"... die erste Sagensammlung beider Herzogthümer"
(Wurzbach, Constantin: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. - Wien : Zamarski, 1856-1891. Bd. 22, S. 307)
Pillwein, Benedikt [Hrsg.]: Erzählungen und Volkssagen aus den Tagen der Vorzeit von dem Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns und dem Herzogthume Salzburg : Ein Unterhaltungsbuch für Jedermann / [Benedikt Pillwein]. - Linz : Huemer, 1834-35. - 2 Bde
 
Benedikt Pillwein (geb. 1779 zu Obersulz in Niederösterreich, gest. 1847 zu Linz a. d. Donau) trat 1804 nach seinem Studium in Salzburg in den Staatsdienst ein und wurde nach verschiedenen Tätigkeiten 1822 Ingrossist bei der Staatsbuchhaltung in Linz. 1806 übernahm Pillwein die Redaktion der Salzburger Staatszeitung, die er bis zu deren Versteigerung 1816 innehatte. Um diesen nicht zuletzt auch finanziellen Ausfall zu decken, verlegte er sich verstärkt auf die Abfassung von Gebet-, Andachts- und Volksbüchern. Sein insgesamt ca. 100 Bände umfassendes Gesamtwerk enthält neben Büchern religiösen Inhalts, Jugend- und Volksschriften Arbeiten über Gesetzes- und Landeskunde.


Die Abbildung zeigt Hanns Staininger [bzw. Steininger], der zufolge der im ersten Band enthaltenen Geschichte "Hanns Steininger mit seinem langen Barte in Braunau" um 1550 Bürger von Braunau war. Die Sage berichtet von einer Einladung Hanns Steiningers zu Kaiser Rudolf II. nach Prag aufgrund seines außergewöhnlichen Bartes (3,5 Ellen lang). Im Zuge dieses Zusammentreffens soll er u. a. einige wichtige Privilegien für die Stadt Braunau erhalten haben. Pillwein weist darauf hin, daß Steininger während der Regentschaft Rudolfs II. (1576 - 1608) nicht in Prag gewesen sein kann, da er zu dieser Zeit schon verstorben war. Allerdings läßt sich Hanns Steiningers Identität - nach Pillwein - eindeutig verifizieren, wie auch der Bericht von seinem durch einen Sturz über den Bart verursachte Tod.

¾¾¾ Objektbeschreibung ¾¾¾
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, 302.487-B.Alt-
Der Holzschnitt ist mit folgender Bildunterschrift versehen:
Hans Staininger, Bürger und Magistrats-Rath der Stadt Braunau. Gestorben am 28. Sept. 1570.