des Johann Heinrich Voß |
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Die Übersetzung
der Odyssee durch Johann Heinrich Voß erschien 1781 erstmals in Hamburg
(auch von dieser Ausgabe befindet sich ein Exemplar in der ÖNB). Diese wichtigste
unter den frühen Versübersetzungen der Odyssee ist, trotz neuerer Versionen,
bis heute nicht überholt. Sie gehört zu jenen bedeutenden Beispielen
einer literarischen Übersetzung in die deutsche Sprache, von denen eine wesentliche
sprach- und literaturerneuernde Wirkung ausging. Johann Heinrich Voß schuf
mit ihr die "eigentliche Voraussetzung ... homerischer Ausdrucksformen in der
Dichtung des deutschen Hochklassizismus." (Handbuch der Literaturwissenschaft.
Bd. 1. Wildpark-Potsdam, Athenaion 1927) Bis heute ist die gängige Vorstellung
von der Sprache, in der Homer seine Epen schrieb - und ihre Nachahmung - sowie
verallgemeinernd der antiken Dichtung überhaupt, mitgeprägt von den
Wortschöpfungen und grammatikalischen Neueinführungen dieser Übersetzung.
Das Besondere an dieser wahrscheinlich bei Schrämbl (Schrämbel) erschienenen Wiener Ausgabe sind die Kupfertafeln als interessantes Beispiel für die Wiener Illustrations- und zugleich Stecherkunst am Übergang vom Klassizismus zur Frühromantik - hier vertreten durch die Schöpfer der Bildvorlagen Vinzenz Kininger und Johann Christian Sambach, sowie den Kupferstecher Quirin Mark.
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Objektbeschreibung ¾¾¾
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Sign. 304.234-B.Alt Kupferstich nach einer Vorlage von Johann Christian Sambach, gestochen von Quirin Mark, betitelt: Kalypso entlässt den Odüsseus |