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NewsLetter 44: Sprache & Literatur

 
"Eine geheime Schrift aus diesem Splitterwerk enträtseln ..." : Marlen Haushofers Werk im Kontext / Anke Bosse, Clemens Ruthner (Hrsg.). - Tübingen [u.a.] : Francke, 2000.
Signatur: 1587198-B.Neu
Anfang der 80er Jahre entdeckte die feministische Literaturwissenschaft das Werk von Marlen Haushofer für ein breiteres Publikum. Dabei wurde ihre vermeintlich konventionelle Erzählweise auf die darunterliegende subversive Kritik an den Geschlechterbeziehungen durchdrungen. Haushofers "sezierenden Blick" wenden die vorliegenden Beiträge eines internationalen Kolloquiums - des ersten zu Marlen Haushofer überhaupt - auf deren Werk selbst an.

Grittner, Sabine: "Aber wo Göttliches wohnt - die Farbe Nichts" : Mystik-Rezeption und mystisches Erleben im Werk der Nelly Sachs. - St. Ingbert : Röhrig, 1999. - (Sofie ; 11)
Signatur: 1467548-B.Neu-Per.11
"Die Beschäftigung der Nelly Sachs mit der christlichen und jüdischen Mystik sowie ihre Selbstcharakterisierung als Mystikerin bieten einen Ansatzpunkt für eine theologische Auseinandersetzung mit dem Werk der deutsch-jüdischen Dichterin. Im ersten Teil dieser Arbeit steht zunächst das motivgeschichtlich orientierte Interesse im Vordergrund, ob und in welcher Form das mystische Gedankengut, das Nelly Sachs so sehr beeindruckt hat, Eingang in ihr Werk gefunden hat. Im zweiten Teil wird die Frage bestimmend sein, ob bzw. inwiefern in den Texten der Nelly Sachs Momente mystischen Erlebens aufscheinen." (aus der Vorbemerkung)

Hammerschmidt-Hummel, Hildegard: Das Geheimnis um Shakespeares "Dark Lady" : Dokumentation einer Enthüllung. - Darmstadt : primus-Verl., 1999.
Signatur: 1587187-C.Neu
Wissenschaftlich fundiert und auch anerkannt lüftet die Anglistin und Kulturwissenschaftlerin das Geheimnis der vielbesungenen "Dark Lady" und der Autorenschaft des Sonetts "Subscriptio". Aufgrund linguistischer, literaturwissenschaftlicher und kunstgeschichtlicher Vergleiche stellt sie folgende Thesen auf: Der Autor von "Subscriptio" ist William Shakespeare; das Sonett gehört in die Reihe der "Dark-Lady-Sonette" als eigentliches Abschluß-Sonett. Beschrieben wird in diesem Sonett "The Persian Lady", nach dem berühmten Gemälde des englischen Porträtmalers Marcus Gheeraerts (1553-1635); die Inschrift auf dem Gemälde wurde von William Shakespeare geschrieben - dargestellt wird seine schwangere Geliebte Elizabeth Vernon, Hofdame Elizabeth I, die Ende August 1598 - zehn Wochen vor der Geburt ihrer Tochter Penelope - Shakespeares Patron, Henry Wriothesley, den dritten Grafen von Southampton, heiratete.

Hempel, Nele: Marlene Streeruwitz : eine kritische Einführung in das dramatische Werk unter besonderer Berücksichtigung von Gewalt und Humor. - Univ. of Massachusetts, 1998. - Diss.
Signatur: 1580396-B.Neu
Die Dissertation beschäftigt sich mit dem dramatischen Werk von Marlene Streeruwitz. Dabei wird auf die postmodernen literarischen Techniken besonders Wert gelegt, wie das Zitat und ihre staccatoartige Sprache. Außerdem spielen sowohl Gewalt als auch Humor eine besondere Rolle und ihnen wird eine eingehendere Analyse gewidmet, wobei die ersten fünf Stücke des sog. "Englischen Zyklus" herangezogen werden ("New York. New York", "Waikiki Beach", "Sloane Square", "Ocean Drive" und "Elysian Park"). Die Verknüpfung von Gewalt und Humor dient der Autorin, traditionelle bürgerliche Theaterstandards ebenso in Frage zu stellen wie die Gewalt-Akzeptanz der westlichen kapitalistischen Gesellschaft.

