- Namen
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- Historischer Überblick
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Namen und Abkürzungen
Konsumentenliga
(Vorgängerorganisation)
(1908)
Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs
ROHÖ
(Abkürzung)
Gründungs- und Auflösungsdaten
Sitz
Wien, Veitlissengasse 9 (1911)
Wien, Nibelungengasse 7 (1921-)
Historischer Überblick
Die Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs (ROHÖ) wurde 1910 gegründet und war eine der mitgliederstärksten Frauenorganisationen in Österreich. Mitgründerin und spätere langjährige Präsidentin war Fanny Freund-Marcus Anlass der Gründung war die stetig zunehmende Lebensmittelteuerung, die im Sommer 1910 in Krems in Niederösterreich zu einem von Frauen organisierten Fleischboykott führte. Die Organisatorinnen wandten sich zwecks Unterstützung an eine Gruppe Wiener Frauen und im Herbst 1910 konstituierte sich unter der Leitung von Else Beer-Angerer und Fanny Freund-Marcus die Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs. Die Organisation war sehr erfolgreich und verfügte allein in Wien über 10.000 Mitglieder und über Ortsgruppen in zehn österreichischen Städten. Das Konzept dieser "Hausfrauenbewegung" blieb innerhalb des radikaleren Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung nicht ohne Kritik. Im Gegensatz zu Konsumgenossenschaften mit gemeinwirtschaftlichen Konzeptionen war die ROHÖ als Verbraucherinnenorganisation Teil der "Mittelstands-Selbsthilfe-Aktionen". Während des Ersten Weltkrieges schloss sich die ROHÖ im Rahmen der Kriegsdienstleistung mit dem Bund österreichischer Frauenvereine (BÖFV) zusammen. Als erste Frauenorganisation leitete die zu diesem Zeitpunkt österreichweit aus 30.000 Mitgliedern bestehende ROHÖ zahlreiche Frauenhilfsaktionen ein. Dazu gehörte insbesondere die Unterstützung arbeitssuchender Frauen. Außerdem bemühte sich die ROHÖ darum, eine Verdienstmöglichkeit für Frauen zu schaffen und errichtete diverse Arbeitsstuben wie Näh-, Strick- und Pelzstuben, in denen Aufträge für die Armee ausgeführt wurden. Die ROHÖ gab nach dem Ersten Weltkrieg ein eigenes Blatt, das "ROHÖ-Flugblatt" heraus, aus dem später "Die Hausfrau" (1925-1933) und noch später "Die österreichische Hausfrau" (1933-1938) wurde. Anfang der 1920er Jahre wurde die ROHÖ - und insbesondere Fanny Freund-Marcus - nicht nur Gegenstand heftiger frauenfeindlicher Angriffe, sondern auch antisemitischer Attacken seitens der Wiener Kaufleute. Hinweise auf antisemitische Angriffe gibt es bereits für das Jahr 1916 als Deutschnationale versuchten, die Generalversammlung der ROHÖ zu sprengen, nachdem vorher ihr Antrag auf Umbenennung der ROHÖ in "Reichsverband deutscher Hausfrauen Österreichs" abgelehnt worden war. Ein halbes Jahr später fand die Konkurrenzgründung des "Verbandes deutscher Hausfrauen Österreichs" statt. Eine KonsumentInnengeschichte, die den Faktor Antisemitismus berücksichtigt, steht für Österreich noch aus. Eine solche Fragestellung würde möglicherweise zu einer Neubewertung der ROHÖ führen, als einer Vereinigung jüdischer und nicht-jüdischer Frauen, die sich auch gegen den Antisemitismus im Handel richtete.
