1440 | Kaiser Friedrich III.

Der erste große Schritt auf dem Weg zu einer kaiserlichen Bibliothek wurde unter Kaiser Friedrich III. (1415–1493) getan, der es sich zur Regierungsaufgabe machte, alle Kunstschätze aus dem habsburgischen Erbe zusammenzufassen.

110 besonders wertvolle Bücher ließ Friedrich III. in die Burg nach Wiener Neustadt bringen, darunter auch das böhmische Erbe mit den Handschriftenschätzen König Wenzels I. (IV.)(1361–1419) aus Prag. Die wertvollste darunter war wohl die Wenzelsbibel, eine deutsche Bibelübersetzung noch lange vor Luther, die zwar unvollendet blieb, aber dennoch 2400 Seiten in zwei Spalten mit mehr als 600 Miniaturen und prächtigem Randschmuck füllte.

Ein weiteres kostbares Buch ist die Goldene Bulle, eine Abschrift des Reichsgrundgesetzes über die Wahl des deutschen Königs, das der Luxemburger Kaiser Karl IV. (1316-1378) im Jahre 1356 erlassen hatte. Als die deutschen Kurfürsten im Jahre 1400 König Wenzel I. absetzten, ließ dieser aus Protest die Goldene Bulle, nach deren Wortlaut er auf rechtmäßige Weise zum deutschen König gewählt worden war, abschreiben und mit wunderbarem Bilderschmuck ausstatten. Kaiser Friedrich III., der sich das Erbe aneignete, ließ einen neuen Einband herstellen und versah diesen mit seiner Devise AEIOU.

Kaiser Friedrich III.

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AEIOU

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last update 03.02.2016