Die Geschichte historischer Frauenbewegungen besitzt innerhalb der Frauen- und Geschlechtergeschichte einen besonderen Stellenwert. Als Identifikations- und Reflexionsraum war sie für die Frauenbewegung seit den 1970er Jahren von maßgeblicher Bedeutung. Im Rahmen der entstehenden Historischen Frauenforschung und ihrer Weiterentwicklungen bis hin zur Feministischen Geschichtswissenschaft erlebte die Auseinandersetzung mit historischen Frauenbewegungen unterschiedliche Konjunkturen.
Im ersten Teil werden hier kurze Texte zu "Frauenbewegung/en" präsentiert. Natascha Vittorelli fasste die Erkenntnisse ihrer Forschung rund um den Begriff Frauenbewegung zusammen, indem sie feststellte, dass dieser in der Zwischenkriegszeit in Österreich in den zeitgenössischen Dokumenten unter den Vorzeichen von "Inanspruchnahme", "Krise", "Wandlung" und "Historisierung" thematisiert wurde. Bis 1918 war der Kampf um das Frauenwahlrecht ein großes einigendes Ziel, dessen Erreichung eine Neuorientierung notwendig machte.
Der zweite Teil gibt einen Einblick in den Sammelband "Wie Frauenbewegung geschrieben wird. Historiographie, Dokumentation, Stellungnahmen, Bibliographien." anhand von Abstracts zu den einzelnen Buchbeiträgen. Der Sammelband, für den renommierte Wissenschafterinnen aus dem In- und Ausland gewonnen werden konnten, analysiert Bedingungen, Forschungsschwerpunkte, wissenschaftliche Debatten, aber auch offene Problemfelder der internationalen Frauenbewegungsgeschichtsschreibung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf historischen Frauenbewegungen sowohl der gesamten Habsburgermonarchie als auch der Jahre der Ersten Österreichischen Republik und des autoritären Ständestaates.
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