Egon Friedell
1878-1938
Egon Friedell (Pseudonym für Egon Friedmann), geboren am 21. 1. 1878 in Wien, gestorben am 16. 3. 1938 ebenda (Freitod). Nach mehreren Versuchen glückte ihm 1899 in Bad Hersfeld die Matura. 1904 dissertierte er über "Novalis als Philosoph" bei Friedrich Jodl. Von 1905 bis zu seinem Lebensende betätigte sich Friedell immer wieder als Schauspieler, u. a. auch in Zusammenarbeit mit Rudolf Beer und Max Reinhardt. Mit Alfred Polgar verfaßte Friedell Kabarett-Texte und Satiren. Nachdem diese Zusammenarbeit gescheitert war, fand er ab 1926 in Hanns Sassmann den geeigneten Partner für die Erstellung von Bühnenbearbeitungen und Übersetzungen. Auf seine Anerkennung durch die Öffentlichkeit mußte Friedell bis zu seinem 50. Lebensjahr warten: Der erste Band der "Kulturgeschichte der Neuzeit" erschien 1927 bei Beck in München. 1931 schloß er mit dem dritten Band das zentrale Werk seines Lebens ab. In der Folge konzipierte er die Triade zur "Kulturgeschichte des Altertums", deren erster Teil Ägypten und den Alten Orient bis zur Minoïschen Kultur auf Kreta behandelte, der zweite Teil Griechenland beschrieb und der dritte für den Hellenismus und Rom konzipiert war. Der erste Teil erschien 1936 in der Schweiz, der zweite postum. Die Arbeit am dritten Teil wurde vom Freitod Friedells durch einen Sprung aus dem Fenster seiner Wohnung in Wien, wenige Tage nach der Annexion Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland, jäh abgebrochen. Dieser dritte Teil liegt nur als Entwurf vor.
Bibliographie in: Roland Innerhofer: Egon Friedell. Kulturgeschichte zwischen den beiden Weltkriegen. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1990 (= Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur 20).
ÖLA 233/04: Teilnachlass Egon Friedell
Zugangsdatum: 2004.
Umfang: 8 Kartons.
Bestand benutzbar.
Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht
- Werke
- Korrespondenzen
- Lebensdokumente
- Sammlungen
- Bibliothek
Der Bestand ist systematisch geordnet.
Recherche nach "Egon Friedell" in der Suchmaschine QuickSearch der Österreichischen Nationalbibliothek (in "Alle Bestände", oder eingeschränkt "Handschriften und Nachlässe")
Unterschrift
Eine Welt ohne Zwecke wäre für uns
überhaupt keine Welt;
eine Welt ohne Geschichte auch nicht