Frauen in Bewegung

Herzfelder, Henriette
1865 - 1927

Henriette Herzfelder

Henriette Herzfelder
Quelle: NYPL Digital Gallery

  1. Biographie:

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    • AEIOU - Österreich-Lexikon

    • Vorstandsmitglied des Bundes österreichischer Frauenvereine, Redaktrice des vom Bunde herausgegebenen Zentralorganes "Der Bund", Mitglied des ständigen Ausschusses der Zentralstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Wien, Ehrenmitglied des Vereines "Frauenbund" in Brünn, Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des österreichischen Frauenstimmrechtskomitees und verantwortliche Redaktrice der "Zeitschrift für Frauenstimmrecht", Schriftstellerin und Rednerin.
      (aus: Das Frauenstimmrecht : Festschrift. - Wien, 1913, S. 7)

    • Herzfelder Henriette, Schriftstellerin. * Wien, 16. 4. 1865; + Wien, 14. 6. 1927. Hrsg. der Z. des Bundes österr. Frauenver. "Der Bund" (1905-18), in der sie zahlreiche Aufsätze veröffentlichte; Sekretärin der Zentralstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge und Redakteurin der Z. der Zentralstelle; setzte sich besonders für ein Jugendfürsorgegesetz ein. Im Vorstand des Frauenstimmrechtskomitees und Redakteurin der "Z. für Frauenstimmrecht" (1911-18), Leiterin der Pressekomm. des Bundes österr. Frauenver. und Vorstandsmitgl., verfaßte sie zahlreiche Aufsätze über Frauen- und Jugendprobleme.
      (aus: ÖBL)

    • HENRIETTE HERZFELDER (1865 - 1927)
      Henriette Herzfelder kam aus einer alteingesessenen Brünner Familie, die bereits zur Zeit des Toleranzedikts Kaiser Josef II. emanzipiert worden war. Ihr Vater betrieb in Brünn einen Betrieb zur Produktion von Rübsamenöl, das für die Benutzung von Lampen gebraucht wurde. Ihre Mutter starb jung und ihr Vater heiratete ein zweites Mal. Sie hatte zwei Schwestern und eine Halbschwester aus der zweiten Ehe des Vaters. Besonders eng verbunden war sie mit ihrer Schwester Jenny, die von den Nazis ermordet wurde. (...) Die biographischen und beruflichen Daten in den Handbüchern sind teilweise ungenau bis falsch. So ist Herzfelder nicht, wie z. B. im ÖBL angegeben, in Wien geboren, sondern in Brünn, wohin sie auch im Jahr 1907, als 42-jährige noch zuständig war. Auch der Zeitraum ihrer Herausgeberinnenschaft des "Bund", dem Organ des BöFV stimmt nicht. die Schriftleitung der Zeitschrift, die von 1905 bis 1919 bestand, hatte Herzfelder bis Mitte 1915 und nicht, wie im ÖBL angegeben, bis 1918 inne. Im Sommer 1915 legte Herzfelder die Redaktion des "Bund" nieder, ihre vorläufige Nachfolgerin war Daisy Minor. Laut "Bund" waren gesundheitliche Gründe für Herzfelders Rückzug - sie war damals 50 Jahre alt - ausschlaggebend. Im BÖFV war sie auch Leiterin der Pressekommission und Vorstandsmitglied. Sie engagierte sich für das Frauenstimmrecht und war im Vorstand des 1905 gegründeten Frauenstimmrechtskomitees aktiv und Redakteurin der "Zeitschrift für Frauenstimmrecht" (1911-1918). Außerdem war sie Sekretärin der Zentralstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge, wo sie sich insbesondere für ein Jugendfürsorgegesetz engagierte und auch hier die "Zeitschrift für Kinderschutz und Jugendfürsorge" der Zentralstelle redigierte. (...) Im Jahr 1912 (...) trat sie aus dem Judentum aus und blieb konfessionslos. (...) In ihren Aufsätzen setzte sie sich auf profunde Weise mit geschlechterpolitischen und fürsorgerechtlichen Themen auseinander. Herzfelder war eine Verfechterin amerikanischer Fürsorgesysteme. (...) Henriette Herzfelder beteiligte sich auch am Aufbau frauenbewegter Strukturen in ihrer Geburtsstadt Brünn. In einem Aufsatz über die bürgerlichen deutschen Brünner Frauenvereine hob Herzfelder den Einfluß der Wiener Frauenbewegung für die Entstehung des progressiven Vereins "Frauenbund" in Brünn, in dem sie zeitweilig als Schriftführerin fungiert hatte und später zum Ehrenmitglied ernannt wurde, hervor.
      (aus: Malleier, Elisabeth: Jüdische Frauen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung 1890 - 1938. - 2001, S. 42 - 48)

  2. Werke in der ÖNB:

    • Brünner Frauenvereine. - In: Neues Frauenleben, 1902, Nr. 11
      Ariadne-Sonderaufstellung: FIB 113
    • Der Bund : Zentralblatt des Bundes Österreichischer Frauenvereine. - Wien, 1905-1919 (Herausgeberin und zahlreiche Artikel)
    • Zeitschrift für Frauenstimmrecht. - Wien, 1911-1918 (Redakteurin)
    • Die gemeinsame Erziehung der Geschlechter. - Leipzig, 1907
      Signatur: 458.059-B.Per.92.93
    • Frauenbewegung und Sexualethik (Rezension des gleichnamigen Buches). - In: Der Bund, 4. Jg., Nr. 6, 1909, S. 14-15
      Ariadne-Sonderaufstellung: FIB 79
    • Die Kinderschutzgesetze von Colorado und das Jugendgericht in Denver. - Leipzig, 1910
      Signatur: 458.059-B.Per.287/88
    • Ein amerikanischer Erziehungsstaat (Die George Junior Republik) - Leipzig, 1912
      Signatur: 458.059-B.Per. 425/28
    • Das Recht des unehelichen Kindes im neuen schweizerischen Zivilgesetzbuch. - Leipzig, 1913
      Signatur: 458.059-B.Per.453
    • Die organisierte Mütterlichkeit. - Leipzig, 1914
      Signatur: 458.059-B.Per.514
    • Schule und Wehrkraft. Vortr. gehalten in der Sozialpädagogischen Gesellschaft am 29.Okt. 1915. Mit einem Anhang Fachmännische Urteile über militärische Jugenderziehung von Henriette Herzfelder. - Wien, 1916
      Signatur: 600.923-B.6
    • Die Sozialisierung unseres Jugendrechtes. - Wien, 1918
      Signatur: 526.478-B.1
    • Österreich in Wort und Bild. Hrsg. von Carl Brockhausen unter Mitwirkung von Hans Ankwicz-Kleehoven, Elsa Brockhausen [Henriette Herzfelder] (etc.). - 1.-10. Taus. Wien (1924)
      Signatur: 551934-C.1.Kar
  3. Quellen und Sekundärliteratur:

    • Malleier, Elisabeth: Vergessene Differenzen : jüdische Frauen in der Habsburgermonarchie. - In: Zions Töchter / Andrea M. Lauritsch (Hg.). - Wien : LIT, 2006, S. 355 - 369
      Signatur: 1406975-B.Neu-Per.14

Letztes Update: 13. Februar 2009