Frauen in Bewegung

Janitschek, Maria (geb. Tölk, Pseud.: Marius Stein)
1859 - 1927

Maria Janitschek

Maria Janitschek
Quelle: Neue Frauen? Neue Männer!

Maria Janitschek
Quelle: Meisternovellen Deutscher Frauen. 1907

Maria Janitschek

Maria Janitschek

  1. Biographie:

    • Ausgewählte Lyrik deutschsprachiger Dichterinnen

    • Janitschek, Maria, geb. Tölk, Pseud. Marius Stein, österr. Schriftste., *Mödling bei Wien 23.6.1860, +München 28.4.1927. Verh. 1882 mit dem Kunsthistoriker Hubert J. Leitmotiv ihrer Lyrik u. Romane ist die Liebe, die Stellung der Frau zum Manne, zur Gesellschaft. Die gleiche Sehnsucht nach Schönheit, die Scheu od. Flucht vor dem leben, wie sie ihre Frauengestalten empfinden, machten die Dichterin in ihrer Frühzeit zur Romantikerin u. Symbolistin. Ihre späteren Werke sind reine Unterhaltungsromane.
      (aus: Lexikon der Frau)

    • Janitschek Maria, geb. Tölk, Ps. Marius Stein, Schriftstellerin. * Mödling (N.Ö.), 22. 7. 1859; + München, 24. 4. 1927. Wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Ungarn auf, heiratete 1882 den Prof. für Archäol. und Kunstgeschichte an der Univ. Straßburg Hubert J., folgte ihm 1891 nach Leipzig und lebte nach seinem Tode 1893 in Berlin, schließlich in München. Lyrikerin und Erzählerin, die anfangs temperamentvoll und ankläger. Fragen der Frauenemanzipation und des Geschlechtslebens aufgriff, sich aber später der Unterhaltungsliteratur zuwandte.
      (aus: ÖBL)

    • MARIA JANITSCHEK (1859 - 1927): Maria Janitschek war das uneheliche Kind einer Offizierswitwe und wuchs in dürftigen Verhältnissen in Ungarn auf. Seit ihrem neunzehnten Lebensjahr lebte sie in Graz und veröffentlichte unter dem Pseudonym Marius Stein journalistische Arbeiten. Nach ihrer Heirat mit dem Straßburger Kunsthistoriker Hubert Janitschek widmete sie sich literarischen Arbeiten. Leitmotive ihres Werks sind die Stellung der Frau zum Mann und in der Gesellschaft. Ihren ersten Gedichtband "Irdische und unirdische Träume" veröffentlichte sie 1889; er enthielt das Gedicht "Ein modernes Weib", das heftige Ablehnung hervorrief. Ihre häufig der Prosa angenäherten Gedichte behandeln oft religiöse Themen, vor allem Stoffe aus dem Alten Testament. Nach dem Tod ihres Mannes (1893) lebte sie in Berlin und später München. Nach der Jahrhundertwende veröffentlichte sie fast ausschließlich Erzählungen, Novellen und Romane.
      (aus: Brinker-Gabler)

    • JANITSCHEK, geb. Tölk, Maria (Pseud.: Marius Stein)
      geb. 22.7.1859 (nicht 1860) in Mödling bei Wien. A.
      gest. 28.4.1927 in München
      Sie war die uneheliche Tochter der Anna Tölk in Mödling. Geh. 1882 Kunsthistoriker Hubert Janitschek (gest. 1893). (aus: Friedrichs)

