Kurt Klinger

1928-2003

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Kurt Klinger, geboren am 11. 7. 1928 in Linz, gestorben am 23. 4. 2003 in Wien. Nach dem Abschluss der Handelsakademie in seiner Heimatstadt war Kurt Klinger mehrere Jahre als Angestellter der Bundesgebäudeverwaltung in Linz tätig, bevor er 1953 mit dem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien begann. Schon in den 1950er Jahren zog es ihn zur Bühne. Er trat in Linz als Schauspieler in der von Alfred Stögmüller geleiteten Schauspielgruppe "Scheinwerfer" auf, von der auch sein erstes Stück "Der goldene Käfig" uraufgeführt wurde. Von 1955 bis 1977 arbeitete er an mehreren deutschsprachigen Bühnen als Dramaturg bzw. Chefdramaturg: am Landestheater Linz, am Düsseldorfer Schauspielhaus, an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main, am Staatstheater Hannover, an den Vereinigten Bühnen Graz und am Schauspielhaus Zürich. In der Zeit von 1978 bis 1993 war Klinger Vizedirektor der Österreichischen Gesellschaft für Literatur (Wien), von 1979 bis 1991 Herausgeber und verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift "Literatur und Kritik", in den 1980er Jahren zudem redaktioneller Mitarbeiter der oberösterreichischen Zeitschrift "Die Rampe - Hefte für Literatur". Klinger mied in seinem Werk den experimentellen Weg, denn Sprache entsteht aus seiner Sicht nicht aus dem "Schweigen", sondern aus dem Mitteilungsbedürfnis, im Duktus der jeweiligen Gegenwart. Er schrieb Gedichte (u.a. "Auf dem Limes", 1980), Erzählungen (u.a. "Die vierte Wand", 1967), Essays (u.a. "Konfrontationen", 1973), Hörspiele, Dramen und Fernsehfilme, war auch als Übersetzer tätig und nahm Textbearbeitungen von Bühnenstücken vor. Bekannt wurde er mit dem Theaterstück "Odysseus muß wieder reisen", in dem er eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Integrationsproblem der Kriegsheimkehrer lieferte und Fragen nach Schuld und Verantwortung stellte. Für das Stück, 1954 am Linzer Landestheater uraufgeführt, wurde er 1955 mit dem Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur ausgezeichnet.
Zu den weiteren Auszeichnungen Klingers gehören u.a. der Förderungspreis des Landes Oberösterreich für Literatur (1971), der Förderungspreis für Literatur des Theodor Körner-Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (1973), der Georg-Trakl-Preis (1984), der Anton-Wildgans-Preis (1986), die Ehrenmedaille in Gold der Stadt Wien (1988), der Franz-Theodor-Csokor-Preis des Österreichischen P.E.N.-Clubs (1988), das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1996). Seine letzten Lebensjahre verbrachte Klinger in Rom und in Wien.

Literatur: Helga Perz [redaktionelle Betreuung]: Kurt Klinger. Linz: Land Oberösterreich, Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Institut für Kulturförderung 1999 (= Die Rampe: Portrait 1999).

ÖLA 302/06: Nachlass

Zugangsdatum: 2006.
Umfang: 18 Kisten, 1 Großformatmappe.
Bestand benutzbar.

Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht

Korrespondenzen u.a. mit: Marc Adrian, Friedbert Aspetsberger, Kurt Benesch, Gerald Bisinger, Franz Theodor Czokor, Milo Dor, Jeannie Ebner, Vera Ferra-Mikura, Traute Foresti, Siegfried Freiberg, Gerhard Fritsch, Gertrud Fussenegger, Hermann Gail, Michael Guttenbrunner, Fritz Habeck, Peter Härtling, Ernst Haeussermann, Hans Haider, Hermann Hakel, Friedrich Heer, Eduard Heinisch, Bodo Hell, Peter Henisch, Rudolf Henz, Paulus Hochgatterer, Fritz Hochwälder, Ernst Jandl, Gerhard Jaschke, Heinz Kindermann, Gerhard Kofler, Wolfgang Kraus, Golo Mann, Friederike Mayröcker, Günther Nenning, Kurt Neumann, Adolf Opel, Erwin Piscator, Marcel Reich-Ranicky, Luise Rinser, Wendelin Schmidt-Dengler, Wieland Schmied, Heinrich Schnitzler, Ernst Schönwiese, Brigitte Schwaiger, György Sebestyén, Leo Slezak, Manès Sperber, Hilde Spiel, Oskar Jan Tauschinski, Friedrich Torberg,Franz Tumler, Johannes Urzidil, Alois Vogel, Johannes Vyoral, Hans Weigel, Helmut Zilk, Frank Zwillinger

Der Bestand ist vorgeordnet.


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last update 02.01.2016