang vereinigt und damit nie dagewesene Verbindungen zwischen Werken und Sammlungen verschiedener Institutionen durch wenige Klicks ermöglicht. Ende 2011 waren 21 Millionen digitale Objekte (Musikfiles, Bilder, Landkarten, Partituren, Videos, Dokumente, Bücher) von Kulturinstitutionen in ganz Europa über Europeana abrufbar.

Ziel

EuropeanaConnect war in den Anfängen der Europeana gemeinsam mit dem Projekt Europeana v1.0 eines der beiden wichtigsten technologischen Kernprojekte, die zentrale Komponenten für die Europeana entwickelten und in Bezug auf die technische Implementierung und den benutzerfreundlichen Ausbau der Europeana federführend beteiligt waren.

EuropeanaConnect entwickelt wichtige technische Komponenten und arbeitete an einer Reihe von Backend und Frontend Lösungen, die den operativen Betrieb der Europeana verbesserten. Dazu gehörten die Implementierung einer mehrsprachigen Suche, der Aufbau von benutzerfreundlichen Oberflächen und Services und die Umsetzung von innovativen Anwendungen wie z.B. die Möglichkeit des Zugriffs auf Europeana von Mobiltelephonen.

Highlights der Arbeit in EuropeanaConnect waren die Mitentwicklung des Europeana Data Models (EDM), die Konzeption des Europeana Lizenz-Frameworks, und die Bereitstellung von über 300.000 Musikbeiträgen, die EuropeanaConnect zum wichtigsten Musik-Aggregator für Europeana machten.

 

Projektergebnisse

Europeana Data Model

EuropeanaConnect arbeitete federführend an der Konzeption eines neuen Metadaten Schemas, dem Europeana Data Model (EDM), mit, das die semantische Suche in der Europeana ermöglichen wird. Ein Prototyp wurde entwickelt und ist unter Semantic Searching Prototype abrufbar. Die Implementierung des EDM in Europeana ist für den Frühsommer 2012 geplant und wird im Projekt Europeana v2.0 weiter optimiert.

Mehrsprachiger Zugang zu Europeana

Europeana ist ein europaweiter Service, der für alle Bürger in gleicher Weise verfügbar sein soll. Demnach ist die mehrsprachige Benützung der Europeana ein wichtiger Aspekt ihrer breiten Akzeptanz. Die mehrsprachige Abfrage und Suche basiert auf komplexen Prozessen, die auf linguistische Werkzeuge und unterschiedliche Sprachmodule zurückgreifen, von denen wesentliche in EuropeanaConnect entwickelt wurden.

Europeana Licensing Framework

EuropeanaConnect trug wesentlich zur Ausarbeitung einer Mustervereinbarung über den Datenaustausch mit Europeana (Europeana Data Exchange Agreement) (Europeana 2011) bei, die einerseits die Bereitstellung und andererseits die Wiederverwertung der deskriptiven Metadaten regelt. Die Europeana Charta zum Gemeingut wurde gemeinsam mit Europeana v1.0 formuliert und ein “Public Domain Helper Tool“ und eine „License Selection Tool“ entwickelt, das Hinweise liefert, ob ein Objekt als öffentliches Gemeingut gilt.

Musik für Europeana

EuropeanaConnect war der größte Audio Aggregator der Europeana und hat in einem aufwändigen Kommunikationsprozess viele kleine Musikarchive gewonnen, ihre Musik und dazugehörigen Texte, Bilder und Videos über die Europeana zugänglich zu machen.

Benutzerorientierte Anwendungen

Benutzerfreundlichkeit gilt als wichtige Voraussetzung für hohe Akzeptanz und Attraktivität eines Portals. EuropeanaConnect hat in diesem Zusammenhang eine neuartige Oberfläche, Europeana 4D, entwickelt, die die Ergebnisse einer Abfrage visuell auf einer Landkarte und einer Zeitachse abbildet.

Darüber hinaus wurde in EuropeanaConnect eine Software entwickelt, die es Benutzern ermöglicht, auch über Smartphones in die Europeana einzusteigen. Diese Entwicklung hat auch eine touristische Dimension. So können Benutzer physische Objekte und Kulturinstitutionen, die der Europeana zugeordnet sind, in ihrer unmittelbaren Umgebung identifizieren und auch „real“ besuchen.

Weitere Infrastrukturkomponenten und Diensten, die in EuropeanaConnect  entwickelt wurden:

  • Eine wichtige Back-End-Entwicklung für Europeana ist die REPOX Software, die das Management des Metadaten-Harvestings und das Hinzufügen großer Mengen von Metadaten aus tausenden von europäischen Inhaltsanbietern automatisiert.
  • Die Implementierung des EuropeanaConnect Gazetteers und des EuropeanaConnect Geoparsers, die die Metadaten der Europeana mit geografischen Referenzen anreichern.
  • Der Europeana Resolution Discovery Service (ERDS), der die langfristige Identifikation digitaler Objekte gewährleisten soll, z.B. wenn ursprüngliche Links ungültig geworden sind oder Objekte an neuen Orten (URLs) im Netz stehen.
  • Ein Multimedia Annotation Service ist als Prototyp im „Thought lab“ des Europeana Portals verfügbar. The EuropeanaConnect Annotation Suite Prototype
  • Ein Print-on-Demand Service für Bücher wurde in das Europeana Portal integriert und steht den Benutzern zur Verfügung.

Rolle der Österreichischen Nationalbibliothek

Die Österreichische Nationalbibliothek war Projektkoordinatorin und leitet das Arbeitspaket „Projekt Management“.

Projektdauer

Mai 2009 bis Oktober 2011

Projektwebsite

http://www.europeanaconnect.eu

Projektkoordinator

Österreichische Nationalbibliothek

Projektpartner

EF – Europeana Foundation, Den Haag
8 Bibliotheken:
Österreichische Nationalbibliothek (Koordinator)
Königliche Bibliothek von Dänemark
Nationalbibliothek von Luxemburg
Nationalbibliothek der Niederlande
Universitätsbibliothek Innsbruck
Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen
Deutsche Nationalbibliothek
Nationalbibliothek von Portugal
10 Universitäten und wissenschaftliche Akademien:
Humboldt-Universität zu Berlin
Universität Wien
Instituto Superior Técnico, Lisbon
Vrije Universiteit, Amsterdam
National Technical University of Athens
University of Amsterdam
University of Padua
Polish Academy of Sciences
Hungarian Academy of Sciences
Slovenian Academy of Sciences
7 Research Institutes:
Austrian Institute of Technology GmbH, Vienna
XEROX European Research Center, Grenoble
CELI S.R.L., Torino
Kennisland Amsterdam
University College London Consultants (UCLC)
OFFIS e.V. (Oldenburg Institut für Informatik)
Angewandte Informationstechnik Forschungsgesellschaft, Graz (AIT)
1 Fernsehanstalt:
RBB – Rundfunk Berlin-Brandenburg
1 Verlag:
Amsterdam University Press
1 Institut für Literatur:
Institute of Lithuanian Literature and Folklore, Vilnius
1 Beratungsagentur:
Eremo s.r.l., Cupramontana

Projektträger

Teilfinanziert durch die Europäische Kommission, eContentplus-Programm

Forschung und Entwicklung

Abteilungsleiter
Mag. Max Kaiser
Josefsplatz 1
A-1015 Wien
(+43 1) 534 10-370

max.kaiser@onb.ac.at


last update 03.09.2016