Frauen in Bewegung

Hertzka, Yella (auch: Jella) (geb. Fuchs)
1873 - 1948

Yella Hertzka

Yella Hertzka

  1. Biographie:

    • Hertzka J(Y)ella, geb. Fuchs. * Wien, 4. 2. 1873; + Wien, 13. 11. 1948. Seit 1897 mit Emil Hertzka, Musikverleger, verheiratet. Erhielt an der höheren Gartenbauschule in Bad Godesberg (Rheinland) eine gehobene gärtner. Ausbildung, gründete dann die erste höhere zweijährige Gartenbauschule für Mädchen in Wien XIX (Eröffnung Sept. 1913) und leitete diese bis zu ihrer Emigration 1938. Ihrer Anregung verdankte die von J. Hofmann begonnene Künstlerkolonie im Kaasgraben, Wien XIX, ihre Entstehung. In dem der Gartenbauschule angeschlossenen Park veranstaltete sie Gartenfeste, an denen viele führende Persönlichkeiten des Wr. Musiklebens und international bekannte Komponisten, wie Milhaud, Mahler, Schönberg, Bartók, Kodály, Krenek u.a., teilnahmen. Nach dem Tode ihres Mannes gehörte H., die junge Talente wie z. B. G. v. Einem besonders förderte, dem Aufsichtsrat der Universal-Edition an. Nach ihrer Rückkehr (1946) aus der Emigration, wo sie sich gärtner. betätigt hatte, bemühte sie sich um den Wiederaufbau des Unternehmens und wurde 1947 öffentlicher Verwalter des Verlages. Sehr früh trat sie in der Frauenbewegung hervor. Sie unterstützte die Gründung des Cottage-Lyzeums durch S. Goldman und leitete im Bund österr. Frauenver. bis zur Auflösung dieser Komm. (1918) die Gruppe für Gartenbau und Kleintierzucht. Bereits 1903 unter den Gründerinnen des Neuen Wr. Frauenklubs, war sie 1909-33 dessen Präs., dann Ehrenpräs. des Klubs, der unter ihrer Leitung einen großen Aufschwung nahm. 1921 entstand eine österr. Sektion der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit" deren Präs. H. bis zur Auflösung (1938) war. Sie organisierte den 3. Internationalen Kongreß der Liga in Wien (1921), die Minoritäten-Konferenz der Liga in Wien (1929) und setzte sich besonders für die Rückführung der Kriegsgefangenen sowie für internationale Wirtschaftsfragen ein.
      (aus: ÖBL)

  2. Sekundärliteratur:

  3. Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):

    • Bildnis (1927): Pb 580.555-F, S.66

Letztes Update: 29. November 2005