Two illustrious generals

John Churchill, 1st Duke of Marlborough

Geringe Ähnlichkeit: Eugen von Savoyen

[Maynwaring, Arthur]: The Lives Of The Two Illustrious Generals, John, Duke of Marlborough, And Francis Eugene, Prince of Savoy. - London : Printed for Andrew Bell [...] and J. Phillips [...], 1713.

Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 310.413-B.Alt-Mag

Detailinformation

Drei große Siege hatten Eugen von Savoyen und John Churchill, Herzog von Marlborough, im spanischen Erbfolgekrieg gemeinsam gegen die Franzosen und deren Verbündete erfochten: Jene von Höchstädt (Blenheim; 1704), Oudenarde (1708) und Malplaquet (1709). Als Maynwarings The Lives of the Two Illustrious Generals im Jahr 1713 erschien, hatte sich die Lage aber grundlegend geändert. Der Herzog von Marlborough war einige Jahre zuvor ins Exil nach Hannover gegangen, da sich seine politischen Ziele durch den Wahlsieg der Tories zerschlagen hatten und er bei Königin Anne in Ungnade gefallen war. Eugen hatte damit seinen wichtigsten militärischen Partner verloren, und trotz persönlicher Intervention in England und einer Audienz bei der Königin war es ihm nicht gelungen, das Bündnis zu erhalten.

Arthur Maynwaring, der Autor der Lives, verfasste zumindest die erste der beiden Biographien von einem sehr persönlichen Standpunkt aus, war er doch persönlicher Freund und Sekretär von Marlboroughs Frau Sarah Churchill (die als ehemals beste Freundin der Königin an der Verstimmung zwischen dieser und dem Herzog nicht unschuldig war). Seinem in Ungnade gefallenen „Heroe“ wünscht Maynwaring melancholisch, er möge „jene Zufriedenheit genießen, die alle großen Seelen im Bewusstsein ihres eigenen Verdienstes empfinden müssen“. Allerdings befürchtet er, dass Marlborough aufgrund ständiger körperlicher Strapazen, Sorgen und Anfeindungen wohl nicht mehr lange zu leben hätte, was seinen „unversöhnlichen Feinden jede Sorge nehmen würde, er könnte wieder zu seinen früheren Würden gelangen“. Dieser Vermutung wohnt eine gewisse Tragikomik inne, denn: Der Herzog konnte 1714 unter der Regierung Georgs I. nach England zurückkehren und seine politischen Ämter wieder aufnehmen; er starb 1722. Maynwaring indes erlebte das Erscheinen seiner Lives nicht mehr. Er starb im November 1712 im Alter von nur 44 Jahren.

Auf dem Frontispiz der beiden Werkteile finden sich Portraitmedaillons der Generäle, ausgeführt vom flämischen Kupferstecher Michiel van der Gucht. Auffällig ist die geringe Ähnlichkeit des Eugen-Portraits mit anderen zeitgenössischen Darstellungen des Feldherrn.


last update 03.02.2016