Die Tablas von Daimiel. Ein Umwegzeugenbericht zum Prozeß gegen Slobodan Milošević (Textfassung 1)

Es handelt sich um das 46 Blätter umfassende Bleistiftmanuskript der ersten Textfassung von Peter Handkes Essay Die Tablas von Daimiel. Die Blätter wurden von Handke handschriftlich von 1-43 paginiert.

Es ist seitlich mit laufenden Datumseinträgen der jeweiligen Schreibtage versehen. Demnach hat Handke am »9. Januar 2005« mit der Arbeit begonnen und den Essay durchgehend innerhalb von achzehn Tagen geschrieben – beendet am »27. Januar 2005 ~ 17h25 (Kinderzimmer)«, in seinem Haus in Chaville.

Nach der Fertigstellung des Manuskripts hat Handke zwei (oder mehr?) Kopien angefertigt. Danach korrigiert er noch in einen Satz mit rotem Stift im Original den Artikel von »das Torf» in »den Torf«: »Weiter flußab, nach den Tablas, war [sei] "aus Wirtschaftsgründen", zur Intensivierung des weitflächigen Ackerbaus (fast nur, wie von außen verlangt, Mais, und noch einmal Mais), das Grund- und Quellwasser des río Guadiana durch Drainage abgesaugt worden. Folge: Austrocknen des gesamten Oberlaufs, Einstürzen der unterirdischen, natürlichen Wasserleitungen, und [deren] u[U]ndurchlässig[werden] gemacht dann durch das [den] verottetende[n], [absinkende[n]] und alle Poren des Untergrund verstopfende[n] Torf und den einsickernden Ton und Lehm, und das unwiderruflich [für immer allzeitig].» (Bl. 42).

Auf der Rückseite notierte Handke: »Experten (Balkan) sind Parteien. Und ich darf nicht Partei sein. Das Gericht selbst ist Partei.« (vgl. DTD, 16) oder »Saal 2, 3:1 mehrere Angeklagte M.: allein«.

In der Kopie (ÖLA 326/W34) ist dieser Satz noch unkorrigiert; in der Kopie (ÖLA 326/W35) trägt er mit rotem Stift (aber nicht vollständig) die Korrektur nach. (kp)