Konvolut aus Textergänzungen (zur Textfassung 3)

Manuskript, 3 Blatt, 09.08.2002

Druckversion

Dieses Manuskript enthält Peter Handkes Notizen für Textergänzungen zum Computerausdruck der dritten Textfassung von Untertagblues. Es umfasst drei Blätter, die von 1-3 paginiert und jeweils mit einer Überschrift versehen wurden: »UTBl., Ergänzungen« (Bl. 1), »UTBl. Ergänz.« (Bl. 2) und »UTBl. Erg.« (Bl. 3). Handke versammelte darin mit blauem Fineliner geschriebene und größtenteils bereits als Sätze ausformulierte Notizen, die von ihm listenartig angeordnet und von 1-32 durchnummeriert wurden. Es könnte sich dabei um Exzerpte aus seinen Notizbüchern handeln. Manche dieser Notizen sind den sprechenden Figuren zugeordnet: »WF zu WM« (Bl. 1) oder den angesprochenen Personen: »Kleine, Breite, Kurzhaarige« (Bl. 2) oder »Blinder« (Bl. 3). Nach ihrer Einarbeitung wurden sie von Handke seitlich abgehakt. Die Notizen mit den Nummern 15 und 18 dagegen sind durchgestrichen; sie wurden von Handke auch nicht in die dritte Textfassung übernommen.

Datierung

Die Textergänzungen wurden am ersten Blatt auf »9.8.2002« datiert und entstanden im Zuge der Korrekturen an der dritten Textfassung. Vermutlich fertigte Handke die Notizen ohne Vorlage des Computerausdrucks an, denn sie folgen nicht dem Textverlauf. Die erste Ergänzungsnotiz im Manuskript »1 Alptraumgeschöpfe!« (Bl. 1) wurde etwa auf Blatt 8 der dritten Textfassung eingeschoben, die zweite Notiz »2 WF zu WM: du ... du ... du Monolog du!« (Bl. 1) auf Blatt 28 und der Eintrag »28 Und du, während du zum Schein an den Lippen deiner Scheingeliebten hängst, stierst in Wahrheit nur ratlos deine dummen Fingernägel an« (Bl. 3) auf Blatt 4 der dritten Fassung (vgl. U 24, 77, 17). Zum Teil wurden auch mehrere Notizen zu einer Textergänzung zusammengefasst. Zum Beispiel wurden der Eintrag »16 Und du: zu allem holst du großmächtig aus, selbst zum Niesen – und dann – wie bei deinem Geniese: kein Ton, kein Tönchen – wer kann es mit so jm. aushalten? Sag, wer?« (Bl. 2), der Eintrag »24 Musik verbindet? Musik entzweit. Nichts, was so entzweit wie Musik« (Bl. 3) und der Eintrag »26 Im Mai kaufst du für die ganze kümmerliche Familie ein Billet für den 13. September, am Nachmittag, {xx xxxxxx}. Kein Wunder, daß ich, hinter dir am Schalter, dann so lange warten muß, daß ich den Zug versäume« (Bl. 3) zusammengesetzt zu einer Reihung von Schmähungen und in der dritten Textfassung auf Blatt 23 eingeschoben (vgl. U 59).

Zwei Stationsnamen

Der letzte Eintrag am dritten Blatt ist der einzige mit schwarzem Kugelschreiber geschriebene Einschub und bezeichnet zwei Stationsnamen: »HAKUBUTSUKANDUBUTSUEN« und »TOISIN-AUTOTOISIN-POTAMOISIN« (Bl. 3). Der erste Name, eine im Untertagblues bereits am Anfang genannte Bahnstation (U 18), die eine reale Entsprechung in der Station Hakubutsukan Doubutsuen in Tokyo hat, wurde bereits in Mein Jahr in der Niemandsbucht erwähnt, wo der Name aus einem Lautsprecher am Bahnhof von Versailles ausgerufen wurde (MJN 1013); sie wurde in der dritten Textfassung auf Blatt 5 eingefügt. Der zweite Name entspricht keiner realen Bahnstation (vgl. U 78), sondern zitiert eine Stelle bei Heraklit an, die Handke an anderer Stelle mit eigenen Worten übersetzte: »Den in dieselben Flüsse Steigenden fließen andere und andere Wasser vorüber« (Huber 2005, S. 239). Diesen Stationsnamen findet man in der dritten Textfassung auf Blatt 28. (kp)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

UTBl., Ergänzungen [Bl. 1]; UTBl. Ergänz. [Bl. 2]; und UTBl. Erg. [Bl. 3]

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  9/8/2002
Datum normiert:  09.08.2002

Materialart und Besitz

Besitz:  Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Art, Umfang, Anzahl: 

Manuskript, 3 Blatt, pag. 1-3

Format:  A4
Schreibstoff:  Fineliner (blau), Kugelschreiber (schwarz), Bleistift