Frauen in Bewegung

Paoli, Betty (Pseud.) (wirkl. Name: Barbara Elisabeth Babette Glück; auch: Branitz, Barbara Grund)
1814 - 1894

Betti Paoli

Betty Paoli

  1. Biographie:

    • AEIOU Österreich-Lexikon

    • Wikipedia

    • Deutsche Dichterinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart

    • Glück Elisabeth, geb. 30. December 1815 [sic!], Pseudo Betti Paoli, war von 1833 bis 1835 als Erzieherin in Schlesien und Russland thätig. Sie war in Verkehr mit Grillparzer, Lenau und Bauernfeld und anderen berühmten Männern ihrer Zeit und wurde 1843 Gesellschafterin der Fürstin Schwarzenberg, an welche sie die Bande innigster Freundschaft knüpften, bis diese der Tod 1848 entriss. Nach dem Tode der Fürstin unternahm sie große Reisen ins Ausland, lebt aber seit 1852 in Wien, um sich ganz ihrer schriftstellerischen Thätigkeit zu widmen, nachdem sie den Unterricht in den vornehmen Häusern der Residenz aufgegeben hatte. Ihr erstes Gedicht, betitelt: "An die Männer unserer Zeit", erschien 1832. Später führte sie das Theater- und Kunstreferat im "Wiener Lloyd", jetzt "Österreichische Zeitung" und schrieb auch für die "Neue freie Presse", die "Münchner allgemeine Zeitung" u.a. Auch als Übersetzerin war sie thätig und von ihr stammen die auch im Wiener Burgtheater aufgeführten Übertragungen: "Die Biedermänner" und "Gregoire".
      (aus: Nigg)

    • Paoli,, Betti (Glück, Elisabeth), Schriftstellerin, geb. in Wien am 30. Dezember 1815. Kaum 15 Jahre alt, war sie gezwungen, da ihre Mutter verarmte, ihre Studien zu unterbrechen, um als Erzieherin sich und der Mutter in Wien, Schlesien und Russland (1833-1835) Lebensunterhalt zu verschaffen. Schon als junges Mädchen dichtete P. und veröffentlichte ihr erstes Gedicht, betitelt: "An die Männer unserer Zeit", in Witthauer's "Wiener Zeitschrift" im Jahre 1832. Sie verkehrte mit Grillparzer, Lenau, Bauernfeld und anderen hervorragenden Männern ihrer Zeit sehr intim. 1843 wurde sie Gesellschaftsdame der Fürstin Schwarzenberg, mit der sie ein inniges Freundschaftsband verknüpfte. Nach dem Tode der Fürstin im Jahre 1848 unternahm P. grössere Reisen im Auslande, versuchte es vergeblich, in Paris heimisch zu werden, und lebt seit 1852 in Wien, wo sie sich gänzlich ihren literarischen Arbeiten widmet. Anfänglich erteilte sie in vornehmen Häusern Unterricht in der französischen, englischen, italienischen, spanischen und russischen Sprache, wendete sich jedoch später der Journalistik zu. Sie führte das Theater- und Kunstreferat in der "Österreichischen Zeitung" (früher "Wiener Lloyd") und wurde dann ein beliebter Gast im Feuilleton der "Neuen Freien Presse", der Münchener "Allgemeinen Zeitung" etc. P. trat auch als Übersetzerin lyr. und dram. Werke auf. Unter dem Pseudonym "Branitz" gewann sie Dumas' "Biedermänner" und Banville's "Gringoire" der deutschen Bühne. P. schreibt jedoch meistens Gedichte und erschienen ihre ersten "Gedichte" (Lenau gewidmet) im Jahre 1841, "Nach dem Gewitter" (1843), "Die Welt und mein Auge" (Erzählungen, 18449; "Romanceero" (Epische Gedichte, 1845), "Neue Gedichte" (1850), "Lyrisches und Episches" (1855), "Neueste Gedichte" (1870), sowie eine Anzahl kunsthistorischer Abhandlungen und kritischer Studien: "Wiens Gemäldegalerien in ihrer kunsthistorischen Bedeutung" (186), eine kritische Studie "Franz Grillparzer's Werke" (1875) und eine Biographie von "Julie Rettich" (1866). Während ihre Erzählungen anerkanntermassen an Unklarheit und Farbenblässe der Charakteristik leiden, spiegeln ihre Gedichte eine bedeutende Individualität. Der Schatten eineer grossen Herzens- und Lebenstäuschung breitet sich über ihre Verse, eines gewaltigen Schmerzes, mit dem sie tapfer ringt. Nur inneres Erlebnis, nur innere Stimmung wurde ihr zum Gedicht und ihr Innenleben kam zu so mächtigem Ausdruck, dass sie Grillparzer "den ersten Lyriker Österreichs" nannte. Ihre Werke sind bis auf "Romancero" (Leipzig, Georg Wigand) und "Neueste Gedichte" (Wien, Gerold) bei Gustav Heckenast in Budapest erschienen. I. Habsburgerg. 5.
      (aus: Eisenberg)

