Frauen in Bewegung

Wertheimstein, Franziska von
1844 - 1907

Franziska von Wertheimstein

Franziska von Wertheimstein

Josephine und Franziska von Wertheimstein (mit Lenbach)

Franziska von Wertheimstein
aus: Wiener Bilder, Nr. 6, 1907

  1. Biographie:

    • AEIOU - Österreich-Lexikon

    • Lexikon: Literatur in der Wiener Moderne

    • Wertheimstein Franziska v., * 17.8.1844 Wien, + 19.2.1907 Wien 19, Döblinger Hauptstr. 96 (Villa Wertheimstein; Döblinger Frdh., Israelit. Abt.), To. des Bankiers Leopold W. u. dessen G. Josephine. Wurde von Dr. Eduard Wessel, einer starken u. eigenart. Persönlichkeit, erzogen. 1876 erstand ihr Vater von den Arthaberschen Erben die Döblinger Villa, wo für Franziska ein geistig-gesellschaftl. leben von einmal. Repräsentation erstand. Zum engsten Freundeskreis zählte Ferdinand v. Saar; je älter Franziska u. Saar wurden, desto näher fanden sie zueinander. W. war eine große Wohltäterin, deren persönl. Hilfsbereitschaft allerdings oft bedenkenlos mißbraucht wurde. Im Okt. 1906 kam sie schwer leidend aus Meran nach Döbling; bereits kurz nach ihrer Abreise nach Meran hatte Saar, an Krebs erkrankt, am 23.7.1906 seinem Leben ein Ende gesetzt. Als Franziska Symptome einer beginnenden Geisteskrankheit zeigte, breitete ihr Arzt Dr. Josef Breuer, ein früher Mitarb. Sigmund Freuds, über ihre letzten Wochen einen Schleier ausgeschalteten Bewußtseins. Ihren Besitz in Oberdöbling vermachte sie testamentar. der Stadt W. "zum Wohl der Bevölkerung"; er wurde als Kunststätte ausgestaltet u. ist heute Heimstätte des Bezirksmuseums Döbling u. der Sobekschen Uhrensammlung.
      (aus: Czeike)

    • Ein Millionengeschenk für Wien.
      Still und abgeschieden ist in ihrer Villa in Oberdöbling am 19. v. M. nach jahrelangem Leiden eine edle Menschenfreundin im Alter von 63 Jahren gestorben: Franziska v. Wertheimstein. "Fräulein Franzi", wie sie unter den zahlreichen Armen genannt wurde, die von ihr jahrelang unterstützt wurden, hat auch nach ihrem Tode einen Beweis ihres edlen Herzens gegeben. Sie hat in ihrem Testament ihren ausgedehnten und auf mehr als eine Million geschätzten Besitz in Oberdöbling der Kommune Wien vermacht. Das Herrenhaus soll in eine Volksbibliothek umgewandelt, der herrliche Park zu einem öffentlichen Garten umgestaltet werden.
      (aus: Wiener Bilder, Nr. 6, 1907)

  2. Sekundärliteratur:

    • Bartl, Johann: Villa Wertheimstein : vom geistigen Treffpunkt zum musealen Gedenkraum. - Wien, Univ., Dipl.-Arb., 1990
      Signatur: 1330871-C
    • Ewart Felicie: Zwei Frauen-Bildnisse zur Erinnerung. - Wien : Gomperz, 1907
      Signatur: 235504-C
    • Führer durch die Gedenkzimmer der Villa Wertheimstein. - Wien : Verl. d. Gemeinde Wien, ca. 1907
      Signatur: 739.502-A
    • Gomperz, Heinrich (Hrsg.): Briefe an, von und um Josephine von Wertheimstein. - Wien : Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1981
      Signatur: 392392-B.L.390 u. 713503-B.390
    • Holzer, Rudolf: Villa Wertheimstein : Haus der Genien und Dämonen ; mit unveröffentlichten Gedichten, Briefen und Tagebuchaufzeichnungen. - Wien : Bergland, 1960
    • Signatur: 863469-B.118/120
    • Kobau, Ernst (Hrsg.): Rastlos zieht die Flucht der Jahre ... : Josephine und Franziska von Wertheimstein - Ferdinand von Saar. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1997
      Signatur: 1497906-C u. 1497907-C
    • Schwarz, Godehard: Tullner Hof - Villa Wertheimstein - Döblinger Bezirksmuseum : Geschichte eines Döblinger Hauses. - Wien [u.a.] : Jugend & Volk, 1979
      Signatur: 1171610-B.Per.25

  3. Links:

Letztes Update: 21. Februar 2006