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Neuerwerbungen
Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken
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Eine äußerst seltene frühe Olmützer Schulschrift
Risch, Konrad: Hercynia Idyllia Virtvte Et Ervditione Præstanti
Ivveni, Conrado Rischio Erphordiensi Tvringo : Cvm In Alma Academia
Soc. Ies. Olomutij Moraviae Metropoli, Prima Laurea publicé insigniretur,
Amoris & Honoris ergó ; Dedicata A Daniele Zaidliczio Cracouiensi
Polono in eadem Academia Poesos Studioso. - Olomvtii : Apud Hæredes
Friderici Milchtaleri, 1598. - [4] Bl.
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Objektbeschreibung:
Die thüringische Muse
Wien, Österreichische Nationalbibliothek
307.480-B.Alt-Mag |
Detailinformation
Die Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken hat sich zur Aufgabe gemacht, ihren historisch gewachsenen Bestand konsequent zu ergänzen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch auf diejenigen alten Drucke gelegt, deren Druck-/Verlagsort(e) sich innerhalb der geographisch-politischen Grenzen der habsburgischen Monarchie von 1918 befinden.
Die erste ständige Buchdruckerei (1538 - 1546) in Mähren wurde
in Olmütz gegründet - von Jan Olivetský von Olivet, den man allerdings
am 20.9.1547 wegen des Drucks politischer Pamphlete hinrichten ließ.
Ihm folgte der aus Nürnberg stammende Jan Günther, nach dessen Tod
(1567) übernahm sein Stiefsohn Friedrich Milichtaler die Druckerei
(1571 - 1592), die noch bis 1610 von Milichtalers Erben geführt
wurde.
Aus letztgenannter Druckerei stammt das kürzlich erworbene, liebevoll gestaltete Bändchen, welches der Autor Konrad Risch, ein Erfurter Jesuitenschüler, seinem Freund, dem "weisen Thüringer" Daniel Zeidlitz (Zaidlicz), Schüler der Krakauer Jesuitenakademie, widmete.
Enthalten sind zehn Idyllen auf den Thüringer Wald (als "Hercynia silva" bezeichnete schon Tacitus allgemein das ausgedehnte Waldgebiet vom Alpennordrand über den Schwarzwald und Böhmerwald bis zum Harz).
Das letzte Blatt verso schmückt ein ganzseitiger Holzschnitt,
auf dem eine thüringische Muse, die einen Lorbeerkranz und ein Buch
in Händen hält, dargestellt ist. Ihr aufwändig ausgearbeitetes Kleid
zeigt Tiere des Wassers zu ihren Füßen und unter ihrem aufgeschlagenen
Mantel eine Stadt- und Landschaftsansicht mit Tieren. Die Legende
- "En Marcomanniana Thalia Laureata Sopho Turingiano Dat Laureos
Honores" ("In Mähren verleiht die lorbeerbekränzte Thalia dem weisen
Thüringer akademische Ehren") - umrahmt das Bild.
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