Hans Ankwicz-Kleehoven (rechts) mit Stephan Rath (Fa. Lobmeyer) bei der Eröffnung seiner Ausstellung "Glück des Sammelns" in den Räumen der Österreichischen Staatsdruckerei am 18. September 1953

Das Glück des Sammelns.
Aus der Exlibris-Sammlung Ankwicz-Kleehoven.
(ÖNB, Josefsplatz)
22. Jänner bis 28. Februar 1997

 

Einführung:

Um der Öffentlichkeit schon während der Aufarbeitung der Exlibris-Sammlung Ankwicz-Kleehoven einen Einblick in die wertvolle Sammlung zu geben, portraitierte die Flugblätter-, Plakate- und Exlibris-Sammlung anhand biographischer Dokumente den (Kunst-)historiker und Bibliothekar Hans Ankwicz-Kleehoven, warf Blitzlichter auf seine publizistischen Bemühungen um das zeitgenössische Exlibris als Schriftleiter des Jahrbuches der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft und skizzierte mit Beispielen aus seiner Künstlerkorrespondenz das Bild eines leidenschaftlichen Kunstsammlers.

Als Kustos des Museums für Kunst und Industrie konnte Hans Ankwicz-Kleehoven die Expansion und den langsamen finanziellen Niedergang der Wiener Werkstätte aus nächster Nähe verfolgen, da viele Künstler, die für die Wiener Werkstätte gearbeitet haben, entweder Lehrer oder Schüler der Kunstgewerbeschule waren. Mit den meisten von ihnen war er bis zu seinem Tod in persönlichem oder brieflichem Kontakt, verfolgte aufmerksam ihre Produktion und sammelte selbst vor allem ihre graphischen Arbeiten. Die Exlibris-Sammlung Ankwicz-Kleehoven enthält daher Exlibris von Berthold Löffler, Koloman Moser, Dagobert Peche und Oskar Kokoschka, und mit Blättern dieser Künstler wurde dem Publikum der zahlenmäßig zwar kleine, aber wertvollste Teil der Kleingraphik-Sammlung vorgestellt. Im Mittelpunkt der Präsentation der graphischen Kunst des Jugendstils standen Originalentwürfe bzw. gedruckte Exlibris von Kolo Moser, George Minne und Marcus Behmer für den Bankier und Kunstsammler Fritz Waerndorfer, der mit Kolo Moser und Josef Hoffmann 1903 die Wiener Werkstätte gegründet hatte und ihr bis 1914 als kommerzieller Direktor vorstand.

 

Koloman Moser (Wien 1868–1918 Wien): Exlibris für Fritz Waerndorfer, um 1903. Originalentwurf, Tusche auf Papier, 204 x 197 mm

 

Literatur:

Claudia Karolyi, Alexandra Mayerhofer: Das Glück des Sammelns. Die Exlibris-Sammlung Ankwicz-Kleehoven in der ÖNB. In: Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift. Hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek, 46. Jahrgang, Heft 1, Wien 1997, S. 91–114