Frauen in Bewegung

Wartensleben, Gabriele von (geb. Andrian-Werburg)
1870 - 1953

Gabriele von Wartensleben
aus: Jahresbericht des Vereines für Erweiterte Frauenbildung. 12. Jg., 1899/1900
  1. Biographie:

    • geb. am 24. April 1870 in Ansbach (Bayern) als Tochter des Anthropologen, Etnographen und Ehrendoktors der Wiener Universität, Ferdinand Freiherr von Andrian-Werburg, und dessen Gattin Cäcilie Meyerbeer (Tochter des Komponisten Giacomo Meyerbeer); Schwester des Literaten, Literaturhistorikers und Diplomaten Leopold Andrian-Werburg
    • am 27. Mai 1890 Eheschließung mit Dr. Konrad Graf Wartensleben; 1891 wird ihr Sohn Wilhelm geboren (der im Alter von 20 Jahren in Frankfurt stirbt); die Ehe wird bereits 1895 in Berlin geschieden
    • 1895 legt sie in Zürich die Matura ab und studiert an den Universitäten Zürich (siehe Matrikel-Verzeichnis), Leipzig und Heidelberg klassische Philologie und deren Hilfswissenschaften, sowie klassische Archäologie
    • Dissertation an der Universität Wien: "Begriff der griechischen Chreia und Beiträge zur Geschichte ihrer Form", erschienen 1901 in Heidelberg
    • promoviert am 3. Mai 1900 als erste Studentin an der Universität Wien zum Dr.phil., ohne jemals dort studiert zu haben (die zweite wird Cäcilie Wendt sein) (siehe: Frauen-Werke. 8. Jg., 1900, Nr. 6 und Österreichische Lehrerinnen-Zeitung, 8. Jg., 1900, Nr. 10)
    • von 1900 bis 1925 lebt sie in Frankfurt mit kurzen Unterbrechungen 1911-1912 und 1922-1923, die sie in München verbringt
    • seit 1905 unterrichtet sie in verschiedenen Frankfurter Schulen und zwischen 1911 und 1921 leitet sie die Lehrerinnenfortbildung
    • zwischen 1908 und 1914 unterhält sie gute Verbindungen zum Psychologischen Institut der Frankfurter Akademie für Sozialwissenschaften
    • gilt als eine der Pionierinnen der Gestaltpsychologie (siehe: Sekundärliteratur)
    • von Oktober 1925 bis 1933 lebt sie in Schaan, Liechtenstein
    • am 22. März 1933 geht sie nach Basel, wo sie sich als Lehrerin und Autorin betätigt
    • sie stirbt am 12. August 1953

  2. Werke in der ÖNB:

    • Begriff der griechischen Chreia und Beiträge zur Geschichte ihrer Form. - Heidelberg, Winter 1901
      Signatur: 410.754-B
      UB-Wien: I 268.282
    • Wahrhaftigkeit und Wesenserfüllung. - Regensburg, Habbel (1925)
      Signatur: 818.716-A.The

  3. Sekundärliteratur:

    • Die ersten weiblichen Doctoren der Philosophie an der Wiener Universität. - In: Frauen-Werke, 7. Jg., Nr. 6, 1900, S. 1 ff.
      Ariadne-Sonderaufstellung: FIB 57
    • Harper, R. S., Newman, E. B. & Schab, F. R.: Gabriele Gräfin von Wartensleben and the birth of Gestaltpsychologie. - In: Journal of the History of the Behavioral Sciences 21 (1985) 2, S. 118-123)
      Bestand: ZBMed-900 41.987
    • Stemberger, Gerhard: Gabriele von Wartensleben (1870–1953). Die Gestalt-Gräfin: Pionierleistungen in der Frühzeit der Gestalttheorie. In: Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie 2.2010,(1), 42–45.
      Signatur: 2,019.461-C.Neu-Per.2.2010
    • Wanger, Thomas: Liechtensteiner Spuren einer Pionierin der Gestaltpsychologie : Dr. Gabriele Gräfin von Wartensleben, geb. Freiin von Andrian-Werburg (1870-1953) in Schaan. -2005.
      Signatur: Ariadne-02.014.Neu-Kat

  4. Nachlässe und Autographen:

Letztes Update: 18. Dezember 2008