Esperantomuseum

Standort

Palais Mollard, Herrengasse 9, 1010 Wien
esperanto@onb.ac.at

Öffnungszeiten

Di.-So. 10.00-18.00, Do. 10.00-21.00 Uhr

Sommeröffnungszeiten
(Juni, Juli, August, September)
täglich 10.00 – 18.00, Do. 10.00 – 21.00 Uhr

Eine Sprache für alle: Das Esperantomuseum ist das bedeutendste seiner Art weltweit. Es vermittelt über ein modernes Museumskonzept die wechselvolle Geschichte des Esperanto und thematisiert das Verhältnis des Menschen zur Sprache.

1927 von Hofrat Hugo Steiner gegründet, wurde das Museum 1928 an der Österreichischen Nationalbibliothek eingerichtet. Die über 80-jährige kontinuierliche Sammeltätigkeit (unterbrochen nur während des Nationalsozialismus, als die „gefährliche Judensprache“ Esperanto verboten war) ließ die größte Fachbibliothek der Welt für künstliche Sprachen entstehen. An die 500 sogenannte Plansprachen werden dokumentiert, von denen Esperanto und Interlingua die wichtigsten sind.

Plansprachen gibt es bereits seit dem 16. Jahrhundert und herausragende Persönlichkeiten des europäischen Geisteslebens befassten sich mit ihrer Ausarbeitung, wie Francis Bacon, René Descartes oder Gottfried Wilhelm Leibniz. Doch Plansprachen sind mehr als nur philosophische Spekulation. Spätestens ab dem 19. Jahrhundert wurde mit der Zunahme internationaler Beziehungen auch das Problem der interkulturellen Verständigung immer drängender. Zahlreiche Sprachen konkurrierten um den Status als Weltsprache. Die Schöpfer der sogenannten Welthilfssprachen suchten nach einem Ausweg aus dieser Situation durch die Erfindung einer neuen, leicht erlernbaren, im Alltag anwendbaren Sprache. Anforderungen, die in hohem Maße das 1887 vom polnischen Augenarzt Ludvik L. Zamenhof vorgestellte Esperanto erfüllte. Es sollte eine Sprache sein, die die Eigenheiten der Kulturen bewahrt, aber die Einheit der Vielfalt in den Vordergrund stellt. Esperanto entwickelte sich rasch zu einer funktionstüchtigen Vollsprache, die heute von mehreren Millionen Menschen beherrscht wird.

An den interaktiven Medienstationen des Museums können die BesucherInnen Grundkenntnisse in Esperanto erwerben und sich die Grammatikregeln dieser Sprache aneignen. Zusätzlich vermittelt ein Video-Kurs der BBC, wie gesprochenes Esperanto klingt.

Aber auch andere Plansprachen kann man an den Terminals kennenlernen wie die mystische Sprache Lingua Ignota der Hildegard von Bingen, das Klingonische aus der Kultserie „Star Trek“ oder die Jux-Sprache Starckdeutsch. Und schließlich zeigt eine weitere Medienstation, dass auch die sogenannten natürlichen Sprachen künstlich geschaffenes Wortgut aufweisen.

Tickets

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