Quellenlage
Textfassungen und Druckfahnen
Zu Die Kuckucke von Velika Hoča ist in öffentlichen Archiven nur wenig textgenetisch relevantes Material erhalten. Im Bestand der Adolf Haslinger Literaturstiftung am Literaturarchiv Salzburg befindet sich das Bleistiftmanuskript der Erstfassung, eine Kopie – allerdings ohne Titelblatt und ohne Handkes Textergänzung vom November 2008 – liegt im Siegfried Unseld Archiv am Deutschen Literaturarchiv Marbach. Die von Gudrun Weidner im Auftrag Peter Handkes angefertigte Computerabschrift der ersten Fassung ist in zweifacher Ausfertigung archiviert, beide Exemplare (sowohl jenes von Peter Handke als auch das seines Lektors Raimund Fellinger) sind ebenfalls im Bestand des Siegfried Unseld Archivs am Deutschen Literaturarchiv Marbach zu finden. Im selben Bestand ist zuletzt ein unvollständig erhaltenes Exemplar der Druckfahnen erhalten, dem auch ein Coverentwurf für die Buchausgabe beiliegt.
Korrespondenz
Die einzige zum Projekt überlieferte Korrespondenz ist ein Briefwechsel zwischen Peter Handke und Gudrun Weidner von 10. September bis 21. Oktober 2008. Weidner erhielt, wie schon bei früheren Texten, den Auftrag, eine Abschrift des Bleistiftmanuskripts herzustellen. Die Korrespondenz bezieht sich daher ausschließlich auf diese Abschrift und ist zusammen mit einer genauen Arbeitsdokumentation und Korrekturanmerkungen im Privatarchiv Gudrun Weidners erhalten.
Umfeldmaterial und Fotos zu Kosovo-Reisen 2006 und 2007
Zu der für die Erzählung entscheidenden Reise nach Velika Hoča im Jahr 2008 sind bislang weder Fotos, Landkarten, Reisebelege noch ähnliches Material an öffentlichen Archiven dokumentiert. Dagegen verfügt die Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek über zahlreiche Fotos und Dokumente zu Peter Handkes Kosovo-Reisen aus den Jahren 2006 und 2007, die in der Erzählung ebenfalls verarbeitet sind. Dazu zählt ein Brief von Heinz Sichrovsky an Peter Handke vom April 2007, in dem dieser den Autor bat, die Journalistin Susanne Zobl für eine Reportage mitreisen zu lassen. Im selben Materialkonvolut befinden sich ein Blatt mit Zobls Reportage in der Zeitschrift News, ein Computerausdruck mit einem weiteren Kurzbericht der ORF-Webseite orf.at sowie die beiden Reden, die der kosovo-serbische Dichter Petar Šarić und Peter Handke beim Besuch am 7. April 2007 hielten (ÖLA SPH/LW/S240). Ein Zeitungsausschnitt mit Wolfgang Büschers Reportage in der Zeit (»Ich wollte Zeuge sein«) vom 12. April 2007 ist ebenfalls archiviert (ÖLA SPH/LW/S248).
Fehlende oder nicht erhaltene Quellen
Weder sind bislang Peter Handkes Aufzeichnungen in Notizbüchern des Entstehungszeitraums von Mai bis Dezember 2008 zugänglich noch Korrespondenzen mit Freunden, Mitreisenden oder dem Verlag, die näheren Aufschluss über das Werkprojekt und die Textentstehung ermöglichen. Die für Handkes Arbeitsweise typischen »Beiblätter« zum Bleistiftmanuskript fehlen im Zuammenhang mit Die Kuckucke von Velika Hoča. Nicht archiviert sind zudem das Textoriginal zu der erst im Dezember 2008 geschriebenen und dem Text zuletzt angefügten »Nachschrift der Nachschrift« sowie allfällige Druckfahnen des ersten oder zweiten Laufs mit den eigenhändigen Korrekturen Handkes.
Im Text selbst erwähnt Handke neben seinen in Velika Hoča entstandenen Notizen zwei – nicht zugängliche – Dokumente, anhand deren er unter anderem seine Erinnerungen rekonstruierte: einen in sein Notizbuch eingeklebten Kassenbon des »Café Dolce Vita« in Kosovska Mitrovica vom 7. Mai 2008 (DKV 22) und eine albanische Landkarte mit dem Titel »Harta e Kosovës – Map of Kosova« (DKV 28). (ck)
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Die Kuckucke von Velika Hoča (Textfassung 1)
Bleistiftmanuskript, 39 Blatt, 30.06.2008 bis [07].11.2008 -
Die Kuckucke von Velika Hoča
Typoskript 2-zeilig, Abschrift fremder Hand, Exemplar von Raimund Fellinger, 62 Blatt, ohne Datum -
Die Kuckucke von Velika Hoča. Eine Nachschrift
Typoskript 2-zeilig, Abschrift fremder Hand, Original und Kopie, Exemplar von Peter Handke, 63 Blatt, 04.11.2008 bis 07.11.2008 -
Die Kuckucke von Velika Hoča. Eine Nachschrift
Druckfahnen, Exemplar von Raimund Fellinger, mit Bleistiftkorrekturen, 47 Blatt, ohne Datum