Jones, Susan: Conrad and women. - Oxford : Clarendon Press, 1999. - (Oxford English monographs)
Signatur: 1586793-B.Neu
Joseph Conrad und sein Werk umgibt der Mythos des Abenteuers, der See, des Dschungels, der fernen Länder - alles männliche Zuordnungen: an ein männliches Publikum gerichtet. Ein Zusammenspiel von männlicher Kritik, Biographie und Marketing. Doch Susan Jones zeigt die andere, weibliche Seite: die frühen weiblichen Einflüsse seines Lebens in Polen; seine Freundschaft mit der französischen Schriftstellerin Marguerite Poradowska; sein Interesse an Frauenliteratur; Erzählungen mit weiblichen Helden, die er für populäre Zeitschriften und deren Frauenseiten schrieb. Im Fokus stehen weniger bekannte Werke wie "Chance" (1913) und "Suspense" (1925) und seine späteren, aktuellen Diskussionen über Gender und Genre, weibliche Identitäten, die sich aber bereits in seinen frühen Werken repräsentierten.

Kirby, William B.: "... dein und mein Gedächtnis ein Weltall:" : a metahistorical avenue into Marie-Thérèse Kerschbaumer's literary world of women. - Univ. of Massachusetts, 1998. - Diss.
Signatur: 1580423-B.Neu
Im Zentrum der Dissertation steht Marie-Thérèse Kerschbaumers literarisches Interesse für Frauen in einem (vor allem österreichischen) historischen Kontext. Der Autor zeigt Kerschbaumers mechanistische Geschichtsargumente in "Schwestern", durch das sich ein von ökonomischen Gesetzen getriebenes Geschichtsverständnis zieht. In "Der weibliche Name des Widerstands" kommt Kerschbaumers metonymische Technik zum Tragen, indem sie Frauen zeigt, die dem Nationalsozialismus widerstehen. In "Die Fremde" und "Ausfahrt" wiederum amalgamieren verschiedene individuelle Erfahrungen zur Gesamtgeschichte der Hauptfigur. Im autobiographischen Werk "Versuchung" schließlich kommt sowohl die persönliche als auch die politische Hoffnungslosigkeit der Autorin zum Ausdruck.

Kopf, Martina: Die weibliche Spur Afrikas : zwischen Literatur und Geschichte in Westafrika. - Wien : Turia und Kant, 1998.
Signatur: 1571781-B.Neu
Aus der Begegnung mit Texten der kamerunischen Schriftstellerin und Theatermacherin Werewere Liking sowie mit postkolonialen und/oder feministischen Literaturtheorien arbeitet der vorliegende Band ein eigenes Verständnis zum Verhältnis afrikanischer Literatur und Geschichte heraus. In Stationen zeichnet er die Entwicklung nach, die dieses Verhältnis sowohl im abendländischen, als auch im Kontext ehemals kolonialisierter Nationen genommen hat.

Marci-Boehncke, Gudrun: Fanny Lewald : Jüdin, Preußin, Schriftstellerin ; Studien zu autobiographischem Werk und Kontext. - Stuttgart : Heinz, 1998. - (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik ; 337)
Signatur: 1137447-B.Neu-Per.337
"Die folgende Arbeit befaßt sich mit der Schriftstellerin Fanny Lewald (1811-1889); dabei soll ein besonderes Augenmerk auf ihren 1843 erschienenen Roman ‚Jenny' gerichtet werden. In diesem Roman beschäftigt sich die Autorin - eingebettet in die Darstellung der Entwicklung der Titelheldin zur jungen Frau - mit zwei Problemkreisen, die für Lewalds Jahrhundert bezeichnend sind: der Situation der Juden sowie der Situation der Frauen. Beide Personengruppen werden im 19. Jahrhundert stark stereotypisiert wahrgenommen und sind entsprechenden Diskriminierungen ausgesetzt." (aus der Einleitung)

Nora verläßt ihr Puppenheim : Autorinnen des zwanzigsten Jahrhunderts und ihr Beitrag zur ästhetischen Innovation ; Dokumentation eines Symposiums, das am 2. und 3. Dezember 1999 auf Einladung der Herausgeberin in der Universität-Gesamthochschule Siegen stattfand / Waltraud Wende (Hrsg.) - Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2000.
Signatur: 1588710-B.Neu
Weibliche Autoren können die tradierten Wirklichkeitskonstruktionen und die vorgegebenen Geschlechterordnungen einer Gesellschaft akzeptieren oder dagegen rebellieren, und sie können die von männlichen Autoren etablierten Muster literarischen Schreibens affirmativ übernehmen oder subversiv dagegen anschreiben. Ästhetisch innovative Autorinnen experimentieren sowohl mit kollektiv geteilten Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmustern als auch mit literarischen Darstellungsformen. Höhepunkte so verstandener Innovation werden u.a. repräsentiert von Ingeborg Bachmann, Antonia Byatt, Elfriede Jelinek, Clarice Lispector, Brigitte Kronauer, Irmtraud Morgner, Erica Pedretti, Christa Wolf, Virginia Woolf. AutorInnen sind u.a.: Helmut Lethen, Ortrud Gutjahr, Renate Kroll, Barbara Marx, Gudrun Loster-Schneider, Renate Möhrmann.