Literatur: Malleier: Die Verschränkung jüdischer frauenbewegter und nationaler Identitäten. - In: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst, 10-17
von Elisabeth Malleier
Publikationen
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Satzungen des Vereins "Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs (Rohö). - Wien: Davis, 1917
ÖNB 535533-B.Neu-Mag
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Rohö-Frauenblatt: für die wirtschaftlichen und kulturellen Interessen der Frau in Stadt, Gemeinde und Einzelhaushalt / Herausgeber: Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs "Rohö". Verantwortliche Redakteurin: Adele Bardowicz, ab 1923,2: Rosine Obermüller. - Wien, 1921-1925
ÖNB 606142-D.Neu
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Die Hausfrau: offizielles Organ der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs / Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs. Verantwortliche Redakteurin: Rosine Obermüller, ab 1927,2: Eugenie Benisch-Darlang. - Wien, 1925-1938
ÖNB 608926-C.Neu-Per
Quellen und Sekundärliteratur
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Neunzehnhundertfünfundzwanzig - Laboremus! - In: Rohö-Frauenblatt 5 (1925) 1, 1
ÖNB 606142-D.Neu
-
An die Mitglieder der Rohö! - In: Rohö-Frauenblatt 2 (1922) 5, 1
ÖNB 606142-D.Neu
-
An unsere Mitglieder! - In: Rohö-Frauenblatt 4 (1924) 4, 2
ÖNB 606142-D.Neu
-
An unsere "Rohö"-Mitglieder"! - In: Rohö-Frauenblatt 1 (1921) 5
ÖNB 606142-D.Neu
-
Baron, Karoline: Die Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs. - In: Die Postanstaltsbeamtin 6 (1914) 2, 4
ÖNB 462949-D.Neu-Per
-
Ein Wort zur Frauenversicherung. - In: Die Frau und Mutter 6 (1917) 8-9, 124-125
ÖNB 568867-B-C.Neu-Per
-
Eine stürmische Generalversammlung der "ROHÖ". - In: Neues Wiener Journal, 16.05.1916
ÖNB 394199-D.Neu-Per
ÖNB MF 3038
-
Ellmeier, Andrea: Einkaufen in Wien 1918 - 1933 : eine Analyse konsumgenossenschaftlicher Frauen(presse)politik und bürgerlicher Frauen- und Kundenzeitschriften. - Wien: Univ., Dipl.-Arb., 1990
ÖNB 1270393-C.Neu
-
Freund-Marcus, Fanny: Neunzehnhundertzweiundzwanzig. - In: Rohö-Frauenblatt 1 (1921) 6, 1
ÖNB 606142-D.Neu
-
Freund-Marcus, Fanny: Dinge, um die sich die Hausfrau kümmern soll. - In: Rohö-Frauenblatt 6 (1926) 2
ÖNB 606142-D.Neu
-
Freund-Marcus, Fanny: Dinge, um die sich die Hausfrau kümmern soll. - In: Die moderne Frau 1 (1926) 1, 18
ÖNB 608989-C.Neu
-
Freund-Marcus, Fanny: Über die Reichsorganisation der Hausfrauen. - In: Neues Frauenleben 22 (1910) 6, 183-185
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Fünfundzwanzig Jahre "Rohö". - In: Neue Freie Presse, Nr. 25527, 05.10.1935
ÖNB 393928-D.Neu
ÖNB MF 3903
-
Generalversammlungstagung der Rohö. - In: Rohö-Frauenblatt 2 (1922) 7
ÖNB 606142-D.Neu
-
Granitsch, Helene: Kriegsdienstleistung der Frauen. - Wien: Hugo Heller, 1915
ÖNB 506915-B.Neu-Mag
ÖNB 511634-B.Neu-Mag
-
Kulka, Leopoldine: Hausfrauenbewegung und Frauenbewegung. - In: Neues Frauenleben 16 (1914) 6, 165-169
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Malleier, Elisabeth: Die Verschränkung jüdischer frauenbewegter und nationaler Identitäten : das Engagement jüdischer Frauen während des Ersten Weltkrieges. - In: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst 56 (2001) 4, 10-17
ÖNB 858240-B.Neu-Per
ÖNB 858240-C.Neu-Per
-
Muttertagsfeier der "Rohö". - In: Neue Freie Presse, Nr. 25378, 07.05.1935
ÖNB 393928-D.Neu
ÖNB MF 3903
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Stürmische Generalversammlung der "Rohö" : Demission der Präsidentin Frau Helene Granitsch. - In: Neue Freie Presse, Nr. 19962, 24.03.1920
ÖNB 393928-D.Neu
ÖNB MF 3903
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Tätigkeitsbericht für die Generalversammlung am 20. d. M. - In: Rohö-Frauenblatt, Nr. 14, 1924, 1
ÖNB 606142-D.Neu
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Urban, Gisela: Die Entwicklung der Österreichischen Frauenbewegung im Spiegel der wichtigsten Vereinsgründungen. - In: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich / hrsg. im Auftrage des Bundes österreichischer Frauenvereine von Martha Stephanie Braun .... - Wien: Selbstverl. des Bundes Österr. Frauenvereine, 1930, 25-64
ÖNB 579763-B.Neu
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Wirthensohn, Beate: Hausgehilfinnen und Hausfrauen : Aspekte einer konfliktreichen Beziehung Wien 1893-1934 ; im Spiegel bürgerlicher und sozialdemokratischer Frauenpresse / eingereicht von Beate Wirthensohn. - Wien: Univ., Dipl.-Arb., 1987
ÖNB 1270168-C.Neu
FunktionärInnen und Mitglieder
Ehrenmitglied | | | |
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| Kassierin | bis 1918: | Olga Wiener | |
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| Mitbegründerin | 1910: | | | | | |
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| Präsidentin | 1910-1911: | | | Aus: Kulka: Hausfrauenbewegung und Frauenbewegung | | 1911-1920: | | | Aus: Stürmische Generalversammlung der "Rohö" : Demission der Präsidentin Frau Helene Granitsch. - In: Neue Freie Presse, Nr. 19962, 24.03.1920 | | 1920-?: | Therese Ferjancic-Gilka | | ?-1929: | | | 1930er: | Amalie Geringer | |
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| Vizepräsidentin | | Stephanie Endlicher, | |
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| Vorstandsmitglied | | Rosa Till |
Bilder
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Erste Ausschusssitzung der ROHÖ
Aus:
Granitsch: Kriegsdienstleistung der Frauen, Wien 1915
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Material in Archiven und Sammlungen
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