Die Entdeckung der Perspektive - "Shixue jingyun"

Nian Xiyao  年希堯:  Shixue jingyun  視學精蘊 - [Peking], 1729.
Di yi ce [1. Heft]: [38] gef. Bl. - Di er ce [2. Heft]: [40] gef. Bl. Di san ce [3. Heft]: [20] gef. Bl.

Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: Sin.160-C.Alt.Sin

Detailinformation

Die Vorgeschichte dieses Werkes zeugt vom Einfluss der Jesuitenmissionare auf chinesische Künstler und Gelehrte des frühen 18. Jahrhunderts. Das Werk selbst ist ein Beispiel für den von den Jesuiten getragenen Wissenstransfer von Europa nach China.

Durch den als Hofmaler in Peking tätigen Jesuiten Giuseppe Castiglione (1688-1766) wurde bei chinesischen Künstlern und Gelehrten das Interesse für die Perspektive in der europäischen Malerei geweckt. Castiglione stützte sich dabei auf die „Perspectiva pictorum et architectorum“ (Rom 1693-1700) seines Lehrers Andrea Pozzo SJ (1642-1709). 1723 traf Castiglione mit Nian Xiyao (1671-1738) zusammen. Nian, der in den darauffolgenden Jahren die bedeutende kaiserliche Porzellanmanufaktur in Jingdezhen leitete, zeigte reges Interesse an Pozzos Werk und adaptierte es in seiner 1729 veröffentlichten Abhandlung „Shixue jingyun“.

Provenienz: Das Werk wurde vermutlich kurz nach seiner Veröffentlichung von dem österreichischen Chinamissionar Ernbert Xaver Friedel (Fridelli) SJ (1673-1743) nach Wien gesandt.


last update 03.08.2016