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Neuerwerbungen

Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken



Ringstechen anlässlich der Hochzeit Karl von Harrachs und Maria Elisabeth von Schrattenbachs

Bonstingl, Sigmund: Warhaftige beschreibung deß Hochlöblichen Christlichen vnd Hochzeitlichen Ehrnvest, So die ... Fürstin ... Fraw Maria Ertzhertzogin zu Osterreich ... Dem ... Herrn Carl von Harach, Freyherrn zu Rorraw vnd Pirckenstain ... Vn[d] ... deß ... Freylens Maria ain geborne Schrattenbachin ... Auff den 24. November deß 91. Jars, Zu Grätz in der Fürstlichen Burgk gehalten worden / Sambt kurtzer Erinnerung, deß gantz Ritterlichen Ring vnd Quintäni Rennen ... ; ... den ... Herrn Carl von Harach, auch dem ... Freylein Maria Schrattenbachin, vnd ihr beyder Freundschafft zu Hohen ehren inn Deutsche Carmina gestelt, Durch Sigmund Bonstingl / auß Thirol. - Gedruckt zu Grätz / Durch Hansen Schmidt. Anno M. D. XCII.

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Objektbeschreibung:
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Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 304.939-B.Alt-Mag

Detailinformation

Am 24. November 1591 heiratete Karl von Harrach (1570-1628), später Ratgeber dreier Kaiser, Maria Elisabeth von Schrattenbach (1575-1653). Teil der Feierlichkeiten, die aus diesem Anlaß auf der Grazer Burg stattfanden, war auch ein Ringstechen. Bonstingl beschreibt in Versen den Einzug der zum Teil hochadeligen Teilnehmer. Sie teilten sich in 18 "Partheien", die phantasievolle Namen trugen und auch entsprechend gewandet waren: So erschienen Wolff von Lenghaimb und Bernhart von Mindorff als "Ritter auß Arabia" mit entsprechend als "Mohren" verkleidetem Gefolge, Carl Kißl zum Kaltenbrun und Georg Andre von Gleispach gar als Jungfrauen mit den Namen Vitoria Gentila und Gmilia Canstante.

Wir erfahren auch, wie die Teilnehmer im Bewerb abschnitten. Während etwa der Erzherzog und spätere Kaiser Matthias immerhin ein "Kleinat" im Wert von 100 Talern gewann, waren andere, wie zum Beispiel Herr Jacob Preuner, weniger erfolgreich. Über ihn heißt es:
Der kumbt daher gantz wolgemut/
Den Richtern sein Reverenz thut.
Und thet an sie allda geruchen/
Het willens sein Glück zuversuchen [sic].
Der Ritter Rent mit allem fleiß/
Er het gern erlanget den preiß.
Aber das wancklmütig Glück/
Das trib an ihm da seine tück.
Er Rent und traff gar kainen Rit/
Under den sechs Carera [Durchgängen] nit.
Darumb hat er sain Krantz und Schild/
Sambt bayden Precium verspielt.


© Nationalbibliothek, 2002
last update: 22.03.2002

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