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AutorIn Eberti, Johann Caspar
Titel Eröffnetes Cabinet Deß Belehrten Frauen=Zimmers/ Darinnen Die Berühmtheiten dieses Geschlechtes umbständlich vorgestellet werden
Verlag Michael Rohrlachs sel. Witwe und Erben
Ort Frankfurt und Leipzig
Jahr 1706
Auflage -
Umfang Einleitung: 17 Blatt; 384 S.
Anzahl der Bände 1
Sprache Deutsch
Illustrationen -
Register -
Sonstiges Am Titelblatt befindet sich ein mit Tinte in lat. Sprache angebrachter handschriftlicher Eintrag (vermutlich aus dem Erscheinungsjahr 1706), der aufgrund der sehr kleinen Schrift nicht vollständig zu entziffern ist:
„Dom. Probat. (...) Vienna 1706“
Signatur / Format BE.6.Y.46
Standortvermerk Prunksaal/Augustinerlesesaal
Inhaltliche Kriterien
Kategorie des Nachschlagewerks
a) Biographisch ja
b) Sachbezug -
c) Literaturgeschichtlich -
d) Andere -
Zugriff / Anwendungsanleitung
a) Register -
b) Inhaltsverzeichnis -
c) Einleitung / Vorwort ja
d) Sonstiges -
Quellennachweise
a) Vorhanden ja
b) Art des Quellennachweises Fußnoten
c) Details Die Quellenangaben sind mittels Fußnoten gleich unmittelbar an die einzelnen biographischen Einträge angeschlossen.
Zitat aus dem Vorwort:
„ ... daß ich mich / Sie gebührend zu rühmen/ unfähig halte. Deßhalben sind in ziemlicher Menge/ durch bey den geringsten Stücken/ die Quellen angezeiget worden/ woraus ich sie geschöpffet/ und die Authores umbständlich und hoffentlich genau angeführet/ welche darzu gebraucht worden.“
HerausgeberInnen -
BearbeiterInnen / Beiträge -
IllustratorInnen -
Illustrationen -
Ordnungsprinzip des Nachschlagewerks
a) Alphabetisch ja, dazu Zitat aus dem Vorwort:
„so haben wir Sie bey Ihren Nahmen genennet/ wie sie im A.B.C stehen ...“
b) Chronologisch -
c) Thematisch -
d) Sonstiges -
Zielgruppe Frauen und Männer
Anrede im Vorwort:
„Hoch= und Wohl=gebohrne Frauen/ Gnädige und Hoch=gebiethende Frauen“sowie „Wohl=gesinten Leser“
Pseudonyme -
Werkproben
a) Vorhanden -
b) Art -
Besitznachweis / Ex libris
a) Name -
b) Art -
Widmungen Gedruckte Widmungen an:
Ursula Magdalena von Falckenhaynin (geb. von Knobelsdorffin)
Eva Sophia von Rottenburgin (geb. von Falckenhaynin)
Zusätzliche Anmerkungen Die biographischen Einträge, die teilweise sehr knapp aber auch über mehrere Seiten lang sein können, behandeln Frauenpersönlichkeiten verschiedenster Länder, Epochen und Verdienste (Literatur, Künste, Wissenschaften, Theologie etc.)
„Man hat von Ihnen gerühmet nicht vielleichte was sie verdienet/sondern was von Ihnen gewust/ und von anderen gehöret. Ich habe nicht eine Feder zu Ihrem Lobe geschnitten/ sondern in einer kurz=gefaßten Erzehlung/ so viel sagen wollen/ daß ich mich / Sie gebührend zu rühmen/ unfähig halte. Deßhalben sind in ziemlicher Menge/ durch bey den geringsten Stücken/ die Quellen angezeiget worden/ woraus ich sie geschöpffet/ und die Authores umbständlich und hoffentlich genau angeführet/ welche darzu gebraucht worden.“
Dem Hauptteil ist ein ausführliches, zweigeteiltes Vorwort vorangestellt: Zunächst wendet sich der Verfasser an die weiblichen Leser seines Werks, in dem er seine Verehrung und Würdigung den Frauen an sich und ihren unterschiedlichen Verdiensten auf vielerlei Gebieten der Gelehrsamkeit; die über den Kanon der herkömmlichen weiblichen Tugenden hinausgehen bzw. nicht im Widerspruch zu diesen stehen müssen.>br/>Der zweite und ausführlichere Teil des Vorworts richtet sich gezielt an den männlichen Leser und beinhaltet zugleich einen ausführlichen Einblick in den männlich geprägten Diskurs über gebildete Frauen. Eberti führt zahlreiche historische wie zeitgenössische Quellen an, um die unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen auf Frauen in Abhandlungen männlicher Verfasser zu dokumentieren und gegenüberzustellen, um letztlich beim Leser Verständnis für das Unterfangen dieses Buches zu finden. Das Vorwort bzw. dessen offensichtliche Notwendigkeit unterstreicht die Besonderheit eines solches Werkes zu seiner Entstehungszeit.
Zitat: „Doch wird derselbe auch erlauben/daß man Ihm vor allen Dingen zuförderst gleichsam von weiten und mit wenigen Worten zeuge/ wie man wünschet/daß Er sich darinnen umbsehen und aufführen möge. (...)
Ich will den verlegenen Streit ob Weiber Menschen seyn? nicht wiederholen (...)
Es ist ja wie mit den Männern/ sie taugen nicht alle/ sie gerathen nicht alle. Sie haben auch in den Gliedern/ in welche die Kräffte der Seelen am meisten sich eusern/ nicht den geringsten Unterschied. Ihr Kopff stehet ihnen ebenda/ wo den Männern/ und ihre Gehirne darinnen lieget eben auf dieser Weise/ wie unseres in seinen Schrancken. Wer ihnen nun allzuwenig zutrauet/ der ist am besten mit der Erfahrung zuwiederlegen. (...) Bey einem geneigten Leser brauchet es keine Entschudligung und bey einem Ubel=gesinneten ist alles vergebens. Demnach lasse selbiger sich unsere wohl=meynende Gefliessenheit gütigst gefallen/ und da er das zarte/ galante und liebens=würdige Geschlechte verehrte/ so helffe er uns wie er kan und will je mehr und mehr dessen Vortreflichkeiten ausbreiten.“
Weiteres Zitat:
Die angenehmen Tugenden haben ihren beständigen Sitz nicht alleine in dem harten männlichen Geschlechte/ sondern auch in dem zarten Frauen=Zimmer gefunden/ so daß aus dieser Ursachen/ die im tunckeln tappende Heyden keine Bedencken getragen/ denen Göttinnen nach ihrer Meynung gebührende Ehre zu erzeigen. (...) Denn diesen Ruhm von den tugendhafften Frauen=Zimmer kann uns die Welt in allen Theilen zeigen/ und sie bleiben auch ausser dem gelobten Lande Tugend=Reich. (...) Das ist aber merckwürdig/ daß weil bey dem männlichen Geschlechte was verächtliches ist/ sich dem Frauen=Volcke in Pflegung des schönen Leibes gleiche zu stellen/ so dienet hingegen denen schwachen Werckzeuge solches zu einer sonderbahren Ehre/wenn sie es denen unermüdeten Köpffen gleich thun/ und ihre Gemüther nebst den anständigen Tugenden auch mit schönen Künsten und edlen Wissenschafften zieren/ welche Ihnen weit=rühmlicher sind/ als die aller=angenehmste Schönheit/ köstlichster Schmuck und prächtigster Kleider."