    • Paoli, Betty, Pseud. für Barbara Elisabeth (Babette) Glück, österr. Schriftst., *Wien 30.12.1814, +Baden bei Wien 5.7.1894. Erzieherin u. Gesellschafterin in Häusern des Hochadels. Schrieb für die ztg "Lloyd" die Burgtheaterreferate u. das wöchentl. Feuilleton. Verf. Gedichte von starker Empfindung, vollendeter Form u. individuellem Ausdruck.
      (aus: Lexikon der Frau)

    • GLÜCK, Barbara Elisabeth Babette (Pseud.: Betty Paoli)
      geb. 30.12.1815 in Wien
      gest. 5.7.1894 in Baden bei Wien
      (Eig. Barbara Grund). Vater war Arzt in Wien. Sie war 1843 Gesellschafterin der Fürstin Schwarzenberg. Freundschaft mit Marie v. Ebner-Eschenbach in: Anton Bettelheim: M.v.E.E. Berlin 1900, S. 218 ff.
      (aus: Friedrichs)

    • Glück Babette (Barbara) Elisabeth, Ps. Betty Paoli, Dichterin. * Wien, 30. 12. 1814; + Baden b. Wien, 5. 7. 1894. Uneheliche Tochter eines ung. Edelmannes; mußte seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr sich und ihre Mutter erhalten; zuerst Erzieherin in Rußland und Polen, kehrte sie 1835 nach Wien zurück und war Mitarbeiterin bei verschiedenen Zeitschriften, Sprachlehrerin und Übersetzerin. Fand im Hause der Gattin des Philanthropen Josef Wertheimer Aufnahme und befreundete sich mit Grillparzer, Stifter, Feuchtersleben etc. 1843-48 Gesellschafterin der Fürstin Marianne Schwarzenberg, der Witwe des FM. Karl S., 1849 Gesellschafterin in Dresden, Reisen durch Deutschland und nach Paris. Seit 1852 lebte sie wieder in Wien und war Literatur-, Theater- und Kunstreferentin des "Wiener Lloyd" und der "Österr. Zeitung". Freundschaft mit H. Laube. Seit 1855 lebte sie bei ihrer Freundin Ida v. Fleischl-Marxow. Bedeutende Lyrikerin, von Byron ausgehend, Lenau geistig und persönlich verbunden, schwermütig, grüblerisch, religiös, freimütig, empfindungsstark; glänzende Essayistin; Übersetzerin Turgenjews und Puschkins.
      (aus: ÖBL)

    • Betty Paoli, Pseudonym für Barbara Elisabeth Babette Glück, geboren 1814 in Wien, gestorben 1894 in Baden bei Wien; arbeitete als Erzieherin und Gesellschafterin in Rußland, Polen, seit 1835 wieder in Wien, wo sie ihren Lebensunterhalt durch Stundengeben und Übersetzungen verdiente, seit 1841 Gesellschafterin im Haus Wertheimer, seit 1843 bei der Fürstin Schwarzenberg, nach dem Tod der Fürstin lebte sie seit 1852 bei ihrer Freundin Ida Fleischl-Marxow; war mit Marie von Ebner-Eschenbach befreundet und hatte zahlreiche Kontakte mit Künstlern ihrer Zeit; anerkannte Lyrikerin, schrieb auch Erzählungen, Essays.
      (aus: Gürtler)

    • Betty Paoli, Pseudonym für Barbara Elisabeth Glück
      Geboren am 30.12.1814 in Wien, gestorben am 5.7.1894 in Baden bei Wien.
      Uneheliche Tochter eines ungarischen Edelmannes. Sie erhielt eine gute Ausbildung im Haushalt ihres Stiefvaters, der früh starb. Nachdem ihre Mutter ihr Vermögen verloren hatte, verdiente Betty Paoli ihren Lebensunterhalt durch Stundengeben, Übersetzungen und Gedichtveröffentlichungen. Ihre Gedichte fanden bei ihren Zeitgenossen höchste Anerkennung. Grillparzer nannte sie den »ersten Lyriker Österreichs«. Sie veröffentlichte auch mehrere Novellen und war eine begabte Essayistin und Übersetzerin.
      (aus: Brinker-Gabler)