    • Janitschek, Maria, geb. Tölk (Ps. Marius Stein), * 22.7.1859 in Mödling/Wien, + 28.4.1927 in München.
      Gedichte, Novellen, Romane, Erzählungen
      Maria Janitschek wurde als uneheliches Kind der Anna Tölk geboren, die einer Offiziersfamilie entstammte. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Ausbildung erhielt sie zum Teil in einer ungarischen Klosterschule. Mit 19 Jahren ging sie in Begleitung ihrer Mutter nach Graz, wo unter dem Pseudonym Marius Stein ihre ersten journalistischen Arbeiten entstanden. Sie schrieb u.a. für die "Moderne Dichtung" und die "Wiener Rundschau". 1882 heiratete sie den Kunsthistoriker und Professor Hubert Janitschek, mit dem sie in Straßburg und Leipzig lebte. Nach dem Tod ihres Mannes 1893 ging sie nach Berlin, später nach München. Ihre ersten Buchpublikationen waren Gedichtanthologien und Novellensammlungen. Das in dem Band Irdische und unirdische Träume (1889) enthaltene Gedicht "Ein modernes Weib" zeigt die Richtung, in der Maria Janitschek schrieb. Sie vertrat sehr engagiert die Interessen der bürgerlichen Frauenbewegung, was sich in den Themen ihrer Werke niederschlug. Freizügig schilderte sie die Liebes- und Eheprobleme der Frauen ihrer Zeit. Als ihre Vorbilder nannte sie Emile Zola, Henrik Ibsen und Leo Tolstoi, ihre literarische Heimat lag aber eher bei den Symbolisten. Sie entwarf starke Frauenfiguren, die nicht länger Dulderinnen sind, sondern sich in erbarmungslose Rächerinnen verwandeln, wenn ihnen Unrecht geschehen ist. Weibliche Kampfbereitschaft als Folge von seelischen Verletzungen machte Maria Janitschek auch in ihren später entstandenen Romanen zum Thema, von denen besonders Die Amazonenschlacht (1897) zu nennen wäre. Ihr erzählerisches Werk konzentrierte sich allerdings stärker auf die Frage des Widerstreits zwischen der sinnlich und seelisch ausgerichteten Seite im Menschen. In der bei S. Fischer verlegten Novelle Ins Leben verirrt (1898) erliegt eine empfindsame Frau ihrer Sinnlichkeit. Sie wird aus ihrer seelischen Ruhe gerissen, trifft auf eine nüchterne Gefühlswelt und findet nur im Selbstmord einen Ausweg. Der Zeitroman Mimikry (1903), und der historische Roman Eine Liebesnacht (1908), der zur Zeit der Merowinger spielt, stießen wegen ihres als anrüchig geltenden Inhalts auf scharfe Kritik. Die Novellensammlung Die neue Eva (1902) wurde 1909 in Deutschland verboten.
      (aus: Budke/Schulze)

    • Maria Janitschek (geb. Tölk), Pseudonym: Marius Stein, geboren 1859 als uneheliche Tochter der Anna Tölk in Mödling bei Wien, gestorben 1927 in München, lebte seit ihrem 19. Lebensjahr in Graz, wo sie journalistische Arbeiten veröffentlichte; heiratete 1882 den Kunsthistoriker Hubert Janitschek in Straßburg und folgte diesem 1892 nach Leipzig; nach seinem Tod Übersiedlung nach Berlin, später München; war von Nietzsche beeinflußt, schrieb Erzählungen, Romane, Lyrik.
      (aus: Gürtler)

    • Maria JANITSCHEK
      geborene Tölk, sie verwendete das Pseudonym Marius Stein
      Geb. 1859 in Mödling bei Wien, gest. 1927 in München
      Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Ungarn auf, heiratete 1882 den Universitätsprofessor für Archäologie und Kunstgeschichte [Hubert] Janitschek und ging mit ihm nach Straßburg, Leipzig und Berlin. Nach seinem Tod lebte sie in München.
      Als Lyrikerin und Erzählerin zeigen sich besonders in ihrem frühen Werk starke emanzipatorische Tendenzen. Sie wurde zu Lebzeiten wegen ihrer Darstellung der Sexualität heftig angegriffen.
      (aus: Schmid/Schnedl)

  2. Autobiographie:

    • Auf wen der Schriftsteller hören soll. - In: Anny Wothe (Hg.): Selbsterlebtes : aus den Werkstätten deutscher Poesie und Kunst. - Bremerhaven und Leipzig, 1904, S. 48 - 50
      Signatur: kein Bestand an der ÖNB

