Zurüstungen für die Unsterblichkeit. Ein Königsdrama (Textfassung 1a)

Typoskript und Manuskript, [124 Blatt], 11.01.1995 bis 12.03.1995

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Der Verbleib des Originaltyposkripts der ersten Textfassung von Peter Handkes Theaterstück Zurüstungen für die Unsterblichkeit (Textfassung 1a) ist bislang unbekannt. Die hier angeführten Daten zum Material wurden mithilfe der am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien aufbewahrten Kopie (Textfassung 1b) ermittelt und konnten nicht am Original überprüft werden. Daraus ergeben sich gewisse Unklarheiten die verwendeten Schreibstoffe oder die genaue Seitenzahl betreffend (im Original könnte Handke ein zusätzliches Titel-, Figuren- oder Mottoblatt beigelegt haben). Es lässt sich auch nicht feststellen, ob Handke nach der Erstellung der Kopie noch weitere handschriftliche Korrekturen am Original vorgenommen hat.

Das Typoskript dieser ersten Textfassung (1a) hat vermutlich wie die Kopie (1b) einen Umfang von 124 Blatt, die nach drei unpaginierten Blättern (Bl. I-III) mit einer Seitenzählung von 1-112 versehen sind. Bei den ersten drei Seiten handelt es sich um ein getipptes Titelblatt, auf dem die Gattungsbezeichnung »Drama« durch »Königsdrama« ersetzt worden ist (Bl. I), um ein mit Hand geschriebenes Figurenregister (Bl. II) sowie um ein Mottoblatt mit handgeschriebenen Zitaten aus dem Gilgamesch-Epos und dem Deuteronomium (Bl. III). Die Dialoge sind in dieser Textfassung generell zweizeilig, die Regieanweisungen einzeilig getippt. Das Stück ist bereits in 13 Akte gegliedert, die durch einfache Ziffern gekennzeichnet sind (Bl. 1, 6, 11, 17, 20, 21, 39, 47, 66, 71, 78, 100, 101). Am linken Rand des Typoskripts notierte Handke die Daten der einzelnen Schreibtage; sie sind auch in der Kopie gut zu erkennen. Den Einträgen nach entstand Textfassung 1a in der Zeit von 11. Jänner bis 12. März 1995 mit insgesamt zwei Arbeitspausen – einmal von fünf Tagen (19. bis 23. Februar) und einmal von acht Tagen (1. bis 8. März).

Wie man aus der Kopie weiters schließen kann, enthält das Typoskript in der Schreibmaschine vorgenommene, spontane Übertippungen sowie handschriftliche Korrekturen und vor allem im hinteren Typoskriptteil kleinere Einfügungen (Bl. 89, 92, 106, 111, 113, 114), allerdings sind die Eingriffe nur minimal. Nicht alle im Original eingetragenen Korrekturen sind durch die Kopie rekonstruierbar, da Handke einige der mitkopierten Ausbesserungen mit schwarzem Filzstift wieder strich. Diese Fassung unterscheidet sich noch deutlich von der überarbeiteten zweiten Fassung. Vor allem im hinteren Teil wurde von Handke später viel gestrichen, aber auch eingefügt.

Kleine Abweichungen zum veröffentlichten Text zeigen auch die am Figurenblatt angeführten und im Text vorkommenden Namen. Den »GROSSVATER ODER AHNHERR« (ZU 6) nannte Handke im ersten Akt der ersten Textfassung »Vater« (Bl. II, Bl. 1f.) und ab dem 3. Akt »GROSSVATER« (Bl. 17ff.). »DESSEN ZWEI TÖCHTER« (ZU 6) bezeichnete er zu Beginn als die »ERSTE TOCHTER« und die »ZWEITE TOCHTER« (Bl. 5ff), ab dem 6. Akt und nachträglich auch am Figurenblatt jedoch als »erste Schwester« und »zweite Schwester« (Bl. II). Handke versuchte, wie es scheint, mit einer im Verlauf des Stücks sich verändernden Benennung der Familienmitglieder die vergehende Zeit, den Generationenwechsel anzudeuten. Diesen an den Figurennamen angezeigten Wandel hat Handke ab der Textfassung 1b gestrichen. Die als »RAUMVERDRÄNGERROTTE« (ZU 6) bezeichneten »Bösewichter« waren in der ersten Fassung eine »[-]bande« (Bl. II), die keinen »HÄUPTLING« (ZU 6), sondern einen »ANFÜHRER« (Bl. 39) hatte. Statt der drei »LETZTEN KÖNIGE« (ZU 6) gab es in der ersten Fassung nur einen »letzte[n] König (stumm)« (Bl. II), vielleicht als Anspielung auf den »slowenische[n] Mythenkönig und Erlöser der Nation Kralj Matjaž« (Hafner 2008, S. 310), und ein »Kind« (Bl. II), das aber bereits am Figurenblatt wieder aus dem Register gestrichen wurde. (kp)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

