Frauen in Bewegung

Hilferding, Margarete (geb. Hönigsberg)
1871 - 1942

Margarete Hilferding

Margarete Hilferding

  1. Biographie:

    • Psychoanalytikerinnen. Biografisches Lexikon

    • Das rote Wien

    • biografiA

    • geb. am 20. Juni 1871 in Wien, Tochter eines praktischen Arztes; von 1889 bis 1893 Besuch der k.k. Lehrerinnenbildungsanstalt in Wien 1, Hegelgasse 14; Lehrerin an der allgemeinen Volksschule in Gleichenberg und anschließend zwei Jahre an einer privaten Volksschule in Wien; Mai 1897 Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volksschulen; Externistinnen-Matura am 8.3.1898; 1897/98 als außerordentliche Hörerin an der philosophischen Fakultät inskribiert; ab 1900 Medizinstudium und Promotion am 24.12.1903; heiratet 1904 den Arzt, Austromarxisten und Ökonomen Rudolf Hilferding, später Finanzminister der Weimarer Republik; 1905 kommt der erste Sohn Karl zur Welt, 1908 Peter; Rudolf Hilferding wird an die Parteischule nach Berlin berufen, Margarete kehrt mit den Kindern nach Wien zurück; 1922 wird die Ehe geschieden; ab 1910 ist sie praktische Kassenärztin in Wien 10, Favoritenstraße 67, Ecke Reisingerstraße 9, Mezzanin, Tür 5; ab 1922 auch Schulärztin; am 27.4.1910 wird sie in die "Wiener Psychoanalytische Vereinigung" aufgenommen (auf Vorschlag von Paul Federn), am 11.1.1911 hält sie dort ihren ersten Vortrag zum Thema "Zur Grundlage der Mutterliebe"; 1911 tritt sie aus der Vereinigung aus (aus Solidarität mit Alfred Adler); ist privat mit Alfred Adler und seiner Frau Raissa eng befreundet; Eugenie Schwarzwald gehört ebenso zu ihren Freundinnen wie Käthe Leichter; nach dem ersten Weltkrieg wird sie Leiterin der individualpsychologischen Erziehungsberatungsstelle in Wien; 1926 erscheint ihr Buch "Geburtenregelung" mit einem Nachwort von Alfred Adler (für liberalere Abtreibungsbestimmungen); 1934 wird ihr Krankenkassenvertrag gekündigt, sie kann nur mehr PrivatpatientInnen betreuen; 1938 wird die Familie aus der Wohnung verwiesen und bezieht eine Armenwohnung in der Grüne-Tor-Gasse 6; im Krieg arbeitet sie in einem von Viktor Frankl geleiteten Heeresspital; bis 30.9.1941 im Spital der israelitischen Kultusgemeinde tätig; Margaretes Sohn Karl wird trotz neuer Konfession in Polen im KZ Strelitz ermordet, ihre Schwester Clara Scherer stirbt am 20.6.1942 im KZ; Margarete wird am 23.9.1942 auf dem Transport von Theresienstadt nach Treblinka von den Nazis ermordet
      (aus: Stipsits, Sonja: Margarete Hönigsberg : aus dem Leben einer Pionierin. Siehe Sekundärliteratur)

    • Margarete Hilferding, geb. Hönigsberg, 1871-1942, promoviert am 24. Dezember 1903 als erste Frau, die das Doktorat als ordentliche Hörerin der Medizin an der Wiener Universität erwirbt; 1910 in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, Austritt 1911 gemeinsam mit Alfred Adler; 1904-1910 verheiratet mit dem marxistischen Theoretiker und sozialdemokratischen Politiker Rudolf Hilferding (1877-1941), der zweimal deutscher Finanzminister war
      (unbekannte Quelle)

  2. Werke in der ÖNB:

  3. Sekundärliteratur:

    • Gamper, Martina: "... so kann ich nicht umhin mich zu wundern, dass nicht mehr Ärztinnen da sind." : die Stellung weiblicher Ärzte im "Roten Wien" (1922-1934) / Martina Gamper. - 2000. - Ill. In: Töchter des Hippokrates : 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich / Hrsg.: Bolognese-Leuchtenmüller, Birgit. - Wien : Österreichische Ärztekammer Verlag, 2000, S. 79 - 96
      Signatur: 1603493-B.Neu
    • Stipsits, Sonja: Margarete Hönigsberg : aus dem Leben einer Pionierin ; unter Einbeziehung der lebensgeschichtlichen Erinnerung ihres Sohnes Peter Milford. - In: Töchter des Hippokrates : 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich / Hrsg.: Bolognese-Leuchtenmüller, Birgit. - Wien : Österreichische Ärztekammer Verlag, 2000, S. 45 - 53
      Signatur: 1603493-B.Neu
    • List, Eveline: Mutterliebe und Geburtenkontrolle - zwischen Psychoanalyse und Sozialismus : die Geschichte der Margarethe Hilferding-Hönigsberg. - Wien : Mandelbaum, 2006
      Signatur: 1834972-B.Neu
    • Mattei, José: Freud et le groupe du mercredi, 1906/1910
    • Pinheiro, Teresa: Amour maternelle et psychanalyse

Letztes Update: 13. Jänner 2010