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Die ehrliche Soldatenfrau (Kupferstich) -
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... aus den Erfahrungen im Menschenleben : wiedergegeben in wahren Geschichten, welche sich in verschiedenen Gegenden zugetragen haben ; (Mit einem neuen Titelkupfer). - Fünfte, umgearbeitete und mit 35 neuen Geschichten vermehrte Auflage der "Wahren Geschichten" . - Wien : Gedruckt und im Verlage bei A. Pichler's sel. Witwe, 1842.
Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 307.662-B.Alt-Mag
Die ehrliche Soldatenfrau
Eine arme Soldatenwitwe, welche ihre vier kleinen Kinder mit Handarbeit kümmerlich ernährte, ging ... in die Stadt. ... Auf dem Wege traf sie zwey Reisende zu Pferd an ... Schon hatte es zu regnen angefangen, die Frau eilte so viel sie konnte, sie lief aus allen Kräften und strauchelte - über einen Sack mit Geld. Gleich dachte sie, daß ihn einer der zwey Reisenden könnte verloren haben, und beschloß ihn zurückzugeben. ... Der Reisende dankte ihr herzlich, und nöthigte sie, mit ihm in den Gasthofe zu kommen. Als sie dort in dem Zimmer ... ankamen, legte der Reisende den Geldsack auf den Tisch und sagte: "Ich danke der göttlichen Vorsehung, ich bin reich - Sie aber sind, wie Sie auf dem Wege selbst gestanden haben, - arm ... Ich kann Ihre Redlichkeit nicht besser belohnen, als wenn ich das Geld in diesem Sacke, welches ich schon halb für verloren hielt, mit Ihnen ehrlich theile ..." "Das würde ich nie zugeben, edler Herr! antwortete die brave Frau, ich gab gern zurück, was ich gefunden habe, und was nicht mein ist ..."
Erläuterung zum Text: Der reisende Kaufmann dankte der ehrlichen Witwe, indem er das Geld anlegte und ihr jährlich, begleitet von Geschenken, die Zinsen zukommen ließ.
Vorrangiges Ziel dieser Sammlung von "Warnungsgeschichten" soll die Vermittlung von sittlich-religiösen Werten sein. Allerdings versucht Chimani auch hier seinem immer wieder postulierten Anspruch gerecht zu werden, neben praktischer Lebenshilfe ebenso unterhalten zu wollen: "Damit aber bey dem Lesen derselben das kindliche Gemüth nicht so sehr herabgestimmt werde, daß die Kinder die Welt mit trüben Augen ansehen, so habe ich nach einer Reihe Warnungsgeschichten immer erheiternde und ermunternde Handlungen guter und edler Menschen angeführt ..." (Vorwort)
Die Goldkörner im ONB-OPAC (mit Volltext)
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