  2. Werke in der ÖNB:

    • Die Brüder. Anna. Zwei Erzählungen. Wien o.J. – (Deutsch-österreichische National-Bibliothek. 205.206)
      Signatur: 186514-B.205.206
    • Gedichte von Betty Paoli. - Pesth : Heckenast, 1841
      Signatur: 28.Q.74
    • Nach dem Gewitter. Gedichte. - Pesth, Gustav Heckenast 1843
      Signatur: *28.Q.117
      Online bei ANNO (zweite Aufl., 1850)
    • Die Welt und mein Auge. Novellen von Betty Paoli. (pseud.) - Pesth : Heckenast, 1844. 3 Bd.
      Online bei ANNO
      Signatur: 227.488-A
    • Romancero. - Leipzig, G. Wigand 1845
      Signatur: 5215-B.Alt
    • Lyrisches und Episches. - Pesth : Heckenast, 1855
      Signatur: 1598532-A
    • Neue Gedichte. 2. verm. Aufl. - Pest, Gustav Heckenast 1856
      Signatur: 9194-B
    • Dichterbuch aus Östreich hrsg. von Emil Kuh. [enth. Beiträge u.a. von Betty Paoli] - Wien, Gerold 1863
      Signatur: 159323-A und 627270-A.The
    • Wiens Gemälde-Gallerien in ihrer kunsthistorischen Bedeutung. - Wien, C.Gerolds Sohn 1865
      Signatur: 112667-B und 781206-B.Alb
    • Julie Rettich. Ein Lebens- und Charakterbild von Betty Paoli (Pseud.) - Wien : Leopold Sommer,1866
      Signatur: 621.289-B.Th und 640.162-B.Th
      Online bei ANNO
    • Neueste Gedichte. - Wien, C. Gerolds Sohn 1870
      Signatur: 160136-B
    • An Carl La Roche. Zum 15. März 1873. Betty Paoli (Pseud.) - Wien : Rosner, 1873
      Signatur: 624.708-B.Th
    • Grillparzer und seine Werke. Von Betty Paoli. (pseud.) - Stuttgart : Cotta, 1875
      Signatur: 623.079-B.Th
    • An Ludwig und Zerline Gabillon. Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum. Von Betty Paoli. - Wien : Selbstverl., 1878
      Signatur: 624.698-B.Th
    • Morgenständchen an Adolf Sonnenthal zu seinem 25-jährigen Jubiläum von Betty Paoli. (pseud.) - Wien : Vernay, 1881
      Signatur: 624.714-B.Th
    • Gedichte. Auswahl und Nachlaß. Mit einem Bildnis der Dichterin nach Kriehuber. - Stuttgart, J.G. Cotta 1895
      Signatur: 91414-B
    • Die schwarzgelbe Hyäne. Eingel. u. ausgew. v. Joseph Halper. - Graz & Wien : Stiasny (1957). - (Das österreichische Wort. 19)
      Signatur: 879387-B.19
    • Was hat der Geist denn wohl gemein mit dem Geschlecht? / Hrsg. u. eingel. von Eva Geber Wozonig. - Wien : Mandelbaum-Verl., 2001
      Signatur: 1663503-B