  3. Werke in der ÖNB:

    • Die Amazonenschlacht / Maria Janitschek . - Leipzig : Verl. Kreisende Ringe, 1897
      Signatur:1802823-B
    • Buch der Freiheit. Hrsg. von Carl Henckell [enth. Texte u.a. von Maria Janitschek] . - Berlin, Glocke 1893
      Signatur:79395-B
    • Gelandet. - Leipzig : Verlag der Romanwelt, 1897 Signatur: 1803074-B Neu
    • Im Sommerwind : Gedichte. - Leipzig : Verlag Kreisende Ringe, 1895
      Signatur: 1801883-B
    • Lilienzauber. - Leipzig : Kreisende Ringe, 1895
      Signatur: 1855189-B
    • Ninive. Roman. - Leipzig : Kreisende Ringe, 1896
      Signatur: 676.398-B
      Online bei ANNO
    • Der Schleifstein : ein Lebensbild. - Leipzig : Verlag Kreisende Ringe, 1896
      Signatur: 1800824-B
    • Sonnenblumen. Hrsg. von Karl Henckell [enth. Texte u.a. von Maria Janitschek] - Stuttgart, Beisbarth & Woelffel 1896
      Signatur: 241242-B.The
    • Kreuzfahrer. - Leipzig : Verlag Kreisende Ringe, 1897
      Signatur: 1801746-B
    • Ueberm Thal. – In: Nord und Süd. Eine deutsche Monatsschrift. Hrsg. von Paul Lindau.- Breslau, Schottlaender 1898, Bd. 84.
      Signatur: 735951-B.Mus
    • Frauenkraft. Novellen. - Berlin : Deutsches Verlagshaus, 1900
      Signatur: 676.397-B
    • Maiblumen. - Leipzig : Seemann, 1902. - (Aus Aproditens Garten ; 1)
      Signatur: 1801894-A.1
    • Feuerlilie. - Leipzig : Seemann, 1902. - (Aus Aproditens Garten ; 2)
      Signatur: 1801894-A.2
    • Pfingstsonne : Novelle. - Breslau : Schlesische Verlags-Anstalt, 1903
      Signatur: 1801884-B
    • Esclarmonde. Ihr Lieben und Leiden. 2. Aufl. - Stuttgart (usw.) : Deutsche Verl.-Anst., 1906
      Signatur: 676.396-B
    • Lustige Ehen : eine Geschichte, in der sich alle kriegen. - Leipzig : Elischer, 1910
      Signatur: 1801062-B
    • Olympier überm Tal : zwei Novellen. - Berlin : Deutsche Volkskultur, ca. 1910. - (Deutsche Volkskultur in Wort, Bild und Klang ; 5)
      Signatur: 1801750-B
    • Saat und Ernte. Die deutsche Lyrik um 1925. In Selbstauswahlen der Dichter und Dichterinnen [u.a. Maria Janitschek] . Mit kurzen Eigenbiographien und Angabe ihrer Werke. Hrsg. von Albert Sergel. - Berlin, Wien (usw.), Dt. Verlagshaus Bong 1924
      Signatur: 552331-B
    • Die Sterne des Herrn Ezelin. Roman. - Leipzig : Elischer, 1915
      Signatur: 676.399-B
    • Vom Weibe : Charakterzeichnungen. - Berlin : Fischer, 1896
      Signatur: 1876719-B
    • Wildes Blut. - Berlin : Herz, 1916
      Signatur: 1804809-A.11

