Maxi Böhm

1916-1982

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Maxi Böhm, eigentlich Max Erich Octavian Böhm, Kabarettist und Schauspieler, der in seinen Memoiren schreibt: "Die Welt erblickte (...) mein Lichtlein 1916 in Wien". Und eine Lichtgestalt der österreich-"behmischn" Bühnen war er auch, der "Sohn schwer erziehbarer Eltern". Sein Vater, ein angesehener Badearzt in Teplitz-Schönau, wo Böhm seine Kindheit und Jugend verbrachte, verbat ihm "Komödiantereien", trotzdem brachte der junge, parodistisch begabte Max seine Umgebung immer wieder zum Lachen und sammelte erste Bühnenerfahrung unter dem Pseudonym Heinz Lindner auf der "Deutschen Volksbühne" in der Nachbarstadt Turn. Eine künstlerischen Karriere im Kopf nimmt er 1933, mitten im Schuljahr, Reißaus nach Berlin. Hier wird er Statist am Staatlichen Schauspielhaus. In Prag legt er 1935 "als einer der vier besten" die Schauspielprüfung ab.

Seine Theaterlaufbahn führte ihn an Provinzbühnen (1935 erster Vertrag mit dem Stadt-Theater Eger) und an verschiedene Kurtheater (wie Franzensbad), jedoch auch nach Berlin. Im Zweiten Weltkrieg war er als Soldat rund um Bremen zur Unterhaltung der Truppe eingeteilt, und konnte von 1940 bis 1944 mit Sondergenehmigung am Bremer Schauspielhaus auftreten. 1945 begann er als Conférencier in Linz, wo er als Autor, Darsteller und Regisseur in Peter Heys "Eulenspiegel" engagiert wurde. Dem Sender Rot-Weiß-Rot ‚bescherte' er den ersten österreichischen Quizmaster ("Versuche Dein Glück", 1947-1949), wodurch er über Nacht für Millionen Radiohörer zum 'Onkel Maxi' wurde. Daneben ist er ab 1948 als Schauspieler in Wien tätig, u. a. am "Simpl" (1949), an welchem er später, 1957 von Karl Farkas engagiert, 17 Jahre lang wirken sollte. Bei Rundfunk (1947-1965 "radioaktiv") und Fernsehen (1957-1981) vielbeschäftigt, wurde Böhm 1976 Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt, trat auch in vielen Produktionen der Wiener Kammerspiele auf. Er vollzog den Wandel vom Komödianten zum Charakterkomiker, legte das "i" in seinem Namen zwar offiziell ab, doch für den Großteil der Bevölkerung bleibt er der "Maxi".

Nur vier Tage nach seinem Premierenauftritt in dem Schwank "Der Raub der Sabinerinnen" (von Franz und Paul Schönthau) an der Josefstadt starb der beliebte Schauspieler am Stefanitag 1982.

Sein Nachlass am Österreichischen Literaturarchiv dokumentiert neben zahlreichen Bühnen- und Rundfunkarbeiten eine umfangreiche Witze-Sammlung, welche der (so auf zwei Buchtiteln) "Bundeswitzverteiler" und "Witzepräsident" schon als Kind anzulegen begonnen hatte und aus der Hans Veigl ein Jahr nach Böhms Tod die Gusto-Stücke auswählte (Böhm´s Lachendes Lexikon. Herausgegeben von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1983). Als Verfasser lyrischer Gedichte (Max Böhm: Gib mir deine tausend Fragezeichen. Wien: Sensen 1988) blieb Max Böhm weitgehend unbekannt.

Literatur: Maxi Böhm: Bei uns in Reichenberg. Unvollendete Memoiren. Fertig erzählt von Georg Markus. Wien: Amalthea 1983.

ÖLA 199/03: Nachlass Maxi Böhm

Zugangsdatum: 2003.
Umfang: 64 Archivboxen, 1 Kiste .
Bestand eingeschränkt benutzbar.

Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht

Briefe u. a. von: Armin Berg, Oskar Czerwenka, Vilma Degischer, Karl Farkas, Peter Frankenfeld, Kurt Heller, Fritz Imhof, Hermann Leopoldi, Theo Lingen, Winni Markus, Fritz Muliar Maria Schell, Robert Stolz, Friedrich Torberg, Kurt Waldheim, Hugo Wiener, Helmut Zilk


Recherche nach "Maxi Böhm" in der Suchmaschine QuickSearch der Österreichischen Nationalbibliothek (in "Alle Bestände", oder eingeschränkt "Handschriften und Nachlässe")

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Dampf: Wasser im Zustand der Begeisterung

Dokumentation

Betreuerkontakt

Peter Seda

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last update 03.02.2016