Die Wiederholung oder die Savanne der Freiheit oder das Neunte Land oder Terra Rossa

Notizbuch, 181 Seiten, 02.06.1985 bis 10.10.1985

Druckversion

Beschreibung

Am vorderen Vorsatz ist Peter Handkes Salzburger Adresse und  Telefonnummer sowie der Eintragungseitraum und die Werktitel eingetragen. Als Motto notiert ist: »Die Könige der Urzeit sind gestorben, sie fanden ihre Nahrung nicht (Der Sohar)«; Am hinteren Vorsatz ist 1 Blatt herausgerissen, der hintere Vorsatz ist bis auf eine Adressnotiz vollständig mit datierten Einträgen beschrieben;

Dem Eintragungszeitraum des Notizbuchs entsprechen die Seiten 297-316 in Am Felsfenster morgens.

Werkbezüge

Die Wiederholung

Slowenische Vokabellisten, alphabetisch, beginnend mit B über das Notizbuch verteilt; eingetragenes Motto bezeht sich auf Die Wiederholung: »Die Könige der Urzeit sind gestorben. Sie fanden ihre Nahrung nicht. (Der Sohar)« 

In Eintrag 20. Juni 1985: Entwurf der Abschnitte von Die Wiederholung: So stelle ich mir etwa die Abschnitte von DW vor: »"Das neunte Dorf", "Die Feldhütte", "Das blinde Fenster", "Die leeren Viehsteige", "Der Obstgarten", "Die heimliche Wüste", "Die Savanne der Freiheit", "Die verborgene Weltstadt", "Das neunte Land", "Terra Rossa"«

Am Felsfenster morgens

Dem Eintragungszeitraum des Notizbuchs entsprechen im Journal Am Felsfenster morgens die Seiten 297-316. (ck)

Prometheus, gefesselt

Dieses 181 Seiten umfassende Notizbuch ohne Paginierung hat Peter Handke von »2. Juni 1985 – 10. Oktober 1985« verwendet. Es trägt mehrere Titel: »DIE WIEDERHOLUNG oder DIE SAVANNE DER FREIHEIT oder DAS NEUNTE LAND oder TERRA ROSSA« und beinhaltet zum Großteil Notizen und Vorarbeiten zu Die Wiederholung. Vor allem hat Handke darin slowenische Begriffe notiert und mit Übersetzungen oder Erklärungen versehen. Ab dem 26. Juni 1985 finden sich aber auch Einträge zu Prometheus, gefesselt. Handke machte im Zeitraum vor und während der ersten Niederschrift von Prometheus (12.7.-24.8.1985, Datierung des Manuskripts, vgl. ÖLA SPH/LW/W153) kontinuierlich Notizen zu dieser Übersetzungsarbeit. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Formulierungsentwürfe, so auch schon beim ersten Eintrag: »"Kommt jemand zum Felsen am Rande der Welt, um meine Qualen zu schauen?" (Prometheus)« (26. Juni 1985) Fallweise hat Handke auch in altgriechischen Buchstaben geschrieben, wobei das hauptsächlich Namenseinträge betrifft, zum Beispiel im folgenden Notat: »"Dein Wille ist der beste," (sagt P. zum Οκέανος [Okeanos]) (Der Wille des Wassers?)« (27. Juni 1985) In anderen Fällen hat er Vokabeln und Formulierungen festgehalten, die ihn besonders beschäftigt haben, zum Beispiel »der Wellen unzählbares Lachen« (16. Juli 1985). Zu dieser speziellen Formulierung etwa hat sich Handke in einem Gespräch mit Hans Widrich geäußert: »Da steht einmal wie, wo vom Meer, \geschrieben und/ man hat immer das Gefühl des ersten Blickes eines Menschen auf das Meer und er muß einmal das Meer \, das er jetzt/ benennen \muß./. […] \Da steht:/ das nicht zu zählende Lachen der Wellen. Also wörtlich und den Grund kann man \Das kann man doch/ wörtlich lassen. Und schau \ein/mal die Übersetzungen an. d\D/a steht einmal\:/ "das heitere dahinrollende Meer" oder was auch immer, s\. S/chreckliche Übersetzung\en/ […]« (Transkription des Gesprächs, ÖLA SPH/LW/W155/1, Bl. 7). Es finden sich fallweise auch Gedanken, die sich aus der Auseinandersetzung mit der Geschichte von Prometheus ergeben: »Die Titanenkraft des Verschweigens (der moderne Prometheus)« (7. Juli 1985) Am 1. August notierte Handke, dass er »unterwegs zum Schiff« sei und unterbrach die Eintragungen bis zum 18. August. Aus dem Manuskript der Übersetzung von Prometheus, gefesselt (ÖLA SPH/LW/W153) lässt sich erschließen, dass der Autor in diesem Zeitraum durch Griechenland und die Türkei reiste. Nach der Reise hielt Handke weitere Notate zur Übersetzung in seinem Notizbuch fest. Der letzte Eintrag, der sich Prometheus zuordnen lässt, stammt vom 25. August 1985, dem Tag nach dem Abschluss der Niederschrift der ersten Textfassung: »στεροπή [sterope] = das RAUMAUGE? (Ich erwachte mit dem Wort); das Wetterleuchten als Raumauge?« (Vanessa Hannesschläger)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorsatzblatt): 

DIE WIEDERHOLUNG [/] oder DIE SAVANNE [/] DER FREIHEIT [/] oder DAS NEUNTE LAND [/] oder TERRA ROSSA [S. I]

Zusätzlich eingetragene Werktitel:  [nicht erfasst]
Entstehungsdatum (laut Vorlage):  2. Juni 1985 – 10. Oktober 1985; Juni – Okt 85 [Umschlag]; [nicht vollständig erfasst]
Datum normiert:  02.06.1985 bis 10.10.1985
Entstehungsorte (laut Vorsatzblatt): 

Salzburg

Zusätzlich eingetragene Entstehungsorte: 

[nicht erfasst]

Materialart und Besitz

Besitz 1:  Deutsches Literaturarchiv Marbach
Art, Umfang, Anzahl: 

Notizbuch, gelbgrün-gemusterter Einband mit braunem Buchrücken, 181 Seiten, I-III, unpag. 181 Seiten; von Handke am Buchrücken aufgeklebter Papierstreifen mit hs. Datierung »Juni – Okt 85«

Format:  11,2 x 14,8 cm
Schreibstoff:  Fineliner (blau, rot, schwarz), Bleistift, Füllfeder (blau)
Weitere Beilagen: 

 

  • 1 Brief von Marie Colbin an Peter Handke, 1.10.1985, eingelegt im vorderen Vorsatz, 1 Blatt
  • 5 Fotos mit der Aufschrift »Wespengeknister ... wer auch immer«, »Aug 85«, »Biarritz, 6. Aug. 1986«, »Sept 86«, »Aug 85«, »3. Sept. 1986 Val Rosandra Marie«, eingelegt beim Eintrag zum 22.9.1985
  • 1 Brief von Marie Colbin (?) an Peter Handke, o.D., eingelegt beim Eintrag zum 22.9.1985, 1 Blatt
  • 1 Serviette »Delicatessen Store«, eingelegt beim Eintrag zum 22.9.1985

Ergänzende Bemerkungen

Illustrationen: 

[nicht erfasst]

Sprache:  Slowenisch, Altgriechisch
Bemerkungen: 

am hinteren Vorsatz ist 1 Blatt herausgerissen