Frauen in Bewegung: 1848-1938

1897
Österreich
  • Der Sozialdemokrat und Abgeordnete Ferdinand Kronawetter tritt am 4. Jänner anlässlich der Budgetdebatte für die Zulassung der Frauen zum Hochschulstudium ein.
 
  • Frauen werden mit Erlass des Unterrichtsministers vom 23. März erstmals zum Studium der Philosophie zugelassen. Im Wintersemester 1897/98 inskribieren drei ordentliche Hörerinnen an der Universität Wien: Elise Richter) ; Cäcilie Wendt; und die Botanikerin Emma Ott.
  • 2. April: Gabriele Possaner von Ehrenthal, die erste promovierte Ärztin in Österreich, erreicht nach vielen Bemühungen die Nostrifizierung ihres Doktor-Diploms (sie hatte in Zürich studiert und promoviert und musste eine neuerliche Abschlussprüfung in Wien machen); sie eröffnet noch im selben Jahr eine Praxis in Wien (Alserstraße 26) und tritt als erste Frau der Wiener Ärztekammer bei; die zweite Frau, die sich in Österreich das Doktordiplom nostrifizieren lässt, ist Sophie von Moraczewska, geb. Okuniewska, (siehe Matrikelverzeichnis der Univ. Zürich) die später als Frauenärztin am Landesspital in Lemberg angestellt wird und in der Saison in Franzensbad ordiniert.
  • im August wird in Budapest der "Landesverein der Beamtinnen" gegründet, welcher per 31. Dezember 1904 bereits 1435 Mitglieder zählt; die ordentlichen Mitglieder sind Privatbeamtinnen - für Eisenbahn-, Gerichts-, Post - und Telephonbeamtinnen gilt noch immer das Vereinigungsverbot. (siehe dazu: Großmann, Janka in: Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen 4, 1906, Nr. 31)
 
 
  • Irma von Troll-Borostyáni veröffentlicht ein satirisches Pamphlet "Das Weib und seine Kleidung", in der sie sich für die Befreiung vom Korsett einsetzt und die Pumphose als Bekleidung für alle Frauen fordert.
 
Andere Länder
  • Radfahrerinnen berufen in Oxford den sogenannten "Hosenkongress" ein, um gegen die störenden langen Kleider beim Radfahren zu protestieren.
 
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