ZURÜSTUNGEN FÜR DIE UNSTERBLICHKEIT [/] Ein Drama Königsdrama [Bl. I]; Zurüstungen für die Unsterblichkeit [/] Drama [Bl. 1]

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  11. Januar 1995 [Bl. 1]; 12. Jan. 1995 [Bl. 1]; 13. Jan. 1995 [Bl. 3]; 14. Jan. 95. [Bl. 6]; 15. Jan. 95. [Bl. 8]; 16. Jan 95. [Bl. 11]; 17. Jan. 95. [Bl. 13]; 18. Jan. 95. [Bl. 15]; 19. Jan. 95. [Bl. 17]; 20. Jan. 95. [Bl. 20]; 21. Jan. 95. [Bl. 22]; 22. Jan. 95. [Bl. 25]; 23. Jan. 95. [Bl. 28]; 24. Jan. 95. [Bl. 30]; 25. Jan. 95. [Bl. 32]; 26. Jan. 95. [Bl. 34]; 27. Jan. 95. [Bl. 36]; 28. Jan. 95. [Bl. 38]; 29. Jan. 95. [Bl. 40]; 30. Jan. 95. [Bl. 42]; 31. Jan. 95. [Bl. 45]; 1. Febr. 1995 [Bl. 47]; 2. Febr. 1995. [Bl. 49]; 3. Febr. 1995 [Bl. 51]; 4. Febr. 1995 [Bl. 53]; 5. Febr. 1995 [Bl. 55]; 6. Febr. 1995 [Bl. 57]; 7. Febr. 1995 [Bl. 60]; [8]. Febr. 1995 [Bl. 62]; 9. Febr. 1995 [Bl. 64]; 10. Febr. 1995 [Bl. 66]; 11. Febr. 1995 [Bl. 68]; 12. Febr. 1995 [Bl. 71]; 13. Febr. 1995 [Bl. 73]; 14. Febr. 1995 [Bl. 76]; 15. Febr. 1995 [Bl. 78]; 16. Febr. 1995 (Haus) [Bl. 81]; 17. Febr. 1995 [Bl. 83]; 18. Febr. 1995 [Bl. 86]; 24. Febr. 1995 [Bl. 89]; 25. Febr. 1995 [Bl. 91]; 26. Febr. 95. [Bl. 94]; 27. Febr. 1995 [Bl. 97]; 28. Febr. 1995 [Bl. 100]; 8. März 1995 [Bl. 104]; 9. März 1995 [Bl. 104]; 10. März 1995 [Bl. 108]; 11. März 1995 [Bl. 114]; 12. März 1995 [Bl. 118]; 12. März 1995, Sonntag, Wind, lau [Bl. 121]
Datum normiert:  11.01.1995 bis 12.03.1995
Entstehungsorte (laut Vorlage): 

Haus [Bl. 31]

Entstehungsorte (ermittelt):  Chaville, evt. auch Viroflay (siehe ÖLA 326/W54, Bl. 118)

Materialart und Besitz

Besitz:  unbekannt
Art, Umfang, Anzahl: 

1 Typoskript 1-zeilig und 2-zeilig, [124 Blatt, I-III,] pag. 1-121, mit eh. Korrekturen

Format:  A4
Schreibstoff:  unbekannt

Ergänzende Bemerkungen

Bemerkungen: 

Akt 1 (Bl. 1), 2 (Bl. 6), 3 (Bl. 11), 4 (Bl. 17), 5 (Bl. 20), 6 (Bl. 21), 7 (Bl. 39), 8 (Bl. 47), 9 (Bl. 66), 10 (Bl. 71), 11 (Bl. 78), 12 (Bl. 100), 13 (Bl. 101)