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15. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts (und noch ein paar Jahre darüber hinaus)
erschienen im deutschen Sprachraum in unregelmäßigen Abständen
Nachrichtenblätter, die als "Neue Zeitungen” bezeichnet werden und als ein
Vorläufer der heutigen Zeitungen angesehen werden können. Für das
Gebiet des heutigen Österreichs sind für die Zeit zwischen 1492 und
1705 bisher 246 Ausgaben dieser Gattung nachweisbar. Sie waren in Prosa-, Gedicht-
oder Liedform (ein Prototyp für das spätere Bänkellied) abgefaßt
und enthielten Nachrichten über ein oder auch mehrere Zeitereignisse. So berichtet unser hier gezeigtes Beispiel aus dem Jahre 1528 von neuerlichen Kriegsvorbereitungen Spaniens und Frankreichs und vom bisherigen Verlauf des Krieges in Italien; von der Schätzung der Kirchengüter in diesen beiden Staaten durch die Obrigkeit; vom Entsatz Genuas nach seiner Eroberung durch die Franzosen 1527. Aus Ungarn erfährt man, daß der "Graf Hans Weyda” (d. i. Johann Zápolya) den türkischen Sultan um Beistand gebeten, dieser ihn aber scharf in seine Schranken gewiesen habe (!), und von Verbrennungen protestantischer Prediger und Schriften. Weitere Nachrichten betreffen die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog von Geldern und dem Bischof von Utrecht, eine Brandkatastrophe in Krakau und anderes mehr. |
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Objektbeschreibung ¾¾¾
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Sign. 305.112-B.Alt- |