  4. Quellen und Sekundärliteratur:

    • Berg, Leo: Zwischen zwei Jahrhunderten. Gesammelte Essays [u.a. über Maria Janitschek]. - Frankfurt a.M. Rütten u. Loening 1896
      Signatur: 92532-B
    • Brausewetter, Ernst: Meisternovellen deutscher Frauen. - Berlin : Schuster und Löffler, 1897, S. 195 - 201
      Signatur: kein Bestand an der ÖNB
    • Budke, Petra und Jutta Schulze: Schriftstellerinnen in Berlin 1871 - 1945 : ein Lexikon zu Leben und Werk. - Berlin : Orlanda-Frauenverl., 1995 Berlin, 1995
      Signatur: 1440243-C.Neu-Kat
    • Chambers, Helen: Humour and irony in nineteenth-century women's narratives in German / Helen Chambers. - In: Das schwierige neunzehnte Jahrhundert : germanistische Tagung zum 65. Geburtstag von Eda Sagarra im August 1998 / Hrsg.: Barkhoff, Jürgen. - Tübingen : Niemeyer, 2000, S. 389 - 401
      Signatur: 1618205-B.Neu
    • Grant, Alyth F.: Innocence and the language of the body in discourses of the "Jahrhundertwende". - In: German Life and Letters 52 (1999) 3, S. 343 ff.
      Signatur: 834325-B.Neu-Per
      Ariadne-Sonderaufstellung: FIB 78
    • Gürtler, Christa : Eigensinn und Widerstand : Schriftstellerinnen der Habsburgermonarchie / Christa Gürtler ; Sigrid Schmid-Bortenschlager. - Wien : Ueberreuter , 1998
      Signatur: 1539406-B, 1539407-B und 1541240-B.Por
    • Karner, Eleonora: Maria Janitschek : eine Schriftstellerin der Jahrhundertwende. - Salzburg, 1982. - Hausarbeit
      Signatur: kein Bestand an der ÖNB
    • Kliewer, Annette: Die Alleinverantwortlichkeit der Mütter : einige Überlegungen zum Mutter-Tochter-Verhältnis in der Frauenliteratur der Jahrhundertwende. - In: Perspektiven der Frauenforschung / Hrsg.: Bardeleben, Renate von; Patricia Plummer. - Tübingen : Stauffenburg, 1998, S. 219 - 232
      Signatur: 1563102-B.Neu
    • Klugsberger, Theresia: Der semiotische Parcours des weiblichen Subjekts in "Esclarmonde" von Maria Janitschek. - In: Identität / Identity / Identité : Akten des 7. Symposiums der Österreichischen Gesellschaft für Semiotik, Sigharting 1990 / Hrsg.: Bernard, Jeff. - Wien, 1998, S. 197 - 212
      Signatur: 1181108-B.Neu-Per.13
    • Klugsberger, Theresia: Wider die Eindeutigkeit : Maria Janitschek / Sigrid Schmid-Bortenschlager. - In: Deutschsprachige Schriftstellerinnen des Fin de siècle / hrsg. von Karin Tebben. - Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1999
      Signatur: 1585477-B.Neu
    • Lettner, Natalie: "Vom Weibe" oder "chercher la feministe" : Maria Janitschek: eine feministische Autorin oder eine feministische Interpretation? - In: Schwierige Verhältnisse : Liebe und Sexualität in der Frauenliteratur um 1900 / hrsg. von Theresia Klugsberger ... - Stuttgart : Akademischer Verlag Heinz, 1992, S. 151 - 177
      Signatur: 1137447-B.Neu-Per.262
    • Neissl, Julia: Tabu im Diskurs : Sexualität in der Literatur österreichischer Autorinnen. - Innsbruck [u.a.] : Studien-Verlag, 2001
      Signatur: 1612945-B.Neu
    • Schmid-Bortenschlager, Sigrid: Frauenliteratur im 19. Jahrhundert - Ideologie, Fiktion, Realität : dargestellt am Beispiel der Thematik "Versorgungsehe. - In: Begegnung mit dem "Fremden" : Grenzen, Traditionen, Vergleiche / hrsg. von Eijiro Iwasaki. - München : Iudicium-Verl., 1990, S. 246 - 250
      Signatur: 1372767-B.Neu.10
    • Schwartz, Agatha: Shifting voices : feminist thought and women's writing in "Fin-de-siècle" Austria and Hungary. - Montreal & Kingston [u.a.] : McGill-Queen's Univ. Press, 2008
      Signatur: 1872087-B.Neu
    • Spreitzer, Brigitte: Der neuen Eva altes Spiel? : Maria Janitscheks Satire deer Misogynie in misogyner Satire. - In: Spreitzer, Brigitte: Texturen : die österreichische Moderne der Frauen. - Wien : Passagen, 1999, S. 157 - 165
      Signatur: 1477776-B.Neu-Per.8
    • Volsansky, Margarete: Die Lyrik Maria Janitschek's. - Wien, 1950. - Diss.
      Signatur: 788407-C.Neu
    • Wernbacher, Isolde: Maria Janitschek : Persönlichkeit und dichterisches Werk. - Wien, Diss., 1950
      Signatur: 788407-C.Neu

  5. Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):

    • Bildnis: Pg 21.132:I(1)

  6. Online verfügbare Werke:

Letztes Update: 29. April 2009