Frauen in Bewegung

Sprung, Hertha
1862 - 1961

Hertha Sprung

Hertha Sprung

Hertha Sprung

Hertha Sprung

  1. Biographie:

    • "Als nach der Wende des Jahrhunderts, nach jahrelangen Kämpfen der Frauen und auch einsichtiger Männer um den Zutritt der Frauen zu bisher den Männern vorbehaltenen Berufen und Bildungsstätten das damalige Ministerium für Kultus und Unterricht auch die Hebung des gewerblichen Frauenunterrichtes in die Wege leitete, hat eine Petition des Bundes österreichischer Frauenvereine die Berufung einer Frau zur Mitarbeit in diesem Ministerium durchzusetzen vermocht. Der Einsicht des damaligen Leiters der betreffenden Sektion dieses Ministeriums ist es zu danken, daß er in Hertha von Sprung jene Frau erkannt hat, die vermöge ihrer langjährigen sozialen Arbeit und ihrer Vertrautheit mit den Zielen der Frauenwünsche bei den Bestrebungen der staatlichen gewerblichen Unterrichtsverwaltung jene Mitarbeit leisten konnte, die in kluger Weise dem Einflusse der Frau zugestanden worden war.
      Ihre Berufung erfolgte im Jahre 1905, und schon in den anschließenden Jahren erstehen Lehrpläne und Schulorganisationen, die ihrer Initiative entspringen und an deren Ausarbeitung sie den größten Anteil hat. So 1906 das Seminar zur Heranbildung von Koch- und Haushaltungsschullehrerinnen und die Koch- und Haushaltungsschule, 1908 die Frauengewerbeschulen, 1910 die Bildungsanstalt für Frauengewerbeschullehrerinnen, 1913 die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, 1922 die gewerbliche Gartenbauschule, daneben Fortbildungskurse für Lehrerinnen der hauswirtschaftlichen und gewerblichen Fachrichtung. Studienreisen nach Deutschland und in die Schweiz, nach Paris und auch nach den Vereinigten Staaten von Amerika haben sie mit den Unterrichtseinrichtungen dieser Länder vertraut gemacht und ihr den Vergleich mit Unterrichtsmethode und Lehrerfolg ermöglicht.
      Vorerst nur als durch einen besonderen Vertrag gebundene Mitarbeiterin und mit dem Titel einer außerordentlichen Inspektionskommissärin, später dem einer Fachinspektorin bekleidet, trat sie im Jahre 1923 als den männlichen Kollegen gleichgestellte Beamtin in den höheren Verwaltungsdienst ein und wurde im gleichen Jahr als erste Frau mit der Verleihung des Titels Regierungsrat ausgezeichnet. Bei ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Bundesdienst wurde sie, ebenfalls als erste Frau, zum Hofrat ernannt."

      (aus: Geyling, Margarete: Hertha Sprung als Pionierin für die gewerbliche und hauswirtschaftliche Frauenbildung. In: Die Österreicherin, V. Jg., Nr. 2, 1932, S. 2)

  2. Werke in der ÖNB:

  3. Sekundärliteratur:

    • Laube, Grete: Hofrat Hertha von Sprung : 4.2.1862 - 8.5.1961. - In: 60 Jahre Bund Österreichischer Frauenvereine. - Wien, o. J.
      Signatur: 993025-B

Letztes Update: 3. Mai 2005