Elfriede Gerstl (1932 bis 2009) zählt zu den wichtigsten Stimmen der Literatur in Österreich nach 1945. In ihren Texten erweist sich die Dichterin, die als Jüdin die NS-Zeit in verschiedenen Verstecken in Wien überlebte, als selbstironische Protokollantin der Unzumutbarkeiten und Unzulänglichkeiten des Lebens. Als Feministin und experimentelle Dichterin blieb sie zeitlebens eine Außenseiterin im Literaturbetrieb. Die Vielfalt und Einzigartigkeit ihres Nachlasses im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek ermöglicht der Literaturwissenschaft überraschende Einblicke in Gerstls Leben und Werk.