  3. Sekundärliteratur:

    • Adamec, Friedrich: Betty Paoli und ihr Freundeskreis. - Wien 1951. - Wien, phil. Diss. 11. Juli 1957
      Signatur: 888765-C
    • Bettelheim-Gabillon, Helene: Betty Paoli : ein Gedenkblatt zu ihrem hundertsten Geburtstag. - (Braunschweig, George Westermann 1915.) – In: Westermanns Monathefte Jg 59. 1914/15.
      Signatur: 62333-C.The
    • Bettelheim-Gabillon, Helene: Einleitung. - In: Bettelheim-Gabillon, Helene: Betty Paolis Gesammelte Aufsätze. - Wien, 1908
      Signatur: 221.683-B.9, 434.165-B.Per.9 und 622.378-B.9
    • Bettelheim-Gabillon, Helene: Zur Charakteristik Betty Paolis : nach alten und neuen Quellen. - Wien, Konegen 1900. - In: Jahrbuch d. Grillparzergesellschaft 1900
      Signatur: 622919-B.The
    • Ebner-Eschenbach Marie v.: Betty Paoli. – In: Die Wienerin im Spiegel der Jahrhunderte. Eingeleitet und hrsg. von Raoul Auerhheimer. - Wien, Amalthea-Verlag 1928
      Signatur: 566630-B
    • Gürtler, Christa: Eigensinn und Widerstand : Schriftstellerinnen der Habsburgermonarchie. - Wien : Ueberreuter, 1998.
      Signatur: 1539406-B und 1539407-B
    • Halper, Josef: Einleitung. - In: Paoli, Betty: Die schwarzgelbe Hyäne. - Graz [u.a.] : Stiasny, 1957, S. 5 - 30
      Signatur: 879387-B.Neu.19
    • Kernmayer, Hildegard: Judentum im Wiener Feuilleton (1848-1903) : exemplarische Untersuchungen zum literarästhetischen und politischen Diskurs der Moderne. - Graz, Univ., Diss., 1997
      Signatur: 1506188-C
    • Klepitsch, Christine: Betty Paoli. - Klagenfurt, Univ., Dipl.-Arb., 2004
      Signatur: 1768998-C
    • Lewinsky, Joseph: Gedenkrede auf Betty Paoli. - Wien, (Knöpflmacher) 1895
      Signatur: 84931-B und 623178-B.The
    • Rabitsch, Aurelia: Betty Paoli als Epikerin. - Graz, phil. Diss. 22. November 1973
      Signatur: 1112113-C
    • Rose, Ferrel: Betty Paoli. – In: Major figures of nineteenth-century Austrian literature. Riverside, Calif., 1998, S.387 – 416
      Signatur: 1591883-B
    • Scott, A.: Betty Paoli an austrian poetess of the 19. century. - London, Routledge (1927)
      Signatur: 559747-B
    • Stürzl, Erwin: Betty Paoli : a Byronic Disciple? – In: Stuerzl, Erwin: Gaben der Zeit. Fruits of time. – Salzburg : Inst. f. Anglistik u. Amerikanistik, Univ. Salzburg 1989. (Poetic Drama & poetic theory. 27,7) (Salzburg Studies in English literature)
      Signatur:1095301-B.27,7
    • Wallner, Viktor: Zwischen Fächer und Bubikopf : die "vergessene" Emanzipation in Baden ; Fanny Arnstein, Karoline Pichler, Betty Paoli, Marianne Hainisch, Adolfine Malcher. - Baden : Ges. d. Freunde Badens u. Städt. Sammlungen - Archiv, Rollettmuseum d. Stadtgemeinde Baden, 1993
      Signatur: 1329082-B-Per.4,2
    • Werner, Richard Maria: Betty Paoli. - Preßburg, Heckenast's Nachf., 1898. – In: Österreich-Ungar.Revue. Bd 23
      Signatur: 90053-B
    • Wozonig, Karin: Die Literatin Betty Paoli : eine Studie zur weiblichen Mobilität im 19. Jahrhundert. - Wien, Univ., Dipl.-Arb., 1995
      Signatur: 1454341-C
    • Wozonig, Karin S.: Die Literatin Betty Paoli : weibliche Mobilität im 19. - Wien : Löcker, 1999. - (Sonderpublikationen der Grillparzer-Gesellschaft ; 4) - Zugl.: Wien, Univ., Dipl.-Arb., 1995
      Signatur: 1280346-B.4.Per
    • Wozonig, Karin S.: Betty Paoli, poetess and journalist : writing in the year of the revolution 1848. – In: The other Vienna. - Wien, 2002, S.85 – 94
      Signatur: 1280346-B.Per.5
    • Zechner, Rosa: "In unwandelbarer Zuneigung ergeben" : Betty Paoli (1814 - 1894) und ihr Freundinnenkreis , 1993. - In: L' homme 4 (1993), 1 : Der Freundin?, S.18 – 39
      Signatur: 1349756-C.Per
    • Zinck, Karl Hugo: Betty Paoli und Adalbert Stifter. - In: Vierteljahresschrift des Adalbert Stifter-Instituts des Landes Oberösterreich 22 (1973)
      Signatur: 811.049-C.Neu-Per
    • Zinck, Karl Hugo: Betty Paoli (1814-1894) und Dr. Josef Breuer (1842-1925) in ihrer Zeit. - In: Vierteljahresschrift des Adalbert Stifter-Instituts des Landes Oberösterreich 25 (1976
      Signatur: 811.049-C.Neu-Per

  4. Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):

    • Bildnis in jungen Jahren: Pg 329:I(1), NB 507.777
    • Bildnis in jüngeren Jahren: Pg 329:I(2), NB 500.596
    • Bildnis in mittleren Jahren: Pf 329:C(1)
    • Bildnis (um 1883): Pf 329:C(2), NB 523.828, Pf 329:C(2a), NB 523.829, Pf 329:C(2b), Pf 329:B(5), NB 533.830
    • Bildnis: Pf 329:C(3)
    • Bildnis: Pf 329:C(4)
    • Bildnis in jüngeren Jahren: Pf 329:B(1), NB 530.389
    • Bildnis: Pf 329:B(2)
    • Bildnis: Pf 329:B(3)
    • Bildnis: Pf 329:B(3E)
    • Bildnis in reifen Jahren: Pf 329:B(4)
    • Bildnis: Pf 329:B(4E)
    • Altersbildnis: Pf 329:B(6), NB 521.118
    • Altersbildnis: Pf 329:B(7)

  5. Online verfügbare Werke:

  6. Nachlässe und Autographen:

Letztes Update: 6. Juli 2007