Asterisk   

Neuerwerbungen

Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken




 
Objektbeschreibung:
Wien, Österreichische Nationalbibliothek,
Sign.: 307.836-B.Alt-Mag

Detailinformation

Der Tänzer Gennaro Magri arbeitete in den Jahren 1759–1760 und 1763–1764 in Wien und sammelte hier Erfahrung als Choreograph. Weitere Stationen seiner Karriere waren Venedig, wo er u. a. in und für musikalische Komödien von Goldoni tanzte und choreographierte, und schließlich seine Heimatstadt Neapel. Dort erschien 1779 sein Trattato Teorico-Prattico di Ballo, ein zweibändiges Handbuch des Tanzes und der Tanztechnik, das heute für die Rekonstruktion des Stils der Zeit von besonderer Bedeutung ist; in keinem anderen Werk wird der Übergang vom barocken Stil zum (frühen) Ballett der Romantik so deutlich nachvollziehbar. Ebenso wichtig ist der Trattato für die Kenntnis des "grotesken" Tanzstils des 18. Jahrhunderts, für den die italienischen Tänzer berühmt waren und der mit seiner Betonung von akrobatischen und pantomimischen Elementen im Gegensatz zum verhalteneren französischen Bühnentanz stand. Als Quelle für den Gesellschaftstanz ist Magris Werk mit seiner Version des Menuetts und seiner Sammlung von 39 Kontratänzen genauso wertvoll.

© Österreichische Nationalbibliothek, 2007
last update: 30.05.2007

Zum Seitenanfang Zum Seitenanfang