Roßbach, Nikola: "Jedes Kind ein Christkind, jedes Kind ein Mörder" : Kind- und Kindheitsmotivik im Werk von Marie-Luise Kaschnitz. - Tübingen : Francke, 1999.
Signatur: 1591279-B.Neu
Kind- und Kindheitsmotive prägen das Werk von Marie-Luise Kaschnitz nachhaltig. Das Kind ist erinnertes Ich oder nicht-autobiographische Figur, "realistische" Gestalt oder Mythos, Hoffnungsträger oder Zerstörer, Lebensspender oder Todesbote, Unschuldsengel oder Teufel, Christkind oder Mörder. Im Rahmen eines intertextuellen, motivgeschichtliche Bezüge integrierenden Ansatzes werden moderne Formen autobiographischen Schreibens herausgearbeitet, die unter anderem die (Un-)Möglichkeit von Erinnerung und Ich-Identität reflektieren.

Schmid, Sigrun: Der "selbstverschuldeten Unmündigkeit" entkommen : Perspektiven bürgerlicher Frauenliteratur ; dargestellt an Romanbeispielen Sophie von LaRoches, Therese Hubers, Friederike Helene Ungers, Caroline Auguste Fischers, Johanna Schopenhauers und Sophie Bernhardis. - Würzburg : Königshausen und Neumann, 1999. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 257)
Signatur: 1588711-B.Neu
"Der wesentliche quantitative Anstieg weiblicher Schriftstellerinnen im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert erlaubt es, von dieser Periode als von einem literarischen Aufbruch der Frauen zu sprechen. Besonders auffällig ist hierbei der Anteil der Frauen an den sich im 18. Jahrhundert etablierenden erzählenden Gattungen, unter denen der Roman die prominenteste Stellung einnimmt. Die Frage, warum der Roman gegenüber anderen literarischen Formen von Frauen bevorzugt gewählt wurde, ist zum einen mit der oben erwähnten poetologischen Unbestimmtheit zu beantworten, die den literarisch ungeübteren Frauen den Einstieg in die Schriftstellerei erleichtert haben mag. Zum anderen ist aber auch die Marktsituation als ausschlaggebender Faktor zu berücksichtigen." (aus der Einleitung)

Schönberger-Schleicher, Esther: Charlotte and Emily Bronte : a narrative analysis of "Jane Eyre" and "Wuthering Heights". - Bern [u.a.] : Lang, 1999. - (European university studies : Ser. 14, Anglo-Saxon language and literature ; 350)
Signatur: 1572972-B.Neu
Zwei Frauen, deren Leben außergewöhnliche Parallelen aufweist, deren Werk aber nicht unterschiedlicher sein könnte. Die Autorin unternimmt zum ersten Mal einen systematischen Vergleich der Werke "Jane Eyre" und "Wuthering Heights". Sie tut dies mit Hilfe neuerer Erzähltheorien und legt ihr Hauptaugenmerk vor allem auf die Erzähltechniken der beiden Schriftstellerinnen-Schwestern.

Schulte, Birgitta M.: Ich möchte die Welt hinreissen ... : Ilse Langner, 1899 - 1987 ; ein Porträt. - Rüsselsheim : Christel Göttert Verl., 1999.
Signatur: 1585518-C.Neu
"Ich möchte die Welt hinreissen, mit mir fort in eine andere Welt", schrieb die zwölfjährige Ilse Langner in ihr Tagebuch und entwarf so das Programm ihres Lebens. Mit 33 Theaterstücken (in denen Frauen die Hauptrolle spielten), 10 Romanen und vielen 'Reiseimpressionen', versuchte sie, die Menschen in eine andere Welt zu versetzen. Gleichzeitig hielt sie ihnen den Spiegel vor. Ihre Kritik war scharf - gegen den Krieg, gegen Bevormundung der Frauen, gegen atomare Gefahren etc. Zusammen mit Anna Helene Askanasy kämpft sie um die Veröffentlichung des "Lexikon der Frau", 1953-54 in der Schweiz.

Scritture di Donne : uno sguardo europeo / a cura di Anna Iuso. - Arezzo : Protagon Editori Toscani, 1999. - (Quaderni della Biblioteca Città di Arezzo)
Signatur: 1586690-B.Neu
Frauen sind im Europa der frühen Neuzeit - mit wenigen Ausnahmen - primär Leserinnen von Literatur. Seit dem 18. Jahrhundert jedoch erobern die Frauen zunehmend die andere Seite der Literaturproduktion: sie betätigen sich als Schreibende, oft in sehr persönlich geprägten Genres, wie Tagebüchern, Briefliteratur, Familien-Memoiren etc. Wie ist es zu diesem Umschwung gekommen? In welcher Beziehung stehen Frauen zum Schreiben, seien es nun anonyme oder öffentlich bekannt gewordene Autorinnen.

© Nationalbibliothek, 2000
last update: 10.10.2000


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